sportFACHHANDEL shoes_05_2016
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<strong>sportFACHHANDEL</strong> – <strong>shoes</strong> 5.<strong>2016</strong> HANDEL 39<br />
20<br />
Jahre her ist es inzwischen<br />
her, seit sich mehrere Schuhfirmen<br />
im Münchner Norden<br />
zusammengeschlossen haben, um mit<br />
einem eigenen Schuh-Order-Center dem<br />
Fachhandel eine überzeugende Lösung für<br />
die Zukunft zu präsentieren: Das Konzept,<br />
das damals noch als Revolution im Orderbusiness<br />
galt, ist heute weder im Außendienst,<br />
noch im Fachhandel wegzudenken.<br />
Inzwischen ist es schwer vorstellbar, den<br />
Verkauf hochwertiger Kollektionen ohne<br />
festen Showroom und den Rückhalt eines<br />
Ordercenters abzuwickeln.<br />
Zu den Mitbegründern des SOC zählen<br />
Hans Renner von Gabor, Detlev Simon<br />
von Romika, Algemare und Softinos<br />
sowie Uwe Ahlers, ehemals Ara-Shoes,<br />
heute mit den Marken Magicfelt, Meisi<br />
und Stegmann im SOC vertreten. Damals<br />
hatten sich die Vertreter der in der Agrem<br />
Gruppe zusammengeschlossenen Firmen<br />
Ara, Elefanten-Schuh, Gabor, Marc und<br />
Rieker als erste feste Mieter im MOC<br />
Ordercenter angesiedelt und damit einen<br />
Stein ins Rollen gebracht. „Wir wollten dem<br />
Handel einen besseren Service bieten.<br />
Und uns als Verkäufer eine angenehmere,<br />
ruhigere Arbeitsatmosphäre,“ so Helmut<br />
Renner. Detlev Simon fügt hinzu: „Der<br />
Handel sah dem neuen Konzept anfangs<br />
eher skeptisch entgegen, schließlich war<br />
man es nicht gewohnt, den Verkäufer in<br />
einem Büro aufzusuchen. Es hat schon eine<br />
Weile gedauert bis eine kontinuierliche<br />
Terminvereinbarung im Showroom möglich<br />
war.“ Auch Uwe Ahlers erinnert sich an<br />
die noch schwierigen Anfangsbedingungen.<br />
„Wir waren zu Beginn vielleicht fünf bis<br />
sechs Firmen, die hier vor Ort ihre Kollektionen<br />
präsentiert haben. Das musste sich<br />
natürlich erst einmal herumsprechen und<br />
in der Branche Anerkennung finden.“ Doch<br />
der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten,<br />
so konnten schnell neue Marken hinzugewonnen<br />
werden. Inzwischen zeigen 226<br />
Mieter aus dem Schuh- und Lederwarensegment<br />
ihre aktuellen Kollektionen dem<br />
interessierten Fachhandel.<br />
Die konstant hohen Besucherzahlen unterstreichen<br />
die Wichtigkeit des Münchner<br />
SOC im süddeutschen Raum. Heute werden<br />
bis zu 80 Prozent der Orders in SOCs<br />
abgewickelt und die Präsenz führender<br />
Schuhmarken unter einem Dach bedeutet<br />
für den Fachhandel erhebliche Kosten- und<br />
Zeitersparnisse. Im Gegenzug natürlich<br />
auch für den Verkauf. „Früher habe ich auf<br />
Momentan sind im SOC in München alle<br />
Showrooms vermietet.<br />
Grund von Staus und lästiger Parkplatzsuche<br />
viel Zeit nutzlos verschwendet“, so<br />
Renner. Viele Kunden kommen in den<br />
Abendstunden oder auch gerne nach Terminvereinbarung<br />
samstags und sonntags<br />
zum Einkauf im SOC. Die effektive Arbeit<br />
im Showroom schafft wichtigen Spielraum,<br />
so bleibt genug Zeit für individuelle<br />
Beratung von Kunden, Gespräche über<br />
Standortentwicklung und die gemeinsame<br />
Problemlösung beim Kundenbesuch.<br />
Eine gelungene Abwechslung sind zudem<br />
Modevorträge, Messen, Schulungen,<br />
Kongresse, Ausstellungen und andere<br />
Info-Veranstaltungen. <br />
Kurz gefragt<br />
Im Gespräch mit Martin Bundlechner,<br />
seit gut drei Jahren SOC Sprecher.<br />
Wie hat sich das Schuh Ordercenter inzwischen<br />
entwickelt? Großartig, wenn man bedenkt,<br />
dass wir momentan tatsächlich ausgebucht<br />
sind. Das SOC wird vom Handel<br />
voll und ganz akzeptiert als eigenständige<br />
Informations- und Orderplattform. Musste<br />
man früher noch ein wenig Pionierarbeit<br />
leisten, weil das Konzept für viele Händler<br />
noch recht neu war, hat sich das Arbeiten<br />
hier vor Ort mehr als etabliert.<br />
Denken Sie, das Ordern im Showroom ist<br />
die Zukunft? Auf jeden Fall. Hier sieht der<br />
Händler nicht nur eine kleinen Auswahl,<br />
sondern die kompletten Kollektionen samt<br />
innovativer Shopkonzepte der Marken.<br />
Nirgendwo sonst findet man die geballte<br />
Information auf einem Fleck.<br />
SOC-Sprecher Martion Bundlechner vor seinem<br />
Showroom.<br />
...und wird generell vielleicht sogar die ein<br />
oder andere Messe überflüssig machen?<br />
Absolut. Wobei Messen natürlich als wichtiger<br />
Informations- und Innovationsträger<br />
nicht unterschätzt werden dürfen. Trotz<br />
allem finden vor allem kleine, mittlere<br />
Schuhfachhändler in den Ordercentern<br />
alles, was sie für ihren Shop benötigen.<br />
Im SOC haben wir momentan um die 220<br />
Marken – soviel Sortiment können die<br />
meisten Händler in der Größenklasse gar<br />
nicht aufnehmen. Zudem sind viele Messeveranstaltungen<br />
inzwischen verstaubt und<br />
generell nicht mehr zeitgemäß.<br />
Welche Vorteile sehen Sie hier für den Kunden<br />
... und den Einkäufer? Der Kunde kann<br />
vor Ort im Showroom die komplette Palette<br />
in ansprechendem Rahmen präsentieren –<br />
wir können vor Ort an einem Tag mehrere<br />
Termine vereinbaren und in ruhiger<br />
Atmosphäre Order platzieren. Hier findet<br />
der Einkäufer die kompletten Kollektionen,<br />
die er beim Haustermin nicht sieht. Ebenso<br />
kann er sich unverbindlich über andere<br />
Marken informieren, Termine koordinieren<br />
und ordern. Ich würde sagen, das MOC<br />
bietet geballte Kompetenz auf sehr engem<br />
Raum. Ganz zu schweigen von der tollen<br />
Anbindung.<br />
Generell fällt auf, dass im SOC kein Konkurrenzdenken<br />
herrscht – vielmehr zeigen sich<br />
die Mieter als innige SOC-Gemeinschaft ... ein<br />
weiterer Vorteil? Ja das stimmt – auch, wenn<br />
sich manche Termine auf Grund von unterschiedlichen<br />
Orderzyklen nicht immer unter<br />
einen Hut bringen lassen, sind wir trotz<br />
allem eine tolle, homogene Mietergemeinschaft.<br />
Es ist doch auch schön, sich über<br />
wichtige Themen austauschen zu können,<br />
ich denke hier profitiert Jeder von Jedem.