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Nr. 11 (III-2015) - Osnabrücker Wissen

Nr. 11 (III-2015) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

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WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wer fährt <strong>Osnabrücker</strong><br />

Kaffee durch acht Länder?<br />

Kaffee ist neben Wasser und Bier das Lieblingsgetränk der Deutschen. Allein im Jahr 2014 wurden<br />

1.209.534,3 Tonnen Kaffee nach Deutschland importiert. Seit einigen Jahren geht ein Bruchteil dieser<br />

Menge auch an zwei <strong>Osnabrücker</strong> Jungunternehmer, die mit ihrer Erfindung, dem Coffee-Bike,<br />

begehrte Kaffeespezialitäten wie Cappuccino oder Latte Macchiato zubereiten.<br />

Bildmaterial © Coffee-Bike GmbH // Kaffeebohnen © Natika, Fotolia.com<br />

Wie kam das Coffee-Bike<br />

aus den Köpfen in die Große Straße?<br />

„Das ist es!“ sagten sich Tobias Zimmer<br />

und Jan Sander als sie im Jahr 2008 ein<br />

Fahrrad mit integrierter Kaffeemaschine<br />

in einem dänischen Stadtpark sahen.<br />

Den Studenten war damals schon klar,<br />

dass sie sich nach ihrem Studium so<br />

schnell wie möglich selbständig machen<br />

wollten. Wieder zu Hause angekommen,<br />

feilten sie in jeder freien Minute an ihrer<br />

Idee. „Wir haben uns in der Garage von<br />

meinen Eltern eingerichtet.“, erzählt<br />

Jan Sander auf die Frage nach den Anfängen<br />

der Coffee-Bike GmbH. Dort<br />

tüftelten sie, bis ihre Ideen Gestalt annahmen.<br />

Einige Monate dauerte es, bis<br />

das erste Coffee-Bike zum ersten Einsatz<br />

rollte. Von da an nahm die Erfolgsgeschichte<br />

ihren Lauf.<br />

Die ersten praktischen Erfahrungen<br />

mit dem Fahrrad sammelten die beiden<br />

<strong>Osnabrücker</strong> in der Großen Straße. Das<br />

Coffee-Bike wurde von Anfang an positiv<br />

aufgenommen und gehörte schnell<br />

zum Stadtbild. Meterlange Schlangen<br />

waren keine Seltenheit. Bis zu 45 Liter<br />

Milch und 4 Kilogramm Espressobohnen<br />

wurden dabei<br />

an guten Tagen benötigt<br />

um die <strong>Osnabrücker</strong><br />

Kaffeeliebhaber zufriedenzustellen.<br />

Und das alles<br />

ohne externen Wasserund<br />

Stromanschluss.<br />

Wie viele Geräte passen auf ein Fahrrad?<br />

Wie das funktionieren kann, bleibt<br />

Betriebsgeheimnis. Fakt ist: bis zu 14 Stunden<br />

ist das Coffee-Bike autark einsetzbar –<br />

ohne Wasser- und Stromanschluss. Auf<br />

geringstem Raum befinden sich eine Siebträgermaschine,<br />

Kaffeemühle, Orangensaftpresse<br />

und ein kleines Waschbecken<br />

und das alles bei 100% CO2-Neutralität.<br />

Da das Coffee-Bike eine vollwertige<br />

Kaffeebar darstellt, jedoch mobil und<br />

platzsparend ist, ergeben sich die ungewöhnlichsten<br />

Einsatzmöglichkeiten. Ob<br />

Parkanlagen, Gartenfeste, Hochzeiten<br />

oder Messen, das Coffee-Bike passt auf<br />

jede Veranstaltung.<br />

Nach einer langen Testphase haben die<br />

Unternehmer auch ihre eigene Kaffeemarke<br />

entwickelt. Eine Mischung aus<br />

der Arabica- und der Robustabohne mit<br />

dem schönen Namen Caferino-Bohne<br />

sorgt für einen unverwechselbaren Geschmack.<br />

Die Arabica-Bohne stammt<br />

aus Peru und Mexico. Die Robusta-<br />

Bohne bezieht das Unternehmen aus Uganda<br />

und Tansania. Sie enthält von Natur<br />

aus mehr Bitterstoffe und reichhaltige Öle,<br />

die für das intensive<br />

Aroma und eine perfekte Crema sorgen.<br />

Caferino-Bohnen sind biozertifiziert und<br />

werden in einem traditionellen Familienunternehmen<br />

eigens für die Coffee-<br />

Bike GmbH geröstet. „Bio“ wird an jedem<br />

Coffee-Bike ohnehin groß geschrieben –<br />

neben den biozertifizierten Bohnen wird<br />

ausschließlich Bio-Vollmilch verwendet<br />

ebenso wie biozertifizierter Tee und biologisch<br />

abbaubare To-go-Becher.<br />

Fährt das Bike nur in Osnabrück?<br />

Angefangen haben Tobias Zimmer und<br />

Jan Sander in einem 20 qm-Büro im Technologiezentrum<br />

Bissendorf. Seit Februar<br />

<strong>2015</strong> ist das Unternehmen im <strong>Osnabrücker</strong><br />

Hafen ansässig. Hier verfügt man über<br />

eine große Produktionshalle, in der jedes<br />

einzelne Coffee-Bike von Hand gefertigt<br />

und von da aus an neue Franchisepartner<br />

in der ganzen Welt ausgeliefert wird.<br />

Inzwischen gibt es mehr als 90 Coffee-<br />

Bikes in acht Ländern. Sogar bis nach<br />

Katar und Kuwait liefert das Unternehmen<br />

regelmäßig Räder, Espressobohnen<br />

und Kaffeebecher aus. Seit<br />

dem 1. Mai <strong>2015</strong> wird das Coffee-<br />

Bike von dem Rumänischen Unternehmer<br />

Adrian Bîlă gezielt in Rumänien vermarktet.<br />

Er hat von den <strong>Osnabrücker</strong>n eine<br />

Master-Franchise-Lizenz erworben und<br />

will in Zukunft den rumänischen Markt<br />

erschließen. Die niedrigen Investitionskosten<br />

machen das System also nicht nur<br />

in Deutschland attraktiv. | SB<br />

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