Dokument 1.pdf (14.973 KB) - OPUS - Universität Würzburg
Dokument 1.pdf (14.973 KB) - OPUS - Universität Würzburg
Dokument 1.pdf (14.973 KB) - OPUS - Universität Würzburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
96<br />
liehe Strahlenbelastung. Mit ihrer Hilfe können<br />
auch gezielt Proben aus bestimmten Organen<br />
entnommen werden. Sogar harnableitende<br />
Katheter können mit Hilfe dieses Verfahrens<br />
in Niere oder Blase gelegt werden.<br />
Die Dopplersonographie ist ein Ultraschallverfahren,<br />
mit dem der Blutdurchfluß<br />
in den Gefäßen gemessen werden kann. Sie<br />
hat in der Urologie derzeit vor allem bei der<br />
Diagnostik von Erektionsstörungen sowie<br />
der Differentialdiagnose der sogenannten<br />
Hodentorsion Bedeutung.<br />
Rund 100 Radiologen ausfast<br />
allen Ländern Europas kamen vom<br />
11. bis 13. Juni zur Jahrestagung<br />
ihrer Fachgesellschaft, der<br />
European Society of Thoracic<br />
Imaging, nach <strong>Würzburg</strong>.<br />
Der Schwerpunkt dieses Europäischen<br />
Lungenkongresses lag<br />
auf der Verbesserung der Röntgendiagnostik<br />
und den sich daraus<br />
ergebenden Behandlungsmöglichkeiten.<br />
Für Prof. Dr. Dietbert Hahn, Vorstand des<br />
Instituts für Röntgendiagnostik der <strong>Universität</strong><br />
<strong>Würzburg</strong>, Mitbegründer und zur Zeit<br />
Präsident der Europäischen Thoraxröntgengesellschaft,<br />
war es bereits seit vielen Jahren<br />
klar: Die Jahrestagung 1995 durfte nur<br />
in <strong>Würzburg</strong>,.der Wiege der Röntgendiagnostik,<br />
stattfinden. Schwerpunktthemen waren<br />
bildgebende Verfahren zur Abklärung von<br />
Lungenerkrankungen bei Kindern, Erkennung<br />
und Einstufung berufsbedingter Staublungenerkrankungen<br />
sowie des Emphysems<br />
(Blählunge), radiologische Verfahren zur Behandlung<br />
von Gefäßerkrankungen im Brustraum.<br />
Der Einsatz moderner bildgebender Verfahren<br />
in der Diagnostik von Lungenerkrankungen<br />
ist in Europa zur Zeit noch sehr unterschiedlich.<br />
Während in Deutschland, Italien<br />
und Spanien in vielen Bereichen bereits<br />
die Kernspintomographie eingesetzt und<br />
damit auf Röntgenstrahlen verzichtet wird,<br />
werden in anderen Staaten, wie Frankreich<br />
Nuklearmedizinische Untersuchungsmethoden,<br />
bei denen radioaktive Substanzen in<br />
den Körper gebracht werden und die unter<br />
anderem Funktionsprüfungen der Nieren ermöglichen,<br />
werden insbesondere bei Kindern<br />
eingesetzt, um angeborene Störungen<br />
der Nieren beziehungsweise der harnableitenden<br />
Organe zu klären.<br />
Nicht zuletzt die speziellen urologischen<br />
Röntgenuntersuchungen, wie beispielsweise<br />
die Darstellung der Nieren nach Injektion<br />
eines Kontrastmittels in die Vene oder die<br />
BLICK<br />
Kontrastmitteldarstellung der ableitenden<br />
Harnwege im Rahmen sogenannter endourologischer<br />
Eingriffe (Einführen kleiner optischer<br />
Instrumente in die Harnwege), haben<br />
weiterhin einen hohen Stellenwert.<br />
Das von der Urologischen Klinik und Poliklinik<br />
der <strong>Universität</strong><strong>Würzburg</strong> organisierte<br />
Symposium fand am 4. März unter der<br />
Leitung von Prof. Dr. Hubert Frohmüller<br />
statt.<br />
Berufsbedingte<br />
Lungenerkrankungen im<br />
Mittelpunkt einer Tagung<br />
und England, für dieselben Fragestellungen<br />
immer noch Computertomographie und konventionelle<br />
Röntgenverfahren verwendet.<br />
Das liegt vor allem daran, daß einige Länder<br />
schlechter mit modemen Diagnosegeräten<br />
ausgestattet sind. Ziel der wissenschaftlichen<br />
Diskussion war es, einen gemeinsamen<br />
Standard für die Untersuchung von Kindern<br />
mit Erkrankungen des Brustraumes zu<br />
finden.<br />
Ein wichtiges gesundheitspolitisches Thema<br />
in Europa: die berufsbedingten Staublungenerkrankungen.<br />
Das Lungenemphysem,<br />
die sogenannte Blählunge, tritt zunehmend<br />
auch im Rahmen anderer Lungenerkrankungen<br />
auf und führt zu einer fortschrei -<br />
tenden Zerstörung des Lungengewebes. Der<br />
frühzeitigen Diagnose und der Erkennung<br />
der Ursachen dieser Erkrankung war der<br />
größte Teil der Vorträge gewidmet.<br />
Durch die besseren Möglichkeiten der<br />
Früherkennung berufsbedingter Staublungenerkrankungen<br />
vor allem im Bereich des<br />
Bergbaus und der steinverarbeitenden Industrie<br />
kann diesen Patienten eine frühere und<br />
bessere Behandlung zuteil werden. In fortgeschrittenen<br />
Fällen können sie zumindestens<br />
über die Berufsgenossenschaften mit einer<br />
Rente entschädigt werden. Die Möglichkeit<br />
der Früherkennung berufsbedingter Lungenschädigungen<br />
durch moderne radiologische<br />
Untersuchungsverfahren hat jedoch auch zu<br />
einer deutlichen Verbesserung der Sicherheit<br />
am Arbeitsplatz Anstoß gegeben und zu geänderten<br />
Vorsorgeuntersuchungen in Betrieben<br />
geführt.<br />
Ein wichtiger Schwerpunkt des Kongresses<br />
war auch die Behandlung von Gefäßveränderungen<br />
im Brustraum. Durch Geschwülste<br />
der Lunge oder chronisch entzündliche<br />
Veränderungen kann es zu Verengungen oder<br />
auch Verschlüssen vor allem der Venen im<br />
Bereich des Brustraumes kommen. Solche<br />
Veränderungen werden durch Dehnung der<br />
Gefäße und das Einbringen von Gefäßstützen<br />
behandelt, so daß eine früher notwendige<br />
Operation heute meistens vermieden werden<br />
kann.<br />
Selbst Veränderungen an den großen<br />
Schlagadern im Brustraum werden in einigen<br />
Zentren bereits heute durch Dehnung mit<br />
einem aufblasbaren Ballon oder das Einbringen<br />
von Gefäßstützen behandelt. Diese sogenannten<br />
interventionellen radiologischen<br />
Verfahren haben die sonst bei Operationen<br />
auftretenden Komplikationen und die Sterblichkeit<br />
nach Gefäßoperationen erheblich<br />
verringert. Ein weiterer Vorteil für den Patienten<br />
bei solchen Eingriffen ist die extrem<br />
kurze Verweildauer von ein bis drei Tagen<br />
im Krankenhaus.<br />
Die Jahrestagung der Europäischen Thoraxröntgengesellschaft<br />
hat noch erhebliche<br />
Unterschiede beim Einsatz moderner bildgebender<br />
Verfahren gezeigt - trotz des Engagements<br />
dieser Fachgesellschaft für die<br />
Weiterbildung in Europa. Doch wurde auch<br />
der Weg zu einer modemen standardisierten<br />
und optimierten Untersuchungstechnik umrissen.