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Leseproben meiner erschienenen Veröffentlichungen

Dieser Buchkatalog verschafft dem Leser einen Überblick meiner gesamten Werke. Nur der Titel allein sagt nicht viel aus, darum gibt es hier die Möglichkeit, in Ruhe die Leseproben zu genießen, um einen Einblick in jedes Buch zu bekommen.

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Nur der Titel allein sagt nicht viel aus, darum gibt es hier die Möglichkeit, in Ruhe die Leseproben zu genießen, um einen Einblick in jedes Buch zu bekommen.


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Dr. Frank erkannte meine Verzweiflung und sagte, wir wollten noch ein<br />

paar Tage warten. Ein- zwei Mal könne man noch so vorgehen und<br />

vielleicht schafft er es ja doch noch allein.<br />

Mit diesen Worten verabschiedete er uns und ich fuhr wieder nach<br />

Hause.<br />

Zwei Tage vergingen. Karlchen wurde schwächer und schwächer. Sein<br />

Fell wurde stumpf. Er versuchte sich immer zu verkriechen und was am<br />

Schlimmsten war, er machte nicht von allein. Jeden Tag waren entweder<br />

Joachim oder ich beim Tierarzt und die Aussicht unseren Schatz zu<br />

behalten wurde immer geringer.<br />

Es kam das Wochenende. Joachim saß mit mir am Frühstückstisch und<br />

sagte:<br />

„Vera, mein Schatz, meinst Du nicht auch, dass unser Karlchen sich<br />

genug gequält hat und es nicht verdient, diese großen Schmerzen zu<br />

ertragen? Er hat uns so viel gegeben. Wollen wir ihm nun nicht helfen?<br />

Helfen aus Liebe?“<br />

Ich sprang vom Stuhl auf, schmiss mich auf die Couch im Wohnzimmer<br />

und begann hemmungslos zu weinen. Unter Schluchzen sagte ich:<br />

„Joachim, Du hast ja Recht. Erlösen wir ihn von seinen Qualen.“<br />

Ich nahm ein letztes Mal mein geliebtes Karlchen auf den Arm, küsste<br />

ihn und sagte Lebewohl. Dann lief ich, ohne mich noch einmal<br />

umzusehen aus dem Zimmer und konnte nur noch weinen.<br />

Inzwischen packte mein tapferer Joachim, dem dies auch sehr nahe ging,<br />

aber einer musste der Stärkere sein, unseren Schatz ein und fuhr mit ihm<br />

zum Tierarzt.<br />

Ungefähr nach einer Stunde kam Joachim zurück. Ich war immer noch<br />

nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen und kam ihm<br />

heulend entgegen.<br />

Ich fragte ob es vorbei war, als Joachim die Transporttasche öffnete und<br />

mein Karlchen seinen Kopf herausstreckte. Nun weinte ich erst recht,<br />

vor Freude. Ich konnte nicht fassen, dass ich ihn noch einmal wiedersah,<br />

meinen kleinen Kater.<br />

Joachim erklärte mir, dass er mit unserem Tierarzt gesprochen hatte,<br />

ihm meine Verzweiflung schilderte und beide entschieden, noch einen<br />

Tag zu warten um mir die Möglichkeit eines richtigen Abschieds zu<br />

geben.<br />

Ich freute mich, aber war es richtig so zu entscheiden? War es die<br />

richtige Entscheidung für Karlchen? Der kleine Kerl schied nun schon<br />

Blut aus wenn er den Drang zu urinieren verspürte, was bedeutete, dass<br />

die Nieren nicht mehr richtig arbeiteten und die Wahrscheinlichkeit<br />

immer größer wurde, dass seine Blase platzte und er dann wirklich sehr,<br />

sehr qualvoll sterben würde.

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