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Altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - März/April 2016

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Unterstützung bei der Fahrt ins Schongauer Krankenhaus<br />

Klinik Peißenberg voll integriert<br />

Weilheim / Schongau / Peißenberg |<br />

Zufrie<strong>den</strong> blickt Geschäftsführer<br />

Thomas Lippmann auf die letzten<br />

Wochen nach der Integration der<br />

Klinik Peißenberg: „Ich habe das<br />

Gefühl, dass die Peißenberger uns<br />

weiterhin das Vertrauen schenken.“<br />

Nach 140 Jahren wurde die<br />

Klinik Peißenberg im Februar <strong>2016</strong><br />

in die Klinik Schongau integriert.<br />

Die Bereicherung durch das Peißenberger<br />

Leistungsspektrum sei<br />

„ein Gewinn <strong>für</strong> alle, wir stärken<br />

<strong>den</strong> Standort Schongau im Bereich<br />

der Kardiologie und können auch<br />

<strong>den</strong> Ausbau der Pneumologie in<br />

Angriff nehmen“, sagt Lippmann<br />

erfreut. Seine hohe Anerkennung<br />

spricht er dabei der Kreis-Politik<br />

aus mit Landrätin Andrea Jochner-<br />

Weiß an der Spitze. Diese habe<br />

sich frühzeitig <strong>für</strong> diesen Weg entschie<strong>den</strong>.<br />

Stolz ist der Geschäftsführer<br />

zudem darauf,<br />

<strong>den</strong> politischen Auftrag<br />

hinsichtlich der<br />

Mitarbeiter erfüllt zu<br />

haben. 80 Prozent der<br />

Beschäftigten wur<strong>den</strong><br />

in Schongau, 20 Prozent<br />

in Weilheim integriert.<br />

Betriebsbedingte<br />

Kündigungen<br />

gab es keine. Um sich<br />

<strong>für</strong> das Vertrauen der Patienten<br />

zu bedanken, unterstützt die<br />

Krankenhaus GmbH <strong>für</strong> diese die<br />

Fahrt nach Schongau und bezahlt<br />

das Taxi vom Bahnhof Schongau<br />

bis zum Krankenhaus und zurück.<br />

Hier<strong>für</strong> wurde<br />

mit <strong>den</strong> kommunalen<br />

Taxiunternehmen<br />

eine<br />

Vereinbarung getroffen.<br />

tis<br />

<strong>Das</strong> Kurz-Interview im „altlandkreis“<br />

FÜNF FRAGEN AN ...<br />

Thomas Lippmann<br />

Sie sind nun seit zwei Jahren Geschäftsführer der Krankenhaus<br />

GmbH. Was stach <strong>für</strong> Sie als Klinikprofi besonders heraus in<br />

dieser Zeit?<br />

Für mich waren zwei Dinge besonders: Zum einen, wie offen<br />

die Mitarbeiter in stürmischen Zeiten waren. Wie sie sich auf<br />

neue Dinge und die Umstrukturierung eingelassen haben.<br />

Davor habe ich Hochachtung und verdient höchsten Respekt.<br />

Zum anderen, mit welch engem Schulterschluss die Politik<br />

die GmbH trägt und so da<strong>für</strong> sorgt, dass man langfristig bestehen<br />

kann. Ich <strong>den</strong>ke, es gibt einige vergleichbare Kliniken,<br />

die <strong>für</strong> eine solche Vielzahl an Umstrukturierungen fünf<br />

Jahre bräuchten. Wir mussten es in zwei Jahren schaffen und<br />

das war klar eine Gemeinschaftsleistung.<br />

Hat sich bei Ihnen in <strong>den</strong> zwei Jahren auch privat etwas verändert?<br />

Ja und nein. Nein, weil ich nach wir vor das Leben mit meiner<br />

Ehefrau Annette privat und beruflich genieße. Aber ja,<br />

da ich mich nach einem Jahr entschlossen habe, hier sesshaft<br />

zu wer<strong>den</strong> und mir ein Eigenheim gekauft habe. <strong>Das</strong><br />

soll auch ein klares Bekenntnis zum Landkreis sein.<br />

Krankenhaus GmbH-Geschäftsführer Thomas Lippmann vor dem kürzlich geschlossenen Standort in Peißenberg<br />

Halten Sie es <strong>für</strong> realistisch, das Defizit der Krankenhaus<br />

GmbH mittel- bis langfristig abzubauen, um nachhaltig wirtschaften<br />

zu können?<br />

Um das zu erreichen, müssen drei Aspekte gegeben sein:<br />

Erstens muss die gesamte Belegschaft weitere Veränderungen<br />

und Umstrukturierungen in Kauf nehmen, um gemeinsam<br />

das Ziel zu erreichen, in öffentlicher Trägerschaft<br />

zu bleiben und nicht privatisiert zu wer<strong>den</strong>. Zweitens muss<br />

uns die Bundespolitik auch zukünftig die Chance lassen, in<br />

ländlichen Regionen zu bestehen und keine Verordnungen<br />

erlassen, die es unmöglich machen, dass Kliniken mit weniger<br />

als 200 Betten bestehen. Drittens müssen die Patienten<br />

und niedergelassenen Ärzte — im wahrsten Sinne des<br />

Wortes — zu uns stehen.<br />

Wie würde ein Appell aussehen, <strong>den</strong> Sie an die Menschen im<br />

Landkreis richten?<br />

Nicht die Politik, sondern die Patienten entschei<strong>den</strong>, in welches<br />

Krankenhaus sie gehen. Schenken sie uns auch weiterhin<br />

ihr Vertrauen, wird die Krankenhaus GmbH in öffentlicher<br />

Trägerschaft bestehen bleiben.<br />

Welche persönlichen Ziele haben Sie <strong>für</strong> die Krankenhaus<br />

GmbH?<br />

Ich möchte, dass in fünf, zehn und 15 Jahren eine GmbH steht,<br />

die umfangreiche Medizin anbietet, mit einer hohen Qualität<br />

und einer Rundumversorgung — weiterhin in öffentlicher Trägerschaft.<br />

Ich will keinen Gewinn auf dem Rücken der Patienten<br />

erzielen. Jeder Euro soll <strong>den</strong> Patienten zugutekommen.<br />

märz / april <strong>2016</strong> | 33

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