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016_0073_Hodenkrebs

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44 Hoden<strong>krebs</strong> Hoden<strong>krebs</strong> 45<br />

Umfangreiche<br />

Kontrolluntersuchungen<br />

Anfangs kurze<br />

Zeitabstände<br />

Denn wenn auch nur ein geringes Risiko für einen Erkrankungsrückfall<br />

(Rezidiv) besteht, lässt sich ein aktives Beobachten<br />

(Surveillance) nur dann rechtfertigen, wenn ein erneutes Tumorwachstum<br />

frühzeitig entdeckt und sofort behandelt werden<br />

kann.<br />

Bei frühzeitiger Erkennung eines Rückfalls (Rezidivs) – und dies<br />

gelingt durch die engmaschig erfolgenden Kontrollen in fast<br />

a llen Fällen – können dennoch alle Patienten geheilt werden.<br />

Eine erfolgreiche Überwachungsstrategie verlangt nicht nur<br />

einen gut aufgeklärten Betroffenen, sondern auch einen gut ausgebildeten<br />

Arzt sowie technisch gut durchgeführte und begutachtete<br />

Überwachungsuntersuchungen.<br />

Unter diesen Voraussetzungen ist die Überwachungsstrategie<br />

für Frühstadien der Erkrankung eine mögliche Alternative zur<br />

nach der Operation sofort aufzunehmenden vorbeugenden Behandlung<br />

mit Chemo- und / oder Strahlentherapie.<br />

Je nach Tumortyp können bei den Kontrolluntersuchungen alle<br />

Verfahren eingesetzt werden, die Sie bereits kennen: also körperliche<br />

Untersuchungen, Blutentnahmen zur Bestimmung der<br />

Tumormarker und bildgebende Verfahren wie die Computertomographie.<br />

Dabei muss die Lymphknotenregion im hinteren Bauchraum<br />

in Höhe der Nieren besonders genau betrachtet werden,<br />

da dieser, wie zuvor beschrieben, der erste Bereich ist, in dem<br />

Lymphknotenmetastasen entstehen.<br />

Bei der Überwachungsstrategie sollten besonders in den ersten<br />

beiden Jahren nach Entfernung des Hodens die Kontrolluntersuchungen<br />

regelmäßig stattfinden, da hier das Rückfallrisiko am<br />

höchsten ist.<br />

Aktive Überwachung<br />

ohne direkte<br />

Nebenwirkungen<br />

Was bei Ihnen wirklich zum Einsatz kommt und wie oft, hängt<br />

von Ihrem ganz persönlichen Fall ab. Besprechen Sie alles genau<br />

mit Ihrem Arzt.<br />

Diese „aktive“ Überwachung bedeutet also eine sehr aktive Betreuung<br />

ohne direkte Nebenwirkungen. Haben Sie deshalb auch<br />

keine Bedenken, weil Sie zum Beispiel häufiger Röntgenstrahlen<br />

ausgesetzt sind. Diese Strahlenbelastung ist auf jeden Fall geringer<br />

als die der vorbeugenden Strahlenbehandlung bei Betroffenen<br />

mit Seminomen. Nebenwirkungen, die bei einer vorbeugenden<br />

(prophylaktischen) Chemo- oder Strahlentherapie auftreten,<br />

bleiben Ihnen auf diese Weise erspart.<br />

Allerdings berichten manche Betroffene, dass sie sich durch das<br />

„Warten auf das Rezidiv“ belastet fühlen.<br />

Manche wechseln deshalb noch während der Überwachungsphase<br />

auf eine „prophylaktische“ Behandlung.<br />

Sollten Sie das Gefühl haben, dass Ihnen diese psychische Belastung<br />

zuviel wird, sprechen Sie auch offen mit Ihrem Arzt darüber.<br />

Gemeinsam werden Sie eine wirksame Lösung finden.<br />

Entfernung der Lymphknoten<br />

(Lymphadenektomie)<br />

Hat die Computertomographie vergrößerte Lymphknoten im hinteren<br />

Bauchraum gezeigt und handelt es sich bei Ihrem Hodentumor<br />

um ein Nicht-Seminom, kann eine weitere Operation zur<br />

Entfernung der Lymphknoten sinnvoll sein.<br />

Heute wird diese Operation nur noch unter ganz bestimmten<br />

Voraussetzungen vorgenommen, zum Beispiel wenn bei Ihnen

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