BRÜCKENBAUWERKE - zeitschrift-brueckenbau Construction und ...
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<strong>BRÜCKENBAUWERKE</strong><br />
5 Gr<strong>und</strong>riss von 1934<br />
© Berliner Bauverwaltung<br />
4 Luftaufnahme von Gesamtensemble <strong>und</strong> Landwehrkanal, 1920<br />
© Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
6 Brückenverbreiterung: scheitrechter Bogen, um 1939<br />
© Heimatmuseum Charlottenburg<br />
20 BRÜCKENBAU | 2 . 2011<br />
2 Die zweite Brücke<br />
Anlässlich der 200-Jahr-Feier beschloss<br />
die Stadt, anstelle der alten Zollhäuser<br />
eine imposante Architektur mit Tor <strong>und</strong><br />
Kandelabern als Pendant zum Brandenburger<br />
Tor zu errichten. Die Brücke wurde<br />
verbreitert, auf der Ostseite des Landwehrkanals<br />
flankierten die Charlottenburger<br />
Chaussee zwei Kolonnaden als<br />
Torflügel <strong>und</strong> die Westseite des Kanals<br />
<strong>und</strong> der Brücke zwei Kandelaber mit je<br />
acht Bogenleuchten.<br />
Die Brückenkonstruktion bestand aus<br />
einem gemauerten Segmentbogen, der<br />
eine geringe Erhöhung, quasi einen<br />
kleinen Buckel des Fahrdammes, zur<br />
Folge hatte. Neben dem südlichen Tor<br />
entstand eine halbr<strong>und</strong>e Sitzterrasse<br />
mit Bänken, Pflanzkübeln <strong>und</strong> einem<br />
filigranen Gitter, so dass man auf den<br />
Kanal blicken konnte. Dieser Zustand<br />
der Brücke <strong>und</strong> des Tores blieb bis 1938<br />
bestehen.<br />
3 Die dritte Brücke<br />
Um ihren Militärparaden, auch solchen<br />
mit Panzern, <strong>und</strong> Aufmärschen einen<br />
entsprechenden Ort zu geben, entschieden<br />
die Nationalsozialisten 1938, die<br />
Ost-West-Magistrale zu verbreitern <strong>und</strong><br />
die geringe Erhöhung des Fahrdammes<br />
zu nivellieren. Die vorhandene Segmentbrücke<br />
wurde abgerissen <strong>und</strong> durch<br />
einen scheitrechten Bogen ersetzt, des-<br />
sen Errichtung eine Stahlträgerkonstruktion<br />
notwendig machte.<br />
Sowohl die beiden Torflügel als auch die<br />
Kandelaber mussten auseinandergerückt<br />
werden. Der Abstand zwischen den Tor-<br />
flügeln wurde von 17,00 m auf 34,00 m<br />
erweitert. Der Torcharakter ging damit<br />
verloren.<br />
4 Restauriert <strong>und</strong> rekonstruiert<br />
Den Kriegszerstörungen fielen die beiden<br />
Kandelaber zum Opfer, die Torflügel wur-<br />
den schwer beschädigt <strong>und</strong> ihrer Bronze-<br />
skulpturen auf den Innenpfeilern beraubt.<br />
Die Torflügel, nach dem Krieg notdürftig<br />
<strong>und</strong> dann bautechnisch falsch repariert,<br />
wurden als Tor nicht mehr wahrgenommen.<br />
Dieser Zustand blieb bis zur Jahr-<br />
tausendwende. Zunächst wurden die<br />
Torflügel nachhaltig durch die Stiftung<br />
Denkmalschutz Berlin instand gesetzt, die<br />
diese Arbeiten über Werbung finanzierte.<br />
2005 rief die Stiftung einen »Fre<strong>und</strong>eskreis<br />
Charlottenburger Tor« ins Leben,<br />
mit der Aufgabe, Überlegungen für die<br />
Verbesserung des gesamten Umfeldes<br />
des Tores <strong>und</strong> der Brücke anzustellen.<br />
7 Geschlossene Brüstung, Zustand 1939–2008<br />
© Wolfgang Stockhaus<br />
8 Bauwerk ohne Kandelaber, Zustand 1950–2008<br />
© Wolfgang Stockhaus