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Altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - März/April 2016

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stellt Richard Zormeier klar, obwohl<br />

die REWE-Handelskette<br />

<strong>den</strong> Schriftzug „Dorfla<strong>den</strong>“ an<br />

der Hausfassade wünschte. Als<br />

bekannt wurde, dass der La<strong>den</strong><br />

schließt, gründete sich in Bad Bayersoien<br />

schnell ein Bürgerprojekt.<br />

Bei mehreren Informationsveranstaltungen<br />

konnten die Bürger<br />

Anteile zeichnen, so dass mittlerweile<br />

über 60000 Euro an Kapital<br />

eingesammelt wer<strong>den</strong> konnten.<br />

Als Geschäftsform wurde eine<br />

Unternehmergesellschaft (UG)<br />

haftungsbeschränkt gewählt, da<br />

dadurch jeder Anteilseigner nur<br />

mit seinem eingesetzten Kapital<br />

haftet. Den La<strong>den</strong>umbau und Neustart<br />

kalkulierte der fünfköpfige<br />

Beirat mit Kosten von circa 90000<br />

Euro, also müsste das fehlende<br />

Drittel fremdfinanziert wer<strong>den</strong>.<br />

Noch im Frühjahr sollte nach<br />

kompletter Umgestaltung wieder<br />

eröffnet wer<strong>den</strong> mit Backwaren,<br />

einer Wurst- und Käsetheke oder<br />

einem Stehcafe. „Unser großes<br />

Plus wird die regionale Ausrichtung<br />

sein“, ergänzte Andreas Baar<br />

noch als Sprecher des Beirats.<br />

Mittlerweile haben er und die<br />

Beiräte Maximilian Drexler und<br />

Benedikt Engmann ihre Ämter zur<br />

Verfügung gestellt. Ursprünglich<br />

wollte man mehrere Lieferanten<br />

aus der Umgebung mit ins Boot<br />

holen. Den Bedarf an einem Einzelhandelsgeschäft<br />

sah Andreas<br />

Baar auf je<strong>den</strong> Fall gegeben, sowohl<br />

<strong>für</strong> die Einheimischen als<br />

auch <strong>für</strong> die Urlaubsgäste. „Es<br />

liegt viel an <strong>den</strong> Leuten, ob sie<br />

dann auch zum einkaufen gehen“,<br />

wünschte sich Max Drexler eine<br />

positive Resonanz auf einen neuen<br />

La<strong>den</strong>. Immerhin hatten schon<br />

über 160 Bürger Anteile gezeichnet,<br />

die nicht nur mit ihrem Kapital,<br />

sondern dann auch hoffentlich<br />

mit ihrem Einkauf <strong>den</strong> Dorfla<strong>den</strong><br />

unterstützen.<br />

Denklingen: Es scheitert<br />

an der Räumlichkeit<br />

Nach über 50 Jahren im Familienbetrieb<br />

hat im Juni 2014 das<br />

letzte Lebensmittelgeschäft in der<br />

Denklinger Ortsmitte geschlossen.<br />

„Ich habe lange mit mir gekämpft,<br />

hätte eigentlich schon viel früher<br />

aufhören müssen“, verrät Josef<br />

Augustin von <strong>den</strong> roten Zahlen,<br />

die der La<strong>den</strong> in <strong>den</strong> Jahren davor<br />

schrieb. Im Dorf löste es Entsetzen<br />

aus, es wurde eine Bürgerversammlung<br />

zum Thema Dorfla<strong>den</strong><br />

veranstaltet und eine Bürgerinitiative<br />

gegründet. Metzger und<br />

Bäcker sind zwar im Ort vorhan<strong>den</strong>,<br />

aber die Dinge des täglichen<br />

Lebens fehlten <strong>den</strong> Denklingern<br />

ungemein. Zunächst wurde bei<br />

Discounter-Ketten angefragt, doch<br />

die hatten eher Interesse an einem<br />

Standort nahe der Bundesstraße<br />

17. Außerdem befin<strong>den</strong> sich im<br />

Nachbarort Leeder zwei große Lebensmittelmärkte.<br />

Anfangs brachten<br />

sich zahlreiche Bürger ein, die<br />

sich in sieben Arbeitskreisen Gedanken<br />

zur La<strong>den</strong>gestaltung, Marketing,<br />

Sortiment oder Mitarbeitern<br />

machten. Mittlerweile sind es<br />

noch sieben Aktive, die vor allem<br />

mit der Standortsuche beschäftigt<br />

sind. „Dieses Projekt steht und<br />

fällt mit der Mietfläche“, ist auch<br />

Bürgermeister Michael Kießling<br />

eingebun<strong>den</strong>. Josef Augustin nutzt<br />

seine frühere La<strong>den</strong>fläche als Lager<br />

<strong>für</strong> sein Catering, und in <strong>den</strong><br />

Räumen des früheren Geschäftes<br />

beim Schweiger ist inzwischen ein<br />

kleiner Gemüsehandel präsent.<br />

„Für Denklingen wäre es eine<br />

tolle Sache, aber man müsste einen<br />

sehr engagierten Betreiber<br />

fin<strong>den</strong>“, wünscht Josef Augustin<br />

der Initiative viel Erfolg. Deren<br />

Sprecher Robert Merkle gibt auch<br />

nach fast zwei Jahren Arbeit nicht<br />

auf, vor Weihnachten hätte er beinahe<br />

einen Standort gehabt, der<br />

sich aber wieder zerschlug. „Die<br />

Leute haben sich mit der Situation<br />

mittlerweile arrangiert“, ist<br />

Robert Merkle bewusst, dass eine<br />

Wiederbelebung des Dorfla<strong>den</strong>s<br />

immer schwieriger wird, je mehr<br />

Zeit vergeht. <br />

rg<br />

Lächeln<br />

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Im früheren Denklinger Lebensmittelgeschäft<br />

Schweiger ist mittlerweile ein Gemüsehandel präsent.<br />

märz / april <strong>2016</strong> | 21<br />

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