JB-2015
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diese der Konsum illegaler, harter Drogen in der Öffentlichkeit,<br />
etwa in Parkanlagen wie dem Kantpark, auf offener<br />
Straße sowie in Verkehrsstationen rückläufig ist. Dies<br />
führt wiederum auch dazu, dass dort deutlich weniger<br />
benutztes Spritzbesteck, aufgeschnittene Blechdosen<br />
und weitere Mittel vorzufinden sind, welche zum Konsum<br />
der Drogen außerhalb von Drogenkonsumräumen trotz<br />
damit verbundener gesundheitlicher Risiken oft verwendet<br />
werden. Somit wird auch die damit verbundene Verletzungsgefahr<br />
deutlich verringert. Drogenkonsumräume<br />
gibt es in zehn Städten in NRW u. a. Dortmund, Bochum,<br />
Essen, Wuppertal und sogar in Troisdorf.<br />
Die Substitution mit Methadon oder anderen Substitutionsmitteln<br />
kann helfen, die Drogengebraucher*innen<br />
gesundheitlich und sozial zu stabilisieren, den Drogenkonsum<br />
zu reduzieren oder sogar ganz aufzugeben. In<br />
Duisburg wird die Substitution durch engagierte niedergelassene<br />
Ärzte gewährleistet und hier ist auch mit der<br />
Wochenendvergabe die Aidshilfe ein Partner im System.<br />
Für die Zukunft gilt es jedoch, neue substituierende<br />
Ärzt*innen zu finden, da die bisherigen in absehbarer Zeit<br />
aus Altersgründen ihre Tätigkeit aufgeben werden. Eine<br />
zentrale Forderung von JES und der Aidshilfe Duisburg/<br />
Kreis Wesel e. V. ist die Substitution mit Diamorphin, welches<br />
als Arzneimittel und zur Substitution zugelassen ist,<br />
aber nur in einigen wenigen Städten verfügbar ist.<br />
Die einzigen niedrigschwelligen Angebote in Duisburg<br />
werden von JES Duisburg und der AIDS-Hilfe aufrecht<br />
erhalten, hierbei handelt es sich um das Streetwork und<br />
zweimal monatlich ein Frühstück, am dritten Freitag und<br />
letzten Sonntag im Monat. Die klassische Drogenhilfe in<br />
Duisburg hat kein Kontakt-Cafe und erreicht daher keine<br />
Drogengebraucher*innen im niedrigschwelligen Bereich.<br />
Durch die Substitution werden drogengebrauchende<br />
Menschen älter und benötigen spezifische Angebote, da<br />
sie in bestehende Altersheime nicht zu integrieren sind.<br />
Auch hier sind in Duisburg im Gegensatz zu anderen<br />
Städten, keine Angebote in Planung.<br />
Generell liegt in der Illegalität das Hauptproblem der<br />
Drogenkonsumenten. Die überteuerten Preise auf dem<br />
Schwarzmarkt erzeugen Beschaffungskriminalität und<br />
Beschaffungsprostitution. Dies führt zu Kriminalisierung,<br />
Stigmatisierung, sozialer Ausgrenzung und massiven<br />
Schäden an Körper und Seele. Der Schwarzmarkt ist<br />
auch die Ursache für die Streckung des Stoffes mit gesundheitsgefährdenden<br />
Beimengungen wie Arsen, Puddingpulver<br />
oder zerstoßenes Glas.<br />
Der bessere Weg wäre es, Energie und finanzielle Mittel<br />
nicht für die Prohibition sondern für Präventions- und<br />
Hilfsangebote für Menschen zur Verfügung zu stellen, die<br />
mit ihrem Drogenkonsum Probleme haben.<br />
„War on drugs“ sei gescheitert stellte schon 2009 die<br />
Latin American Commission on Drugs and Democracy<br />
unter Vorsitz der ehemaligen Präsidenten Brasiliens,<br />
Mexikos und Kolumbien fest, er sei ein Krieg gegen die<br />
Kosument_Innen, der nur dem organisierten Verbrechen<br />
und paramilitärischen Organisationen Milliardengewinne<br />
sichere und unsere Demokratien gefährde. Diese<br />
Erkenntnis muss endlich auch bei uns zu verbindlichen<br />
politischen Handlungen führen.<br />
Schon 2014 meldeten 120 Juraprofessoren grundsätzliche<br />
Kritik am Betäubungsmittelgesetz (BtmG) an. Wir<br />
schließen uns der Forderung an, eine Enquete-Kommission<br />
beim Bundestag zur Überprüfung des BtmG einzurichten.<br />
Am 21.07. führten wir dann die gemeinsame Aktion mit<br />
JES Duisburg zum Gedenktag der verstorbenen Drogengebraucher*innen<br />
durch.<br />
Es gab einen Infostand direkt vor dem Haupteingang<br />
des größten Duisburger Einkaufszentrums FORUM. Wir<br />
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