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016_0073_Hodenkrebs

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48 Hoden<strong>krebs</strong> Hoden<strong>krebs</strong> 49<br />

sogenannten rückwärtigen, bei dem der Samen in die Harnblase<br />

entleert wird.<br />

Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie von einem erfahrenen Operateur<br />

behandelt werden. Die nervenschonende Operation, die<br />

dem heutigen Standard entspricht, erhält bei etwa 95 Prozent<br />

der Betroffenen die Fähigkeit zum Samenerguss. Auch bei der<br />

Operation nach Chemotherapie (Residualtumorresektion) kann<br />

heutzutage in vielen Fällen die Ejakulation erhalten werden. Die<br />

Sicherheit des Eingriffes geht dabei allerdings vor.<br />

Die Chemotherapie<br />

Kombination<br />

mehrerer<br />

Medikamente<br />

dings den Nachteil, dass auch gesunde Gewebezellen, die sich<br />

oft teilen, angegriffen werden. Dazu gehören zum Beispiel die<br />

Schleimhaut- und Haarwurzelzellen sowie die Zellen der Blutbildung.<br />

Diese Beeinträchtigung der gesunden Zellen ruft Nebenwirkungen<br />

hervor, die wir Ihnen später noch näher beschreiben.<br />

Fragen Sie aber auf alle Fälle auch Ihren Arzt, womit Sie rechnen<br />

müssen und was Sie gegen die Nebenwirkungen tun können.<br />

Bei Hodentumoren ist das Medikament Cisplatin besonders wirksam;<br />

es wird häufig mit anderen Zytostatika (Polychemotherapie)<br />

kombiniert. Da die verwendeten Medikamente sehr giftig sind,<br />

dürfen sie nur mit größter Vorsicht eingesetzt werden.<br />

Chemotherapie bekämpft<br />

verstreute<br />

Krebszellen<br />

Medikamente zerstören<br />

Zellen, die<br />

sich schnell teilen<br />

– auch gesunde<br />

Eine Chemotherapie kann zum Einsatz kommen, wenn durch die<br />

Operation nicht alle im Körper vorhandenen Krebszellen entfernt<br />

werden konnten, weil bereits einige über die Lymph- oder<br />

Blutbahn im Körper verstreut sind oder wenn sich bereits Tochtergeschwülste<br />

(Metastasen) in entfernten Organen wie etwa<br />

der Lunge entwickelt haben. Eine Chemotherapie kann aber in<br />

bestimmten Situationen auch vorbeugend nach der Entfernung<br />

des Hodens eingesetzt werden (adjuvante Chemotherapie), um<br />

eventuell noch im Körper vorhandene, allerdings nicht mit bildgebenden<br />

Untersuchungsverfahren erkennbare bösartige<br />

Zellen abzutöten.<br />

Grundlage der Chemotherapie ist das Prinzip, dass sie Zellen<br />

zerstört, die sich schnell teilen. Die Medikamente (Zytostatika),<br />

die bei einer Chemotherapie zum Einsatz kommen, blockieren<br />

das Wachstum der Zellen, indem sie in die Zellteilung eingreifen.<br />

Da Hodentumoren zu den sehr schnell wachsenden Krebsarten<br />

gehören, lassen sie sich durch eine Chemotherapie gut behandeln.<br />

Die Tatsache, dass die Medikamente über den Blutkreislauf<br />

in den ganzen Körper gelangen (systemische Therapie), hat aller-<br />

Wirkungen und Nebenwirkungen müssen ständig kontrolliert<br />

werden. Deshalb sollte eine Chemotherapie nur von einem erfahrenen<br />

Arzt durchgeführt werden.<br />

Wie läuft die Chemotherapie ab?<br />

••<br />

Die Chemotherapie erfolgt in der Regel im Rahmen stationärer<br />

Behandlung im Krankenhaus, kann aber unter besonderen Bedingungen<br />

auch ambulant durchgeführt werden.<br />

••<br />

Sie erhalten die Medikamente in mehreren Einheiten, die als<br />

Chemotherapiezyklen bezeichnet werden. Jeder Zyklus umfasst<br />

die Tage, an denen Sie die Medikamente bekommen,<br />

und einer Erholungspause, die in der Regel zwei Wochen beträgt.<br />

Die Pause ist erforderlich, damit sich die von den Zellgiften<br />

geschädigten gesunden Körperzellen erholen können.<br />

••<br />

Sie erhalten die Medikamente an einem oder mehreren Tagen<br />

hintereinander, und zwar als Flüssigkeit in eine Vene<br />

(Infusion). Von dort verteilt der Blutkreislauf sie in den gesamten<br />

Körper.<br />

••<br />

Vorbeugend erhalten Sie Medikamente gegen Übelkeit.

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