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016_0073_Hodenkrebs

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24 Hoden<strong>krebs</strong> Hoden<strong>krebs</strong> 25<br />

Tumormarker<br />

werden bestimmt<br />

handelnde Arzt unter anderem, um die Narkose für die Operation<br />

vorzubereiten.<br />

Außerdem lassen sich im Blut sogenannte Tumormarker bestimmen.<br />

Sie können eine wichtige Information sein, wenn es darum<br />

geht, einen bösartigen Tumor zu entlarven. Tumormarker sind<br />

Stoffe, welche die Tumorzellen selbst bilden. Aber – und das<br />

ist das Problem – nicht alle Krebspatienten haben erhöhte Tumormarker.<br />

Umgekehrt haben manchmal auch Menschen ohne<br />

Tumorerkrankung erhöhte Werte. Um eine sichere Diagnose zu<br />

stellen, reicht es also nicht aus, nur die Tumormarker zu untersuchen.<br />

Auch wenn sie so heißen, sind Tumormarker also keine zuverlässigen<br />

„Marker“, die eine Krebserkrankung eindeutig nachweisen.<br />

Finden sich erhöhte Werte, ergänzen sie die anderen<br />

Untersuchungsergebnisse. Sind die Werte nicht erhöht, bedeutet<br />

es nicht, dass keine Krebserkrankung vorliegt.<br />

Zwei Drittel aller Hodentumoren produzieren Tumormarker, und<br />

zwar alpha-Fetoprotein (AFP) und beta-humanes Choriongonadotropin<br />

(ß-HCG). AFP ist ein Eiweißstoff, der sonst nur während<br />

der Schwangerschaft im Ungeborenen produziert wird. Erst wenn<br />

die die Spermien produzierenden Keimzellen im Hoden entarten,<br />

wie dies zum Beispiel bei einem Hodentumor der Fall ist, können<br />

AFP-Werte wieder ansteigen.<br />

Werte der Tumormarker<br />

werden<br />

beobachtet<br />

Lassen sich erhöhte Werte für diese beiden Tumormarker nachweisen,<br />

festigt dies den Verdacht, dass ein bösartiger Hodentumor<br />

vorliegt.<br />

Gemeinsam mit der Auswertung der Ultraschallaufnahmen und<br />

eventuell anderer bildgebender Verfahren werden die AFP- und<br />

ß-HCG-Werte auch dafür genutzt, die Ausbreitung des Tumors<br />

besser einzuschätzen (vergleiche dazu auch das Kapitel Ausbreitung<br />

und Klassifikation des Tumors ab Seite 37). Um die<br />

Entwicklung der Markerwerte zu verfolgen, sind häufig mehrere<br />

Blutentnahmen erforderlich. Schließlich kann während der<br />

Therapie am Verlauf der Werte verfolgt werden, wie gut Sie auf<br />

die Behandlung ansprechen. Während der Nachsorgephase<br />

(ver gleiche dazu Seite 74 ff.) kann ein Anstieg der Tumormarker<br />

werte einen frühzeitigen Hinweis auf ein Wiederauftreten der<br />

Krebs erkrankung geben.<br />

Wird ein Hodentumor vermutet oder festgestellt, wird ein weiterer<br />

Laborwert bei der Blutuntersuchung bestimmt, die Lactatdehydrogenase<br />

(LDH). Die LDH ist kein Tumormarker, der spezifisch<br />

für den Hoden<strong>krebs</strong> ist. Allerdings lässt sich über diesen Wert<br />

abschätzen, wie groß die Geschwulst ist. Daraus kann der Arzt<br />

auch in direkt darauf schließen, wie weit sich die Erkrankung<br />

ausgebreitet hat. Somit dient die LDH als Tumormarker und ist<br />

dementsprechend auch in die S-Klassifikation der Tumormarker<br />

beim Hodentumor mit aufgenommen worden.<br />

ß-HCG ist ein Hormon, das während der Schwangerschaft im<br />

Mutterkuchen gebildet wird. Lässt sich dieses Hormon bei einem<br />

Mann nachweisen, kann es ein Hinweis auf einen Hodentumor<br />

sein. Übrigens: Das Vorhandensein von ß-HCG bei einem Mann<br />

kann bewirken, dass die Brustdrüsen anschwellen.

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