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016_0073_Hodenkrebs
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Appetitlosigkeit<br />
weil die Zytostatika direkt auf das Zentrum im Gehirn wirken, das<br />
das Erbrechen auslöst. Zusätzlich können psychische Faktoren<br />
wie Angst die Beschwerden noch verstärken. Inzwischen gibt es<br />
jedoch eine Reihe sehr wirksamer Medikamente (Antiemetika),<br />
die Übelkeit und Brechreiz wirksam unterdrücken. Diese Medikamente<br />
erhalten Sie vorsorglich als Infusion vor jeder Chemotherapie.<br />
Sie können bei starken Beschwerden aber auch erneut<br />
über die Vene oder als Tabletten gegeben werden.<br />
Viele Betroffene überstehen heutzutage eine Chemotherapie<br />
ganz ohne Übelkeit und Erbrechen.<br />
Viele leiden während einer Chemotherapie unter Appetitlosigkeit<br />
oder Geschmacksstörungen.<br />
Einige praktische Tipps, die Ihnen helfen können<br />
••<br />
Wählen Sie Speisen und Getränke, auf die Sie Appetit haben.<br />
••<br />
Denken Sie daran, dass Ihre Mahlzeiten auch das Auge erfreuen<br />
sollen: Decken Sie den Tisch hübsch und machen Sie das<br />
Essen zu etwas Besonderem.<br />
••<br />
Meiden Sie Lebensmittel, die die Magenschleimhaut reizen<br />
beziehungsweise den Magen stark belasten (zum Beispiel<br />
saure und fette Speisen, scharf Gebratenes, Kaffee, „harte”<br />
alkoholische Getränke).<br />
••<br />
Einige Patienten berichten aber auch darüber, dass sie gerade<br />
gut gewürzte Speisen gerne zu sich nehmen. Probieren Sie<br />
das für sich aus.<br />
••<br />
Wenn Sie sich durch den Geruch der Speisen gestört fühlen,<br />
bevorzugen Sie kalte Gerichte.<br />
••<br />
Achten Sie bei Erbrechen oder Durchfall darauf, verlorene<br />
Flüssigkeit und Salze durch ausreichen de Flüssigkeitsaufnahme<br />
zu ersetzen (zum Beispiel in Form von Gemüse- oder<br />
Fleischbrühe).<br />
Die Zellen der Haarwurzeln gehören zu den Zellen, die sich rasch<br />
erneuern und daher durch die Medikamente oft geschädigt werw<br />
Ratgeber<br />
Ernährung<br />
bei Krebs<br />
Beeinträchtigung<br />
der Nierenfunktion<br />
Schleimhautentzündung<br />
Haarverlust<br />
Ausführliche Empfehlungen finden Sie in der Broschüre „Ernährung<br />
bei Krebs – Die blauen Ratgeber 46“, die Sie kostenlos bei<br />
der Deutschen Krebshilfe anfordern können (Bestelladresse<br />
Seite 83).<br />
Die Chemotherapie mit dem Medikament Cisplatin führt bei manchen<br />
Betroffenen zu einer vorübergehenden Beeinträchtigung<br />
der Nierenfunktion. Deshalb erhalten Sie während der Behandlung<br />
zusätzlich reichlich Flüssigkeit – mindestens drei Liter täglich.<br />
Dies geschieht am einfachsten als Infusion über die Vene.<br />
Während der Chemotherapie und auch später in der Nachsorge<br />
sind regelmäßige Kontrollen der Nierenfunktion notwendig.<br />
Andere Medikamente, die die Nierenfunktion beeinträchtigen,<br />
sollten vermieden werden. Sprechen Sie im Zweifelsfall Ihren<br />
Arzt darauf an.<br />
Andere Nebenwirkungen der Chemotherapie können die<br />
Schleimhäute betreffen, vor allem im Mund, in der Speiseröhre<br />
oder im Darm. Entzündungen der Zunge und der Mundschleimhaut<br />
können in ganz seltenen Fällen dazu führen, dass das<br />
Schlucken mit Schmerzen verbunden ist, so dass selbst Betroffene<br />
mit gutem Appetit nichts essen mögen.<br />
Gelegentlich ist auch die Darmschleimhaut in Mitleidenschaft<br />
gezogen. Vermindert sich – vorübergehend – deren Zellzahl,<br />
geht gleichzeitig eine wichtige Schutzschicht verloren, weshalb<br />
es vermehrt zu Darmentzündungen und Durchfällen kommt.<br />
Bevorzugen Sie bei Durchfällen stopfende Nahrungsmittel wie<br />
Schokolade, schwarzen Tee, geriebenen rohen Apfel, Bananen<br />
und achten Sie wiederum auf ausreichende Flüssigkeits- und<br />
Mineral stoff zufuhr.