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sportFACHHANDEL shoes_05_2016

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<strong>sportFACHHANDEL</strong> – <strong>shoes</strong> 5.<strong>2016</strong> HANDEL 27<br />

Verfahren, das sogenannte Selective-Laser-<br />

Sintering. Neuartige Pulvermaterialien<br />

verarbeitet bei diesem Verfahren ein Laser<br />

Schicht für Schicht in feste Querschnitte.<br />

„2013 sagten wir schon, dass dies die<br />

Zukunft der Schuhproduktion sein würde<br />

und heute sind wir stolz, unseren Kunden<br />

die Zukunft liefern zu können in Form<br />

einer vollständig 3D-gedruckten Zwischensohle.<br />

Mit der innovativen 3D-Drucktechnik<br />

sind wir in der Lage, ein völlig neues<br />

Kapitel in der individuellen Anpassung<br />

von Performance Schuhen aufzuschlagen,<br />

ein weiterer wichtiger Schritt, eine der<br />

führenden Sportartikelmarken der Welt<br />

zu werden“, so New Balance Präsident<br />

und CEO Robert DeMartini. Auf der<br />

Fachmesse Consumer Electronics Show<br />

stellte New Balance im Januar den Schuh<br />

mit der 3D-Zwischensohle bereits vor. In<br />

Boston bekommt die Öffentlichkeit zum<br />

ersten Mal im April diese limitierte Edition<br />

zu sehen. Nach dieser Premiere bietet die<br />

US-Schuhmarke in ausgewählten New<br />

Balance Stores diesen Hightech Laufschuh<br />

an. Um diese Technologie zu entwickeln<br />

arbeiteten Experten aus den Bereichen<br />

Running, Biomechanik Kunststofftechnik,<br />

Materialentwicklung und generativem<br />

Design zusammen.<br />

Die Prototypen der neuen „Pindung“ von BAM<br />

stammen aus dem 3D-Drucker.<br />

Adidas steigt mit der Futurecraft Reihe<br />

3D in dieses computergestützte Fertigungsverfahren<br />

ein. Doch für Adidas ist<br />

es mehr als nur eine neue Produktionsweise.<br />

„Futurecraft ist unser Sandkasten“,<br />

erklärt Paul Gaudio, Creative Director von<br />

Adidas. „Wir stellen damit jeden Tag aufs<br />

Neue bestehende Konventionen in Frage.<br />

Es geht um Material- und Prozessinnovation,<br />

darum, das Vertraute in die Zukunft zu<br />

führen. Wir vereinen die Qualität des klassischen<br />

Handwerks mit dem grenzenlosen<br />

Potenzial neuer Technologien. Futurecraft<br />

ist unsere Designphilosophie – fokussiert<br />

auf das Wesentliche, unmittelbar und<br />

zielgerichtet.“<br />

Kunden sollen zukünftig im Store auf dem<br />

Laufband joggen. Kurz darauf bekommt<br />

der Sportler seinen auf ihn zugeschnittenen<br />

neuen Laufschuh aus dem 3D-Drucker.<br />

„Futurecraft 3D ist der Prototyp unserer<br />

langfristigen Vision. Wir haben eine<br />

besondere Kombination aus Material und<br />

Prozess gefunden, die es uns erlaubt, völlig<br />

neue Wege zu gehen. Durch den Einsatz<br />

von 3D-Druck können wir erstklassige<br />

Laufschuhe herstellen und dabei die individuellen<br />

Performance-Daten des Läufers<br />

nutzen. Durch diese besondere Verknüpfung<br />

entstehen wirklich maßgeschneiderte<br />

Lauferlebnisse für jeden Athleten“,<br />

so Eric Liedtke, Mitglied des Vorstands<br />

der Adidas Gruppe und verantwortlich<br />

für Global Brands. Um Sportschuhe zu<br />

personalisieren sind neben dem 3D-Drucker<br />

auch andere Technologien notwendig:<br />

Die Hersteller benötigen Daten über ihre<br />

Kunden. Hier fällt den Footscan-Technologien<br />

eine Schlüsselposition zu. Nur durch<br />

einen perfekten digitalisierten Fußabdruck<br />

lassen sich Laufschuhe durch den<br />

3D-Drucker herstellen, die dem Sportler<br />

eine perfekte Leistung und Komfort bieten.<br />

Doch bis es soweit ist, muss sich technisch<br />

noch einiges ändern.<br />

Für seine Topstars wie Neymar oder<br />

Ronaldo ließ der US Sportartikler Nike<br />

die Fußballtasche „Nike Soccer Rebento“<br />

exklusiv im 3D-Drucker herstellen. Die<br />

niederländische Sportmarke Head ist<br />

ebenfalls 3D-Druck tätig und nutzt die<br />

Vorteile dieser neuen Technologie. „Bei<br />

Head Racketsport setzen wir 3D-Druck<br />

vorranging im Entwicklungsprozess und<br />

im Bau von Prototypen ein. Der 3D-Druck<br />

kann ein Enabler von neuen Ideen und<br />

Technologien sein.“<br />

„Wir sehen die 3D-Drucker-Technologie als<br />

hoch interessante Perspektive zur individuellen<br />

Produktgestaltung, die mittel- und<br />

langfristig sicherlich an Bedeutung gewinnen<br />

wird“, so der Hauptgeschäftsführers<br />

des Bundesverbands der Schuh- und Lederwarenindustrie<br />

e.V, Manfred Junkert<br />

über die Zukunft der 3D-Drucker in der<br />

Schuhbranche. Weiter meint Junkert: „Die<br />

3D-Drucker-Technologie steckt noch in den<br />

Kinderschuhen. Gerade bei Schuhen sind<br />

Funktionalität und Flexibilität unerlässlich.<br />

Da gibt es aus unserer Sicht noch<br />

Drei Streifen aus dem 3D-Drucker. Adidas läuft<br />

sich auf dem Weg zum individuell gefertigten<br />

Runningschuh warm.<br />

Forschungs- bzw. Entwicklungsbedarf.“<br />

Dabei steht die Sportbranche, was die<br />

Möglichkeiten durch 3D-Drucker angeht,<br />

erst am Anfang. Bei den Paralympics in<br />

Sotschi ist der deutsche Biathlet Martin<br />

Fleig mit einem Schlitten, der im 3D-<br />

Druck-Verfahren entstand, auf Rang Neun<br />

gefahren. Pinarello, die traditionsreiche<br />

italienische Rennradmarke, stellte für den<br />

Stundenweltrekord durch den britischen<br />

Rennfahrer Bradley Wiggins, dessen<br />

Rennrad im 3D-Druck verfahren her. Auch<br />

aerodynamische Lenker die individuell an<br />

die Rennfahrer angepasst sind, entstehen<br />

im Drucker.<br />

Auf der ISPO <strong>2016</strong> beeindruckte das<br />

bayerische Start-up BAM (Bavarian<br />

Alpine Manifest) mit der so genannten<br />

„Pindung“. Die Prototypen der innovativen<br />

Skitourenbindung stammen aus<br />

dem 3D-Drucker. Mit ihrer Leichtigkeit<br />

und enormen Funktionalität überzeugte<br />

sie die Experten. „Das enorme Interesse<br />

hat uns unheimlich überrascht und noch<br />

mehr gefreut. Natürlich haben wir mit<br />

neugierigen Besuchen von Seiten der<br />

Händler und Medien gerechnet, aber dass<br />

unser kleines Team an den vier Messetagen<br />

durchwegs so eingespannt sein würde,<br />

das hatten wir nicht erwartet. Im Endeffekt<br />

kam es selten vor, dass mal keiner<br />

von uns in ein Gespräch involviert war, in<br />

dem er die Funktionsweise, das Hinterbackenkonzept<br />

oder die Vorzüge erklärt hat.<br />

Im Großen und Ganzen sind die Leute,<br />

denen wir unsere fortschrittliche Bindung<br />

vorgestellt haben, begeistert“, erklärt der<br />

Ingenieur Michael Kreuzinger. Einen<br />

derartigen Erfolg konnte sich Chuck Hall<br />

sicher nicht vorstellen, als er 1986 sein<br />

Patent anmeldete.

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