BRÜCKENBAUWERKE - zeitschrift-brueckenbau Construction und ...
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NACHRICHTEN UND TERMINE<br />
Einrichtung an der Technischen Universität Berlin<br />
Baustoffe <strong>und</strong> Bauchemie als Professur<br />
Das Institut für Bauingenieurwesen der<br />
Technischen Universität Berlin hat vor<br />
kurzem die Professur »Baustoffe <strong>und</strong><br />
Bauchemie« eingerichtet, die über fünf<br />
Jahre von der Deutschen Bauchemie e. V.<br />
gefördert <strong>und</strong> die nun von Prof. Dr. Diet-<br />
mar Stephan wahrgenommen wird.<br />
In dieser Professur soll die klassische<br />
Werkstofflehre aufgehen: Dietmar<br />
Stephan wird unter anderem den Ein-<br />
fluss von Baustoffen auf die Umwelt, auf<br />
Luft, Wasser <strong>und</strong> Boden untersuchen.<br />
Geplant ist zudem die Entwicklung »intel-<br />
ligenter«, multifunktionaler Baustoffe,<br />
die aktiv auf die Bedingungen der Um-<br />
gebung reagieren. Erforschen will er<br />
darüber hinaus ressourcenschonende,<br />
anorganische Bindemittel für Beton,<br />
Mörtel <strong>und</strong> bauchemische Anwendungen<br />
sowie die Einsatzmöglichkeiten von<br />
Nanomaterialien <strong>und</strong> die Erstellung von<br />
Öko- <strong>und</strong> Produktbilanzen.<br />
In einer kürzlich verabschiedeten Reso-<br />
lution fordern die im Bauwesen tätigen<br />
Ingenieure eine Verbesserung der Teil-<br />
nahmebedingungen von Ingenieuren an<br />
Wettbewerben. Alle Wettbewerbe sollen<br />
möglichst interdisziplinär ausgeschrieben<br />
werden.<br />
Bauvorlageberechtigte Bauingenieure<br />
sollen den Architekten bei der Teilnahme<br />
an Wettbewerben gr<strong>und</strong>sätzlich gleich-<br />
gestellt <strong>und</strong> damit die nicht bauordnungskonforme<br />
Ungleichbehandlung<br />
<strong>und</strong> Benachteiligung der Ingenieure bei<br />
der Auftragsvergabe aufgehoben werden.<br />
In dem Papier wird außerdem eine der<br />
Aufgabenstellung entsprechende Beset-<br />
zung von Preisgerichten gefordert. Dies<br />
bedeutet bei interdisziplinären Wettbewerben<br />
eine Beteiligung von Ingenieuren<br />
der betroffenen Disziplinen.<br />
Mit Wirkung vom 01.01.2009 sind durch<br />
das BMVBS die neuen Richtlinien für<br />
Planungswettbewerbe – RPW 2008 – eingeführt<br />
worden. Die RPW 2008 vereinfacht<br />
die Auslobung von Planungswettbewerben<br />
gegenüber der bis dahin gel-<br />
tenden GRW.<br />
Gegenstand von Wettbewerben sind nach<br />
RPW die nachfolgenden Aufgabenfelder:<br />
Stadtplanung- <strong>und</strong> Entwicklung,<br />
Landschafts- <strong>und</strong> Freiraumplanung,<br />
Planung von Gebäuden <strong>und</strong> Innenräumen,<br />
Planung von Ingenieurbauwerken<br />
50 BRÜCKENBAU | 2 . 2011<br />
»Wenn neue Baustoffe an der Technischen<br />
Universität Berlin mitentwickelt werden,<br />
ist das nicht nur für Bauingenieure von<br />
großer Bedeutung«, hob Präsident Prof.<br />
Dr.-Ing. Jörg Steinbach bei der Übergabe<br />
der Urk<strong>und</strong>e hervor. »Dank der großzügigen<br />
Unterstützung des Industrieverbandes<br />
Deutsche Bauchemie kann die<br />
Technische Universität Berlin das Fach-<br />
gebiet hervorragend <strong>und</strong> weitaus um-<br />
fangreicher ausstatten«, ergänzte Prof.<br />
Dr.-Ing. Stavros Savidis, Dekan der Fakul-<br />
tät VI Bauen Planen Umwelt. Nach Ab-<br />
lauf von fünf Jahren wird die Technische<br />
Universität Berlin die Professur vereinbarungsgemäß<br />
mit ihrem erweiterten<br />
Spektrum fortführen. Daraus ergebe sich<br />
auch für die Branche eine wirksame Nachhaltigkeit,<br />
so Dipl.-Ing. Norbert Schröter,<br />
Hauptgeschäftsführer der Deutschen<br />
Bauchemie e. V., der die Förderer bei der<br />
Urk<strong>und</strong>enübergabe vertrat.<br />
Forderung der im Bauwesen tätigen Ingenieure<br />
Bessere Teilnahmebedingungen an Wettbewerben<br />
<strong>und</strong> Verkehrsanlagen <strong>und</strong> technische<br />
Fachplanungen. Sie umschließen nach<br />
dieser Definition Planungsleistungen, die<br />
von unterschiedlichen Disziplinen, vor<br />
allem aber auch von Ingenieuren erbracht<br />
werden.<br />
Bereits in der Präambel der RPW wird die<br />
Gleichbehandlung aller Teilnehmer, auch<br />
im Bewerbungsverfahren, gefordert. Die<br />
traditionelle Auslobung von Wettbewerben,<br />
bei denen der Kreis der Teilnehmer<br />
auf Architekten, Stadtplaner <strong>und</strong>/oder<br />
Landschaftsarchitekten beschränkt ist,<br />
wird der Komplexität <strong>und</strong> Vielfalt der<br />
Aufgabenstellungen schon lange nicht<br />
mehr gerecht. Die einseitige Eingrenzung<br />
der Teilnahmeberechtigten beziehungsweise<br />
die Auslobung von reinen Archi-<br />
tektenwettbewerben widerspricht den<br />
Gr<strong>und</strong>sätzen des Wettbewerbswesens<br />
<strong>und</strong> einer fairen <strong>und</strong> transparenten Ver-<br />
gabe von Dienstleistungen. Qualitativ<br />
hochwertige Bauwerke verlangen inter-<br />
disziplinäre Planungsleistungen von<br />
Architekten <strong>und</strong> Ingenieuren.<br />
Das B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau<br />
<strong>und</strong> Stadtentwicklung (BMVBS) empfiehlt,<br />
der zunehmenden Bedeutung<br />
interdisziplinärer Planungsprozesse <strong>und</strong><br />
des erheblichen Beitrags der Ingenieure<br />
Rechnung zu tragen <strong>und</strong> Wettbewerbe,<br />
wo immer möglich, als interdisziplinäre<br />
Wettbewerbe auszuloben.<br />
Urk<strong>und</strong>enübergabe: (v.l.n.r.) Prof. Dr.-Ing. Stavros Savidis,<br />
Prof. Dr. sc. techn. Mike Schlaich, Dipl.-Ing. Norbert Schröter,<br />
Prof. Dr. Dietmar Stephan, Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach<br />
© Technische Universität Berlin/Deutsche Bauchemie e. V.<br />
www.deutsche-bauchemie.de<br />
www.tu-berlin.de<br />
Die B<strong>und</strong>esingenieurkammer <strong>und</strong> mit<br />
ihr die in den 16 Länderkammern r<strong>und</strong><br />
43.000 organisierten Ingenieure des<br />
Bauwesens bekennen sich zu Baukultur<br />
<strong>und</strong> Wettbewerbswesen <strong>und</strong> fordern:<br />
Bei Wettbewerbsauslobungen soll der<br />
interdisziplinäre Wettbewerb als Regelfall<br />
eingeführt <strong>und</strong> umgesetzt werden. Reine<br />
Ingenieurwettbewerbe sollten bei Inge-<br />
nieurbauwerken ausgelobt <strong>und</strong> durchgeführt<br />
werden. Reine Architektenwettbewerbe<br />
sollten sich auf Bauaufgaben<br />
begrenzen, bei deren Realisierung die<br />
Planungsleistungen von Ingenieuren eine<br />
untergeordnete Rolle spielen <strong>und</strong> die in<br />
der Regel Architektenleistungen erfor-<br />
derlich machen. Bauvorlageberechtigte<br />
Bauingenieure sind den Architekten bei<br />
der Teilnahme an Wettbewerben gr<strong>und</strong>-<br />
sätzlich gleichzustellen, um die nicht<br />
bauordnungskonforme Ungleichbehandlung<br />
<strong>und</strong> Benachteiligung der bauvor-<br />
lageberechtigten Bauingenieure bei der<br />
Auftragsvergabe aufzuheben. Kleinere<br />
Büroorganisationen <strong>und</strong> Berufsanfänger<br />
sollen bei der Wettbewerbsauslobung<br />
angemessen berücksichtigt werden. Das<br />
»Auftragsversprechen« gemäß § 8 Abs. 2<br />
der RPW 2008 soll bei Realisierungswettbewerben<br />
nicht verzichtbarer Bestandteil<br />
aller Wettbewerbsauslobungen sein.<br />
www.bayika.de