Pack & Log 06/2016
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<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>06</strong>/16<br />
Foto: Ecover<br />
Vergangenheit etwas. Wir haben einige Kunden,<br />
die sich speziell für Recyclingprojekte<br />
für Trays und Folien interessieren“, betont<br />
Elfriede Hell.<br />
PVC-RECYCLING ERREICHT HOHE<br />
VERWERTUNGSQUOTEN. Gerade das<br />
Recycling von PVC, einem Werkstoff, der<br />
aufgrund seiner hervorragenden mechanischen<br />
Eigenschaften mit über 70 Prozent<br />
insbesondere in der Baubranche, aber auch<br />
im Verpackungs-, Möbel- und Medizinsegment<br />
nicht wegzudenken ist, hat sich in den<br />
vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt.<br />
Die durch werkstoffliches Recycling hergestellten<br />
PVC-Rezyklate finden insbesondere<br />
Einsatz im Bereich von Bau-Anwendungen,<br />
zum Beispiel wieder für Profile und Rohre,<br />
aber auch in Garten und Landwirtschaft.<br />
VERBUNDSTOFFE SIND FÜR DAS RECYC-<br />
LING OFT VERLOREN. Während sich Post-<br />
Consumer-Produkte aus reinen Polymeren<br />
sehr gut aufbereiten lassen, sieht dies bei<br />
Verbundprodukten, die aus zwei oder sogar<br />
mehr Rohstoffen bestehen, ganz anders<br />
aus. Deshalb fordert Dr. Michael Scriba,<br />
mtm-plastics-Geschäftsführer und Mitglied<br />
bei Plastics Recyclers Europe (PRE) und<br />
im Bundesverband Sekundärrohstoffe und<br />
Entsorgung (bvse), von vornherein ein recyclingfreundliches<br />
Design für Verpackungen,<br />
die einen Großteil der Post-Consumer-Abfälle<br />
ausmachen. Ganz wichtige Aspekte sind<br />
dabei, möglichst auf Füllstoffe wie Kreide<br />
in PE- und PP-Verpackungen zu verzichten,<br />
Kunststoff-Papier-Verbunde zu vermeiden,<br />
nur mäßig zu pigmentieren und darauf zu<br />
achten, dass die Dichte von allen Produkten<br />
deutlich abseits von 1 g/cm 3 liegt, damit<br />
eine Dichte-Trennung möglich ist.<br />
In der Branche gibt es gleichzeitig Bestrebungen,<br />
Verwertungskonzepte für gemischte<br />
Abfälle zu entwickeln. Einen sehr interessanten<br />
Ansatz verfolgt dabei die Trenntechnik<br />
Ulm GmbH, die ein chemisches<br />
Trennverfahren für PE/PA-Verbundfolien<br />
entwickelt und eine beispiellose Produktionsanlage<br />
mit einer Kapazität von 10 Tonnen/Tag<br />
aufgebaut hat.<br />
FAZIT. Obwohl Recycling heute in aller<br />
Munde ist und auch in der Kunststoffbranche<br />
in vielen Projekten gelebt wird, konstatieren<br />
Experten immer wieder, dass im<br />
Vergleich zu anderen Branchen zu wenige<br />
Altkunststoffe anstelle von Neuware eingesetzt<br />
werden.<br />
Es ist also davon auszugehen, dass sich<br />
diese Quoten in den kommenden Jahren<br />
weiter erhöhen werden, denn der Einsatz<br />
von Rezyklaten ist sowohl aus ökologischen<br />
als auch aus ökonomischen Gründen sehr<br />
gefragt. „Marine Litter“, die Verschmutzung<br />
der Meere mit Abfällen, hat den verantwortungslosen<br />
Umgang mit Abfällen vor<br />
allem in Schwellenländern weltweit sichtbar<br />
gemacht und die Forderungen anderer Konsumenten<br />
nach einem nachhaltigen Umgang<br />
mit Ressourcen befördert. Musterprojekte<br />
wie die „Ocean bottle“ sind dabei nicht<br />
nur sehr interessante Beispiele, sondern<br />
helfen, die Öffentlichkeit, vor allem die<br />
Konsumenten, für die Thematik zu sensibilisieren.<br />
Zur Herstellung dieser Ocean<br />
bottle hat die Ecover Belgium N.V. Fischer<br />
aus Großbritannien, Frankreich und Belgien<br />
angeworben, Flaschen aus den Meeren zu<br />
sammeln. Innerhalb eines Jahres kamen<br />
so 10 Tonnen Müll zusammen, deren PE-<br />
Fraktion nach Aufbereitung zu neuen PE-<br />
Spülmittelflaschen verarbeitet wurde. [pl]<br />
Quelle: K <strong>2016</strong>/Messe Düsseldorf<br />
Für die extrusionsblasgeformte<br />
Spülmittel-<br />
Flasche aus Polyethylen<br />
setzt der Hersteller<br />
von ökologischen Reinigungsmitteln<br />
Ecover<br />
Belgium N.V. Kunststoffmüll<br />
ein, den<br />
Fischer aus dem Meer<br />
gesammelt haben<br />
Zahl des Monats<br />
50-jähriges<br />
Firmenjubiläum<br />
In diesen Tagen blickt ES-Plastic GmbH, Spezialist<br />
für Verpackungslösungen aus Kunststoff,<br />
auf 50 Jahre Firmengeschichte zurück.<br />
1966 startete Unternehmensgründer Erwin<br />
Schmidt in Hutthurm als Zulieferfirma, die<br />
Rohteile für Fräswerkzeuge herstellte. Ein<br />
Jahr später lag der Schwerpunkt bereits auf<br />
Kunststoffverpackungen. Einer der ersten<br />
Kunden, die Firma Schöller, lies seine Eisverpackungen<br />
bei ES-Plastic fertigen, was<br />
damals zur Erfolgsgeschichte des Familienbetriebs<br />
beitrug.<br />
Zu den wichtigsten Standard-Entwicklungen<br />
von ES-Plastic gehört die stabile und leichtgewichtige<br />
MAP-Rippenschale „Eco Pro“ aus dem<br />
Jahre 2008, die bis heute in mehreren Größen<br />
und Farben international ausgeliefert wird.<br />
Das Entwicklungsteam erfüllt mithilfe seines<br />
langjährigen Know-hows, in Verbindung mit<br />
moderner Computer- und Produktionstechnologie<br />
und eigenem Werkzeugbau, selbst<br />
ausgefallenste Kundenwünsche, was die Kernkompetenz<br />
des Unternehmens widerspiegelt.<br />
Neben Schalen werden auch Becher, Deckel,<br />
Sortiereinlagen und Folien für die Lebensmittelbranche<br />
und viele andere Bereiche hergestellt.<br />
Sieben Extrusionsanlagen verarbeiten<br />
rund 15.000 Tonnen Kunststoff pro Jahr. Über<br />
die Bänder der 12 Thermoformanlagen laufen<br />
jährlich bis zu 700 Millionen Schalen, 60 Millionen<br />
Becher und ca. 100 Millionen Deckel.<br />
Karsten Klimmeck, Geschäftsführer bei ES-<br />
Plastic, möchte künftig die Themen Innovation,<br />
Gewichtsreduzierung, Ökoverträglichkeit<br />
und Verbrauchernutzen konsequent weiterentwickeln.