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016_0073_Hodenkrebs

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42 Hoden<strong>krebs</strong> Hoden<strong>krebs</strong> 43<br />

Stadium IIB<br />

Stadium IIC<br />

und höher<br />

Behandlung von Nicht-Seminomen<br />

Stadium I<br />

Stadium IIA / B<br />

Stadium IIC<br />

und höher<br />

Entfernung des Hodens, dann entweder Strahlentherapie, Gesamtdosis<br />

36 Gy, oder 3 Zyklen Chemotherapie mit Cisplatin,<br />

Etoposid und Bleomycin (PEB)<br />

Entfernung des Hodens, dann 3 - 4 Zyklen Chemotherapie: PEB<br />

Entfernung des Hodens, dann je nach feingeweblichem Befund<br />

entweder Überwachungsstrategie oder Chemotherapie (1 oder 2<br />

Zyklen – PEB) evtl. Entfernung von Lymphknoten<br />

Entfernung des Hodens, dann entweder Entfernung von Lymphknoten<br />

und evtl. anschließende Chemotherapie oder 3 Zyklen<br />

Chemotherapie und evtl. Entfernung noch befallener Lymphknoten.<br />

In Einzelfällen können kleine, nicht ausreichend sicher<br />

zu beurteilende Lymphknoten bei nicht erhöhten Tumormarkern<br />

zunächst überwacht werden.<br />

Entfernung des Hodens, dann 3 - 4 Zyklen nach Chemotherapie,<br />

evtl. Entfernung noch befallener Lymphknoten<br />

Überwachungsstrategie<br />

(„surveillance“ [Überwachung], „wait-and-see“ /<br />

„watch-and-wait” [abwarten und beobachten /<br />

beobachten und abwarten] -Strategie)<br />

Risiko für Streuung<br />

von Tumorzellen<br />

lässt sich abschätzen<br />

Bei niedrigem<br />

Risiko reicht<br />

überwachung<br />

Wenn ein Hodentumor in einem frühen Stadium erkannt und der<br />

erkrankte Hoden entfernt wurde, ist der Betroffene häufig bereits<br />

geheilt. Dies setzt allerdings voraus, dass der Hodentumor<br />

auf das Organ begrenzt war und noch nicht gestreut hatte.<br />

Trotz großer Fortschritte in der Medizin können auch sehr erfahrene<br />

Ärzte anhand der weiterführenden Untersuchungen – insbesondere<br />

der Computertomographie des Bauchraumes – mit nicht<br />

ausreichend hoher Sicherheit sagen, dass noch keine Metastasierung<br />

stattgefunden hat. Das liegt hauptsächlich an der Größe<br />

einer einzelnen Tumorzelle: Sie ist nämlich so klein, dass sie nur<br />

unter einem Mikroskop identifizierbar ist. Es lässt sich jedoch<br />

das Risiko dafür abschätzen, indem man alle Untersuchungsergebnisse<br />

zusammen betrachtet: Dazu ge hören die Ergebnisse<br />

aus der feingeweblichen Untersuchung des entfernten Hodentumors<br />

unter dem Mikroskop, die Bestimmung der Tumormarker<br />

im Blut und die Ergebnisse der Suche nach Metastasen mit bildgebenden<br />

Untersuchungsverfahren (Computertomographie oder<br />

Kernspintomographie).<br />

Wird das Risiko, dass Tochtergeschwülste ausgestreut wurden,<br />

als niedrig eingeschätzt (mit etwa zehn bis 15 Prozent), dann<br />

kann bei beiden Hodentumorarten, den Seminomen und den<br />

Nicht-Seminomen, eine Überwachungsstrategie ausreichen.<br />

Überwachen heißt dabei aber nur, dass bei dem Betroffenen zunächst<br />

keine weitere Behandlung erfolgt. Es bedeutet keinesfalls<br />

ein „Nichts-tun“, sondern ein gezieltes, in regelmäßigen Abständen<br />

vorzunehmendes „aktives Beobachten“.<br />

Im Gegenteil: Bei den Betroffenen, die sich nach der Hodenentfernung<br />

für diese Form des weiteren Vorgehens entscheiden,<br />

sind häufiger als bei anderen Kontrolluntersuchungen durchzuführen.<br />

Es handelt sich also um eine Strategie des „aktiven“<br />

Beobachtens.

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