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016_0073_Hodenkrebs

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12 Hoden<strong>krebs</strong> Hoden<strong>krebs</strong> 13<br />

Ursachen<br />

Angeborene<br />

veranlagung<br />

Pubertät aktiviert<br />

ruhende Vorläuferzellen<br />

Die Ursachen, weshalb ein Hoden<strong>krebs</strong> entsteht, sind noch nicht<br />

endgültig entschlüsselt. Es gibt aber viele Beobachtungen und<br />

Erkenntnisse, die wie bei einem unfertigen Puzzle schon wichtige<br />

Ansätze erkennen lassen.<br />

Die Tatsache, dass besonders junge erwachsene Männer erkranken,<br />

legte bereits früh die Vermutung nahe, dass angeborene<br />

Veranlagungen oder Einwirkungen auf den Hoden im frühen Kindesalter<br />

an der Krebsentstehung beteiligt sind.<br />

Heute geht man davon aus, dass die Basis für einen Hoden<strong>krebs</strong><br />

bereits vor der Geburt des später betroffenen Mannes, das heißt<br />

während der Entwicklung des Kindes im Mutterleib, gelegt wird.<br />

In dieser vorgeburtlichen (embryonalen) Entwicklungsphase können<br />

„falsch programmierte“ Keimzellen im Hoden des Ungeborenen<br />

entstehen, aus denen sich dann später dort die Krebszellen<br />

entwickeln.<br />

Diese „falsch programmierten“ Keimzellen bleiben nach der<br />

Geburt zunächst in einem Ruhezustand. Erst der Hormonschub<br />

der Pubertät gibt den Anstoß dafür, dass sich diese sogenannten<br />

Vorläuferzellen zu echten Krebszellen weiterentwickeln. Äußere<br />

Auslöser, die wir heute noch nicht kennen, führen dann irgendwann<br />

beim erwachsenen Mann zum zerstörenden Wachstum als<br />

Krebszellen. Wir sind heute sicher, dass alle Keimzell tumoren<br />

aus diesen Vorstufen hervorgehen.<br />

Die oben erwähnten Vorläuferzellen des Hoden<strong>krebs</strong>es lassen<br />

sich in Gewebeproben aus dem betroffenen Hoden unter dem<br />

Mikroskop eindeutig erkennen. Man nennt sie „Testikuläre<br />

in traepitheliale Neoplasie“ oder kurz „TIN-Zellen“. Ein älterer<br />

Name ist „Carcinoma in situ“ oder „CIS“.<br />

Familiäre<br />

Häufung<br />

TIN-Zellen kann man schon Jahre, bevor ein Hoden<strong>krebs</strong> festgestellt<br />

wird, mikroskopisch nachweisen.<br />

Männer, bei denen in der Samenflüssigkeit keine oder zu wenig<br />

Spermien nachgewiesen werden können, haben ein erhöhtes<br />

Risiko, an Hoden<strong>krebs</strong> zu erkranken. Bei diesen Männern kann<br />

durch eine Gewebeentnahme (Biopsie) aus dem Hoden frühzeitig<br />

eine Risikoeinschätzung vorgenommen werden.<br />

Was aber veranlasst die Keimzellen im Hoden eines ungeboren<br />

Jungen, die normale Entwicklungsbahn zu verlassen und sich zu<br />

Krebsvorläuferzellen zu entwickeln? Hierzu gibt es zwei Erklärungsansätze:<br />

eine erbliche Veranlagung oder der Einfluss von<br />

Hormonen.<br />

Eine erbliche Veranlagung (genetische Faktoren) beeinflusst mit<br />

hoher Wahrscheinlichkeit den Ausbruch der Krankheit. Diese<br />

Ansicht wird gestützt durch die Beobachtung, dass es Familien<br />

gibt, in denen dieser Tumor gehäuft auftritt. Wenn etwa in einer<br />

Familie mit mehreren Söhnen einer an Hoden<strong>krebs</strong> erkrankt, so<br />

haben die Brüder ein statistisch etwa zwölffach erhöhtes Risiko,<br />

ebenfalls an einem solchen Tumor zu erkranken. Auch wenn der<br />

Vater einen Hoden<strong>krebs</strong> hatte, steigt für den Sohn das Hoden<strong>krebs</strong>risiko.<br />

Wissenschaftliche Untersuchungen haben darüber hinaus nachweisen<br />

können, dass Hoden<strong>krebs</strong> bei hellhäutigen, europäischstämmigen<br />

Männern deutlich häufiger vorkommt als bei afrikanisch-stämmigen<br />

Männern.<br />

Wie zuvor erwähnt, scheinen außerdem Hormone Einfluss auf<br />

die Entstehung von Hoden<strong>krebs</strong> zu haben.

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