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62 Röntgenplakette des Deutschen Röntgenmuseums und der Stadt Remscheid. Prof. Schmahl istAutor von weit über hundert wissenschaftlichen Publikationen und Mitglied in internationalen Kommissionen und Beiräten. Prof. Schmahls preisgekrönte Arbeiten basieren auf der Idee, sogenannte Fresnelsche Zonenplatten mit Hilfe holographischer Techniken herzustellen. Die durch eine sol- Der Aachener Radiologe Prof Dr. Rolf W. Günther ist Röntgenpreisträger der Universität Würzburg im Fach Medizin. Die Stifterin des mit 50 000 Mark dotierten Preises, Rosemarie Preh ("Dipl.-Ing. Walter Preh-Stiftung"), Bad Neustadt, benannte den zu den führenden Radiologen Europas und Amerikas zählenden Mediziner am 30. Juni bei einer Feierstunde in der Würzburger Residenz. Die Festveranstaltung mit über 150 geladenen Gästen aus Universität, Wissenschaft und Industrie wurde mit einleitenden Worten von Prof. Dr. Klaus Wilms, Dekan der Medizinischen Fakultät, und Universitätspräsident Prof. Dr. Theodor Berchem eröffnet. Der Vorstand des Instituts für Röntgen- che Zonenplatte hindurchgehende Röntgenstrahlung wird gebeugt. Im Bereich des sichtbaren Lichts wirkt die Zonenplatte wie eine optische Linse und kann zum Beispiel in einem Röntgen-Mikroskop verwendet werden. Prof. Schmahl und Mitarbeiter sind bei der Herstellung von Zonenplatten inzwischen weltweit führend. Nachdem Zonenplatten zur Verfügung standen, lag es nahe, auch ein Röntgenmikro- BLICK skop zu entwickeln. Damit gelang Prof. Schmahl ein wissenschaftlicher Durchbruch. Auch auf dem Gebiet der Röntgenmikroskopie sind die Göttinger nicht nur die Pioniere, sondern die weltweit führende Arbeitsgruppe. Höhepunkt der Veranstaltung war Prof. Schmahls Festvortrag über sein mit dem Preis ausgezeichnetes Forschungsgebiet "xray Microscopy". Preisträger im Fach Medizin: Vielen Patienten schwierige Operationen erspart diagnostik, Prof. Dr. Dietbert Hahn, würdigte den Preisträger. Rolf W. Günther studierte Medizin in HeideI berg und Wien. Seine Weiterbildung zum Arzt für Radiologie führte ihn von Heidelberg über Mainz 1984 auf den Lehrstuhl für Radiologische Diagnostik an der Medizinischen Fakultät der RWlli Aachen. Der Preisträger gehöre, so Prof. Hahn, zu den Mitbegründern und erfolgreichsten Vertretern der Radiologie, die sich nicht nur mit Röntgenuntersuchungen, sondern vor allem mit der Behandlung von Gefäßerkrankungen beschäftigen. Seine wissenschaftliche Phantasie und seine praktische Begabung hätten zu zahlreichen Erfindungen und Patenten geführt. Prof. Günther sei nicht nur Autor wissenschaftlicher Bücher, sondern auch Mitherausgeber einer großen Zahl von Fachzeit - schriften in Europa. Seine herausragende wissenschaftliche Arbeit sei bereits mehrfach gewürdigt worden. Prof. Günthers Entwicklungen hätten den Patienten weit über das Fach Radiologie hinausgehend genutzt. Durch die Möglichkeit, Gefäßerkrankungen und Verengungen der Gallen- oder Harnwege mit Kathetern zu behandeln, seien vielen Patienten schwierige Operationen erspart geblieben. Prof. Günther habe radiologische Verfahren entwickelt, die völlig neue, patientenschonende Behandlungsmöglicheiten eröffneten. Dazu gehören etwa Filtersysteme, die eineAbschwemmung von Blutgerinnseln aus den Beinen in die Lungen verhindern können. Nach der Laudatio sprach der Preisträger im Festvortrag "Von der Diagnostik zurTherapie ohne Skalpell - Interventionelle Radiologie 100 Jahre nach Entdeckung der Röntgenstrahlen" über einen Schwerpunkt seiner Forschung.
Sonderheft - 100 Jahre Röntgenstrahlen Ausgehend von der Dichotomie im Leben Röntgens, die sich in den Dokumentationslücken für die ersten 50 Jahre spiegelt und in der Belegdichte für die 28 Jahre nach der H ochfrequenzstrahlen-Entdekkung zum Ausdruck kommt, wird nach den Phänomenen von Kontinuität und Wandel gefragt, die sich für den Forscher im Zusammenhang mit den Ereignissen des Spätjahrs 1895 ergaben. Dargestellt wird die Interaktion zwischen Entdecker und Umfeld, die sich einerseits in den Gelingensbedingungen für die Arbeiten spiegelt, anderseits bei multidimensionaIer Sichtweise Wirkungsgeflechte aus Bereits 1895 entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen, daß Bleifarben Röntgenstrahlen absorbieren. Damit war schon zur Urstunde der Röntgendiagnostik klar, daß insbesondere die metallischen Teile des Atom Elementensystems den Röntgenstrahlen größeren Widerstand entgegensetzen als beispielsweise Wasserstoff, Sauerstoff oder Stickstoff, aus denen die Menschen zum größten Teil bestehen. Diese Kenntnisse wurden unmittelbar nach Röntgen bereits im Jahr 1896 durch den Röntgenarzt W. König aufgegriffen. Einzelne Versuche von Röntgenuntersuchungen bei Wilhelm Conrad Röntgen: Forscher und Mensch Gundolf Keil, Vortrag am 27. März Vortragsreihe der Universität hemmenden wie fördernden Faktoren zutage treten läßt, deren Konstellation und Bedeutung 1896 jäh wechselt und danach noch wiedemoltem Wandel unterworfen ist. Dabei läßt sich herausarbeiten, daß trotz multipler, anforderungsbedingter Varianten das Reaktionsmuster Röntgens in seinen Grundzügen unverändert bleibt und eine Persönlichkeitsstruktur hervortreten läßt, die bei aller empirisch-pragmatischen Intelligenz von invariablen Werthaltungen geprägt ist: Tiefe christliche Religiosität exprimiert sich in hohem sittlichem Anspruch gegen sich selbst und manifestiert sich zugleich in ausgeprägtem Verantwortungsbewußtsein gegenüber Familie, Sippe und Volk. Bemerkenswert ist, daß Röntgen als Nationalkon- servativer von einem Deutschlandbegriff ausgeht, der Niederländer und Flamen impliziert und bei hierarchisch-royalistischer Ausrichtung nur mühsam Akzeptanz (basi s )demokratischer Entscheidungsprozesse findet; rassistische Vorstellungen lassen sich beobachten, bleiben indes sublim und spielen keine entscheidungsrelevante Rolle; gegenüber dem Sozialismus mit seinen vom Bolschewismus bis zur Sozialdemokratie auffachemden Erscheinungsformen bestehen keinerlei Berührungsängste. Bemerkenswert ist des weiteren, daß Röntgen als Erforscher der Hochfrequenzstrahlung und Wegbereiter des Atomzeitalters charakteristischerweise dem Empirisch-Experimentellen verhaftet bleibt und entsprechend sich der neuen Weitsicht verweigert. Echte oder gefälschte Kunst? Röntgenuntersuchungen helfen weiter Andreas Reck, Vortrag am 24. April Vortragsreihe der Universität Gemälden wurden bereits 1897 veröffentlicht. Die Möglichkeiten der Gemälderöntgendiagnostik untersuchte Dr. A. Faber im Jahr 1913 systematisch. Die Ergebnisse waren jedoch im anfänglichen euphorischen Stadium der Röntgenologie zu positivistisch, so daß sie in den 30er Jahren von ernstzunehmenden Forschern der Kunstwissenschaft als "Mumpitz und Gegenstück zum Wünschelrutenring" bezeichnet wurden. Erst im Verlauf der 30er und 40er Jahre gelang es, die Ergebnisse vorsichtig zu interpretieren und Überbewertungen zu vermeiden. Die Röntgendiagnostik war prinzipiell von ihren Anfängen im Jahre 1896 bis in die 60er Jahre unseres Jahrhunderts von denselben technischen, wenn auch weitest- gehend verbesserten Voraussetzungen ausgegangen: Röhre, Objekt, Bildplatte waren hintereinandergeschaltet, so daß durch die Durchleuchtung des Objektes auf der Filmfolie eine mehr oder weniger in Graustufen sich abbildende Summationsstruktur zu erkennen war, die dann interpretiert werden mußte. Seit der Einführung von Techniken wie der Computer-Tomographie, der digitalen Bildverarbeitung, der dreidimensionalen Bildrekonstruktionsmöglichkeiten sowie der Kernspin-Tomographie ist es möglich, das eingeschränkte Summationsbild auch in der zweiten und dritten Dimension aufleben zu lassen und es dem Betrachter somit außerordentlich anschaulich zu präsentieren. Dazu 63
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