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Dokument 1.pdf (14.973 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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114<br />

Bei einem akademischen Festakt<br />

wurden am 18. Juli Prof. Dr. Hartmut<br />

Michel, Direktor am Max­<br />

Planck-Institut für Biophysik<br />

(Frankfurt), und Prof. Dr. Hans<br />

Georg von Schnering, Direktor am<br />

Max-Planck-Institut für Festkärpeiforschung<br />

(Stuttgart), mit der<br />

Ehrendoktorwürde der Fakultät für<br />

Chemie und Pharmazie ausgezeichnet.<br />

Die Laudationes sprachen Prof.<br />

Dr. Hans Joachim Gross und Prof.<br />

Dr. Helmut Werner.<br />

Prof. Michel ist der <strong>Würzburg</strong>er Fakultät<br />

seit 1975 verbunden: Damals kam er mit seinem<br />

Doktorvater, Prof. Dr. Dieter Oesterhelt,<br />

von Tübingen in die Stadt am Main. Hier<br />

wurde er im Jahr 1977 promoviert. Zwei Jahre<br />

später ging er ans Max-Planck-Institut für<br />

Biochemie in Martinsried bei München, wo<br />

er bald eine eigene Arbeitsgruppe gründete.<br />

Sein Ziel: ein membrangebundenes Reakti-<br />

Im Rahmen des Internationalen<br />

Symposiums des Sondeiforschungsbereichs<br />

165 "Genes controlling<br />

growth of normal and malignant<br />

cells" und des 15. Seminartages des<br />

Bayerischen Forschungsverbundes<br />

"Humangenetik" hat die Medizinische<br />

Fakultät am 26. Oktober zwei<br />

Wissenschaftler mit der<br />

Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.<br />

Die Akademische Feier für Prof. Dr.<br />

Alan Emery (Edinburgh) und Prof.<br />

Dr. Peter Vogt (La Jolia, USA) fand<br />

in der Neubaukirche statt.<br />

Grußworte sprach der Vizepräsident der<br />

<strong>Universität</strong>, Prof. Dr. Horst Hagedorn. Zusammen<br />

mit Prof. Dr. Klaus Wilms, Dekan<br />

der Medizinischen Fakultät, verlieh er auch<br />

die Ehrentitel. Prof. Dr. Tiemo Grimm und<br />

Prof. Dr. Eberhard Wecker stellten in ihren<br />

BLICK<br />

Bekannte Wissenschaftler mit<br />

enger Verbindung zu <strong>Würzburg</strong><br />

onszentrum der Photosynthese zu isolieren,<br />

zu kristallisieren und seine Struktur aufzuklären.<br />

1981 war es dann soweit: Aus dem<br />

Purpurbakterium Rhodopseudomonas viridis<br />

gewann Prof. Michel die ersten Kristalle<br />

des Reaktionszentrums. Seitdem verdankt<br />

ihm die Wissenschaft bahnbrechende Untersuchungen,<br />

die in der Aufklärung der dreidimensionalen<br />

Struktur des Reaktionszentrums<br />

gipfelten.<br />

Damit war erstmals ein Einblick in die<br />

wichtigste chemische Reaktion der Biosphäre<br />

möglich. Man begann zu verstehen, wie<br />

die Grundlage des Lebens auf der Erde, der<br />

Prozeß der Umwandlung von Lichtenergie<br />

in chemische Energie, in der grünen Pflanze<br />

auf molekularer Ebene abläuft. Prof. Michel<br />

hat für seine Arbeiten zahlreiche Auszeichnungen<br />

erhalten, darunter 1988 den Nobelpreis<br />

für Chemie, zusammen mit den Professoren<br />

Robert Huber und Johann Deisenhofer.<br />

Die Verleihung der Ehrendoktorwürde<br />

sollte die Verbindung der Fakultät zu ei-<br />

nem ihrer berühmtesten Absolventen erneuern<br />

und festigen.<br />

Zu Prof. von Schnering bestehen durch<br />

die Zusammenarbeit mit der anorganischen<br />

und organischen Chemie in <strong>Würzburg</strong> seit<br />

fast zwei Jahrzehnten Kontakte. Unter anderem<br />

ist es dem mehrfach ausgezeichneten<br />

Wissenschaftler zu verdanken, daß Mitte der<br />

70er Jahre ein Laboratorium für Röntgen­<br />

Strukturanalysen im Institut für Anorganische<br />

Chemie der <strong>Universität</strong> <strong>Würzburg</strong> etabliert<br />

wurde.<br />

Als Direktor des Max-Planck-Instituts für<br />

Festkörperforschung in Stuttgart arbeitete er<br />

auf dem Gebiet der Röntgen-Strukturanalyse<br />

intensiv mit den <strong>Würzburg</strong>er Kollegen zusammen.<br />

Das offenbarte sich in den vergangenen<br />

Jahren in über 100 gemeinsamen Veröffentlichungen.<br />

Durch die Verleihung der<br />

Ehrendoktorwürde anläßlich des Röntgenjahres<br />

wollte die Fakultät ihre fachliche und<br />

persönliche Beziehung mit dem bedeutenden<br />

Wissenschaftler zum Ausdruck bringen.<br />

Verdienste auf den Gebieten<br />

Onkogene und<br />

Muskelerkrankungen<br />

Laudationes Biografie und Lebenswerk der<br />

Geehrten vor. Danach sprachen die Ehrendoktoren<br />

zu den Themen "From Anatomy<br />

to Gene Therapie in 200 Years - The Story<br />

of Muscular Dystrophy" (Prof. Emery) und<br />

"Virusgene und Krebs" (Prof. Vogt).<br />

Alan Emery ist Professor für Humangenetik<br />

an der University ofEdinburgh. 1957 war<br />

er einer der ersten ausländischen Gaststudenten<br />

an der Medizinischen Fakultät in <strong>Würzburg</strong>.<br />

Auch an der Gründung des "Muskelzentrums"<br />

in der Domstadt ist er beteiligt.<br />

Der Mediziner und Naturwissenschaftler arbeitete<br />

viele Jahre als Direktor des Department<br />

ofMedical Genetics an der <strong>Universität</strong><br />

Edinburgh. Heute ist er als Research Director<br />

beim Aufbau eines Europäischen Netzwerks<br />

von Forschungszentren auf dem Gebiet<br />

der neuromuskulären Erkrankungen tätig.<br />

Er ist unter anderem gewähltes Mitglied<br />

des Royal College ofPhysicians, Ehrenmit-<br />

glied des American College of Medical Genetics<br />

und Ehrendoktor der Medizinischen<br />

Fakultät der <strong>Universität</strong> Neapel.<br />

Prof. Dr. Peter Vogt studierte von 1951 bis<br />

1955 Biologie in <strong>Würzburg</strong>. Nach der Promotion<br />

in Tübingen ging er als Post-Doktorand<br />

in die USA. Dort blieb er, kam aber 1984<br />

als Preisträger der Humboldt-Stiftung nach<br />

<strong>Würzburg</strong> und hielt hier regelmäßig Vorträge<br />

im Institut für Virologie und Immunbiologie.<br />

Seit fast 30 Jahren ist er einer der führenden<br />

Virologen auf dem Gebiet der Onkogene, das<br />

heißt der genetischen Informationen für die<br />

Entstehung bösartigerTumore. Prof. Vogt ist<br />

Mitglied der National Academy of Sciences<br />

der USA sowie der American Philosophical<br />

Society. Geehrt wurde er unter anderem mit<br />

dem CharIes S. Mott-Preis, dem Irene-Vogeler-Preis<br />

der Max-Planck-Gesellschaft (1976)<br />

sowie dem Paul-Ehrlich und Ludwig-Darmstädter-Preis<br />

(1988).

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