diplomarbeit - Technische Chemie 2 Rößner - Carl von Ossietzky ...
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2 Literaturübersicht 15<br />
Generell wurden die erwarteten Produkte o- und p-Hydroxyacetophenon nur in<br />
vergleichsweise geringen Mengen gebildet, während Phenol das Hauptprodukt<br />
war. Darüber hinaus wurde in allen Fällen der Fries-Umlagerung mit reinem<br />
Phenylacetat eine schnelle Katalysatordesaktivierung beobachtet.<br />
Harvey et al. [10] haben die Fries-Umlagerung <strong>von</strong> Phenylacetat und<br />
Phenylbenzoat sowohl im diskontinuierlichen Rührkesselreaktor als auch im<br />
Strömungsrohrreaktor bei 180 °C unter Atmosphärendruck an USY, Beta und<br />
ZSM-5 Zeolithen untersucht. In den Experimenten im Rührkesselreaktor<br />
beobachteten sie für den Beta Zeolith und USY Zeolith ein ähnliches<br />
Reaktionsverhalten. Nach einer hohen Anfangsaktivität des Katalysators wurde<br />
bereits nach einer Stunde Reaktionszeit ein annähernd konstanter Umsatz erreicht.<br />
Infolge der Bildung <strong>von</strong> Phenol und höhermolekularen Nebenprodukten lagen die<br />
Selektivitäten der beiden 12-Ring Zeolithe im Vergleich zum ZSM-5 Zeolith<br />
niedriger. Ebenfalls geringer zeigte sich das p/o-Verhältnis bei den weitporigen<br />
Zeolithen. Die Reaktion am ZSM-5 Zeolith verlief zwar langsamer dafür aber mit<br />
kontinuierlich steigendem Umsatz. Die Ursache für den langsameren<br />
Reaktionsverlauf könnte in einer geringeren Diffusionsrate der Moleküle durch<br />
die 10-Ring Poren begründet sein. Beim Einsatz eines größeren Moleküls wie<br />
beispielsweise Phenylbenzoat zeigte der Beta Zeolith jedoch eine sehr viel höhere<br />
Selektivität und ein höheres p/o-Verhältnis, während am ZSM-5 keine Reaktion<br />
ablief. Es wurden nur geringe Mengen <strong>von</strong> Phenol und Benzoesäure gefunden.<br />
Die Umlagerung zum para-Produkt findet vermutlich über einen intermolekularen<br />
Mechanismus statt. Demzufolge ist eine Bildung des p-Hydroxyacetotophenons in<br />
12-Ring Zeolithen begünstigt.<br />
Neben der Fries-Umlagerung <strong>von</strong> Phenylacetat in der flüssigen Phase [10] wurde<br />
die Reaktion auch in der Gasphase durchgeführt [19], [20], [21].<br />
Pouilloux et al. [19] haben die Fries-Umlagerung <strong>von</strong> Phenlyacetat an fluoriertem<br />
Aluminiumoxid, am Y Zeolith und am ZSM-5 Zeolith in der Gasphase bei 400 °C<br />
im Strömungsrohrreaktor untersucht. Bei allen Katalysatoren wurden ebenfalls<br />
große Mengen an Phenol gebildet. Am fluoriertem Aluminiumoxid und am<br />
Y Zeolith wurden neben o- und p-Hydroxyacetophenon auch o- und