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016_0073_Hodenkrebs

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14 Hoden<strong>krebs</strong> Hoden<strong>krebs</strong> 15<br />

Risiko Hodenhochstand<br />

Hormonungleichgewicht<br />

in der<br />

Schwangerschaft<br />

Wahrscheinlich kommt es während der Schwangerschaft zu<br />

geringen Verschiebungen im Hormongleichgewicht, und zwar<br />

entweder bei der Schwangeren selbst oder bei dem ungeborenen<br />

Kind. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann ein erhöhter Anteil<br />

weiblicher Hormone (Östrogene) die Entwicklung der Hoden des<br />

Ungeborenen stören und die Keimzellen gewissermaßen aus der<br />

„Entwicklungsbahn“ werfen.<br />

Eine Verschiebung des Hormongleichgewichts bei der Schwangeren<br />

kann zum Beispiel dadurch entstehen, dass die Frau Medikamente<br />

mit weiblichen Hormonen einnimmt. Allerdings werden<br />

Schwangere heute in aller Regel nicht mehr mit Hormonen behandelt.<br />

Ein leichter Östrogenüberschuss kann aber auch bei Frauen vorkommen,<br />

die ihr erstes Kind erwarten, bei Zwillingsschwangerschaften<br />

und bei Schwangeren, die älter sind als 30 Jahre.<br />

Auch Kinder, die bei der Geburt weniger als zweieinhalb Kilogramm<br />

wiegen, sind stärker gefährdet.<br />

Wichtig für die Entstehung von Hoden<strong>krebs</strong> sind im Übrigen feinste<br />

Störungen des Hormongleichgewichtes beim Ungeborenen.<br />

Der bedeutendste Risikofaktor ist aber der Hodenhochstand. Für<br />

Männer mit einem angeborenen Hodenhochstand erhöht sich<br />

das Risiko, an Hoden<strong>krebs</strong> zu erkranken, ebenfalls. Während der<br />

Entwicklung des Ungeborenen im Mutterleib werden die Hoden<br />

zunächst in der Bauchhöhle des Kindes ausgebildet. Etwa im<br />

siebten Schwangerschaftsmonat, manchmal aber auch erst nach<br />

der Geburt, wandern sie in den Hodensack. Geschieht dies nicht,<br />

spricht man von einem sogenannten Hodenhochstand.<br />

Für das Hoden<strong>krebs</strong>risiko spielt es dabei keine Rolle, wo der<br />

Hoden „stecken geblieben“ ist und ob der Hochstand behoben<br />

wurde oder nicht.<br />

Weiterhin gibt es gewichtige Hinweise darauf, dass eine Fehlanlage<br />

der Harnröhrenmündung, die sogenannte Hypospadie,<br />

einen Risikofaktor darstellt. Hodenhochstand und Hypospadie<br />

scheinen eine ähnliche genetische Ursache zu haben, müssen<br />

dabei aber nicht gemeinsam auftreten.<br />

Weltweit ist die Zahl der Hoden<strong>krebs</strong>erkrankungen in den letzten<br />

20 Jahren deutlich angestiegen. Dies legt die Vermutung<br />

nahe, dass auch äußere Einflüsse in der Kindheit oder im frühen<br />

Erwachsenenalter dafür verantwortlich sind. Genaue Informationen<br />

darüber gibt es jedoch noch nicht.<br />

Für Sie besteht ein erhöhtes Risiko, an Hoden<strong>krebs</strong> zu<br />

erkranken<br />

••<br />

Wenn Sie einen angeborenen Hodenhochstand oder eine<br />

Hypos padie hatten / haben<br />

••<br />

Wenn in Ihrer engen Familie (Vater / Bruder) bereits ein Mann<br />

an Hoden<strong>krebs</strong> erkrankt war<br />

••<br />

Wenn Sie an einer Störung der Fruchtbarkeit leiden<br />

••<br />

Wenn bei Ihnen durch eine Gewebeprobe aus dem Hoden Vorläuferzellen<br />

von Hoden<strong>krebs</strong> festgestellt wurden (testikuläre<br />

intraepitheliale Neoplasie, kurz „TIN-Zellen“)

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