Nr. 11 (III-2015) - Osnabrücker Wissen
Nr. 11 (III-2015) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de
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Regenrückhaltebecken sind technische Anlagen, aber auch Lebensräume für Mensch und Tier<br />
Elektrobefischung eingefangen und<br />
umgesiedelt, das Wasser abgepumpt<br />
und der Bodenschlamm mit Baggern<br />
entfernt.<br />
Die unterirdischen Regenklärbecken<br />
reinigen verschmutztes Regenwasser<br />
aus Gewerbe- oder Industriegebieten.<br />
Anschließend fließt es ebenfalls in die<br />
Hase oder Düte.<br />
Seit wann<br />
klärt Osnabrück?<br />
In früheren Jahrhunderten floss das<br />
Abwasser ungefiltert in die Hase. Osnabrück<br />
verfügte zwar bereits im Mittelalter<br />
über ein weitverzweigtes Kanalisationssystem,<br />
das wir in der kommenden<br />
Ausgabe in einem ausführlichen Beitrag<br />
der Stadt- und Kreisarchäologie<br />
vorstellen werden. Die moderne Abwasserentsorgung<br />
ist allerdings eine<br />
Erfindung des 19. Jahrhunderts.<br />
1876 begann man am Schlosswall und<br />
am Heger-Tor-Wall mit dem Bau der<br />
Kanalisation. Die Hase war immer<br />
noch das Hauptklärwerk der Stadt,<br />
doch ihre Selbstreinigungskraft ließ im<br />
Zuge der Industrialisierung und durch<br />
die steigende Einwohnerzahl deutlich<br />
nach. 1912 wurde deshalb in Eversburg<br />
eine Siebtrommelanlage errichtet, die<br />
groben Schmutz aus dem Abwasser filterte<br />
und den Grundstein für das 1935<br />
modernisierte Klärwerk legte.<br />
Sein Pendant in Hellern ist seit den<br />
1960er Jahren in Betrieb. Beide Anlagen<br />
wurden in den vergangenen Jahrzehnten<br />
mehrfach auf den neuesten Stand<br />
der Technik gebracht. Heute arbeiteten<br />
sie beispielsweise mit biologischen Reinigungsstufen,<br />
die auch die Nitrifikation,<br />
Denitrifikation und eine biologische<br />
Phosphat-Elimination beinhalten.<br />
Dabei werden Stickstoffverbindungen<br />
und Phosphate mit Hilfe von Mikroorganismen<br />
vom Abwasser getrennt.<br />
Wie viele Gully- & Kanaldeckel<br />
gibt's in Osnabrück?<br />
Die sichtbarste Verbindung zwischen<br />
Ober- und Unterwelt sind die rund<br />
25.000 Gully-Deckel, durch die das Regenwasser<br />
in die Kanalisation strömt.<br />
Die etwa 30.000 runden Kanaldeckel<br />
dienen dagegen zur Belüftung und als<br />
Reinigungsöffnungen. Sie verbinden<br />
immer gerade Kanalstücke, müssen in<br />
Kurven also enger verlegt werden. Im<br />
Durchschnitt trennen einen Kanaldeckel<br />
gut 50 Meter von seinem Nachbarn.<br />
| TS<br />
WISSEN KOMPAKT<br />
Wer kümmert sich<br />
um das Abwassersystem?<br />
Die Stadtwerke Osnabrück beschäftigen<br />
im Bereich Abwasser<br />
rund 100 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter, darunter etwa 20 Auszubildende.<br />
Hier arbeiten Schlosser,<br />
Elektriker, Entsorger, Bauingenieure,<br />
Maurer, Kanalreiniger oder<br />
Kanalinspekteure. Außerdem bilden<br />
die Stadtwerke seit einigen<br />
Jahren Industrieelektriker, Industrieschlosser<br />
sowie Fachkräfte für<br />
Abwassertechnik aus. Die Betriebsführungskosten<br />
für diesen Bereich<br />
belaufen sich auf rund 19 Millionen<br />
Euro im Jahr.<br />
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