Dokument 1.pdf (14.973 KB) - OPUS - Universität Würzburg
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Sonderheft - 100 Jahre Röntgenstrahlen<br />
der <strong>Würzburg</strong>erTagung erstmals der Einsatz<br />
in Bohrlöchern, bei der Erforschung von<br />
Gas- und Erdöllagerstätten, vorgestellt. Es<br />
können in Abhängigkeit von der Tiefe des<br />
Bohrlochs die Wasserverteilung im Gestein,<br />
die Öl verteilung und die Porösität gemessen<br />
werden. Darüber hinaus können mit der<br />
NMR-Bildgebung weitere Fragen zu porösen<br />
Materialien angegangen werden, wie<br />
etwa die Polymerphysik bei der Entstehung<br />
von Polymermaterialien oder Probleme der<br />
Adsorption und Desorption von Chemikalien.<br />
Ein Hilfsmittel bei der NMR-Bildgebung<br />
in der medizinischen Diagnostik ist die kontrastreiche<br />
Darstellung von Erkrankungen<br />
Röntgenstrahlen sind nicht nur<br />
nützlich, sondern können - insbesondere<br />
bei unvorsichtiger oder unsachgemäßer<br />
Anwendung - Schäden<br />
verursachen. Dies zu vermeiden, ist<br />
Aufgabe des Strahlenschutzes. In<br />
<strong>Würzburg</strong> fand die 36. Jahrestagung<br />
der Vereinigung Deutscher<br />
Strahlenschutzärzte mit rund 160<br />
Teilnehmern vom 7. bis 9. September<br />
statt.<br />
Veranstalter war Prof. Dr. Christoph Reiners,<br />
Direktor der Klinik und Poliklinik für<br />
Nuklearmedizin der <strong>Universität</strong> <strong>Würzburg</strong><br />
sowie Vorsitzender der Vereinigung Deutscher<br />
Strahlenschutzärzte. Diese hat sich seit<br />
nunmehr 37 Jahren den Medizinischen<br />
Strahlenschutz bei der Anwendung ionisierender<br />
Strahlen in Medizin, Wissenschaft<br />
und Kerntechnik zur Aufgabe gemacht. Sie<br />
fördert dieses Ziel durch die Veranstaltung<br />
wissenschaftlicher Tagungen und Seminare<br />
und die Herausgabe von Tagungsberichtsbänden.<br />
Darüber hinaus verleiht sie die<br />
Hanns-Langendorff-Medaille an verdiente<br />
Wissenschaftler und den Hanns-Langendorff-Preis<br />
an Nachwuchswissenschaftler,<br />
gemeinsam mit der Hanns-Langendorff-Stiftung<br />
Freiburg.<br />
Bei der 36. Jahrestagung erhielt Prof. Dr.<br />
Ludwig Feinendegen, emeritierter Direktor<br />
der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin<br />
der <strong>Universität</strong> Düsseldorf und des Instituts<br />
für Medizin des Forschungszentrums<br />
mit Hilfe von NMR-Kontrastmitteln. Hier<br />
hat sich in den vergangenen Jahren ein Arsenal<br />
von Möglichkeiten ergeben, die bis zu<br />
S. Forschung an NMR-Kontrastmitteln<br />
für die Medizin<br />
gewebe- und zell spezifischen Kontrastmitteln<br />
geführt haben. Diese Möglichkeiten<br />
wurden auf der Tagung ausführlich dargestellt.<br />
Neue NMR-Kontraste wurden unlängst<br />
mit den polarisierten Edelgasen Xenon<br />
und Helium erzielt. Diese Substanzen<br />
werden in geringen Konzentrationen eingeatmet<br />
und können dann in ihrer Verteilung<br />
dreidimensional in der Lunge dargestellt<br />
werden. Damit kann die Magnetische Kernresonanzbildgebung<br />
auch zur Abbildung der<br />
Lunge und zu Lungenfunktionsuntersuchungen<br />
eingesetzt werden.<br />
Die dritte internationale Tagung über<br />
Magnetresonanzmikroskopie hat interessante<br />
zukünftigeAspekte der höchstaufgelösten<br />
NMR-Bildgebung gezeigt, insbesondere für<br />
die Grundlagenforschung an biologischen<br />
Systemen, aber auch für zukünftige klinische<br />
Anwendungen. Viele Anwendungen der<br />
Röntgenstrahlen in der medizinischen Diagnostik<br />
können bereits heute oder in naher<br />
Zukunft auch mit Methoden der NMR realisiert<br />
werden.<br />
Diskussion über neue<br />
Richtlinie zur Kontrolle des<br />
Strahlenschutzes<br />
Jülich, die Hanns-Langendorff-Medaille.<br />
Prof..Feinendegen gehört zu den Pionieren<br />
der Nuklearmedizin in Deutschland. Darüber<br />
hinaus hat er sich mit den Fragen der Strahlenwirkung<br />
(insbesondere kleiner Dosen)<br />
wissenschaftlich intensiv auseinandergesetzt.<br />
Der Hanns-Langendorff-Preis 1995 ging<br />
an PD Dr. Michael Baumann von der Klinik<br />
und Poliklinik für Strahlentherapie der <strong>Universität</strong><br />
Dresden für seine Arbeit zum Einfluß<br />
der Fraktionierung bei der Strahlentherapie<br />
bösartigerTumoren. Er hat gezeigt, daß<br />
die zur Tumorkontrolle erforderliche Strahlendosis<br />
weitgehend unabhängig von der<br />
Zahl der Einzelbestrahlungen ist und daß<br />
sich hingegen eine möglichst kurze Gesamtbehandlungsdauer<br />
mit vielen Einzelbestrahlungen<br />
günstig auf das Behandlungsergebnis<br />
auswirkt.<br />
Der erste Teil der Tagung befaßte sich mit<br />
der neuen "Richtlinie für die Physikalische<br />
Strahlenschutzkontrolle zur Ermittlung der<br />
Körperdosen", die kürzlich vom Bundesministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
veröffentlicht wurde. Diese<br />
Richtlinie legt fest, wann, wie und mit welchen<br />
Methoden Messungen zur Ermittlung<br />
der inneren und äußeren Strahlenbelastung<br />
bei beruflich strahlenexponiertem Personal<br />
durchzuführen sind. Die Richtlinie ist Teil<br />
der auf europäischen Empfehlungen fußenden<br />
nationalen Strahlenschutzregelungen.<br />
Die neue Richtlinie wirkt sich für die Be-<br />
schäftigten, die in der Medizin, in Forschungslaboratorien<br />
oder in kern technischen<br />
Betrieben mit radioaktiven Stoffen umgehen,<br />
unterschiedlich aus. Während bei kerntechnischem<br />
Personal relati v häufige Kontrollen<br />
der Inkorporation radioaktiver Stoffe mittels<br />
Ganzkörper- oder Ausscheidungsmessungen<br />
gefordert werden, sind solche Untersuchungen<br />
bei medizinischem Personal aufgrund<br />
des wesentlich geringeren Risikopotentials<br />
der verwendeten Radionuklide viel seltener<br />
erforderlich. Daß die Richtlinie eine praktikable<br />
und sichere Basis für die Strahlenschutzüberwachung<br />
medizinischen Personals<br />
bietet, wurde durch eine auf der Tagung<br />
vorgestellte Studie von Prof. Reiners gezeigt.<br />
Diese beschäftigte sich mit der Inkorporationsüberwachung<br />
von Ärzten, medizinischtechnischen<br />
Assistentinnen und Pflegepersonal<br />
aus der Nuklearmedizin und wurde<br />
vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz<br />
und Reaktorsicherheit gefördert.<br />
Der zweite Hauptprogramrnpunkt befaßte<br />
sich mit dem von der Strahlenschutzkommission<br />
vorgelegten Leitfaden für Erstrnaßnahmen<br />
bei begrenzten Strahlenunfällen. Die<br />
Kommission berät das Umweltministerium<br />
in allen Fragen des Strahlenschutzes. Der<br />
neue Leitfaden wendet sich an Ersthelfer, die<br />
bei Unfällen mit Möglichkeiten einer erhöhten<br />
Strahleneinwirkung tätig werden (zum<br />
Beispiel beim Transport von Radionukliden<br />
oder dem Umgang mit ionisierenden Strahlen<br />
in Laboratorien oder der Technik). Bei<br />
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