JB-2015
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und bietet den Rahmenbedingungen entsprechende Lösungsansätze<br />
an.<br />
den Inhaftierten gesucht. So durften die Interessierten<br />
erst dann am Glücksrad drehen, wenn drei Fragen aus<br />
den Themenfeldern Schutz und Behandlungsmöglichkeiten<br />
von HIV und STI´s beantwortet wurden. Als Preise<br />
wurden aus Sparsamkeitsgründen günstige „Lippenpfl e-<br />
gestifte“ ausgegeben. Der Informationsstand erfreute<br />
sich großer Beliebtheit.<br />
5.3.4.2 Begleitung<br />
Der Arbeitsbereich „Strukturelle HIV- und STI- Präventionsarbeit<br />
im Strafvollzug“ bietet den inhaftierten Frauen<br />
und Männern die Möglichkeit, regelmäßig (in der Regel<br />
alle zwei Wochen) mit einem Mitarbeiter der AIDS-Hilfe<br />
Duisburg/Kreis Wesel e.V. zu sprechen. Hier werden folgende<br />
Aspekte erörtert: Bedarf des Inhaftierten, Stadium<br />
der HIV-Infektion, medizinische Behandlung sowie die<br />
Angebote der AIDS-Hilfe (z.B. Knastpakete, Therapievermittlung,<br />
Resozialisierung nach der Haftentlassung etc.).<br />
5.3.4.3 HIV- und Hepatitissprechstunde<br />
5.3.4.1 Primär- und Sekundärprävention<br />
Der hauptamtliche Mitarbeiter hat regelmäßig Informationsveranstaltungen<br />
in den Justizvollzugsanstalten durchgeführt.<br />
Neben den Übertragungswegen von HIV und<br />
Hepatitiden wurden die Behandlungsmöglichkeiten und<br />
mögliche Schutzmaßnahmen angesprochen (Desinfektion<br />
von gebrauchten Spritzen, Förderung des „Blutbewusstseins“,<br />
Vorgehen bei Nadelstichverletzungen und<br />
Safer Sex - Praktiken {bei Männern, die Sex mit Männern<br />
haben sowie Frauen, die Sex mit Frauen haben}). Erwähnenswert<br />
sind neben den normalen Informationsveranstaltungen<br />
für Inhaftierte folgende Veranstaltungen:<br />
- Weihnachtsfeier jeweils in der Frauen- und Männerhaftanstalt<br />
Es fanden am 15.12.<strong>2015</strong> und 22.12.<strong>2015</strong> jeweils eine<br />
Weihnachtsfeier in den Haftanstalten statt.<br />
- Sommerfest in der Frauenhaftanstalt Dinslaken<br />
Die AIDS-Hilfe Duisburg / Kreis Wesel e.V. war mit einem<br />
Informationsstand auf dem Sommerfest ganztägig vertreten.<br />
Da die Themenfelder HIV/STI´s sehr Schambesetzt<br />
sind, wurde das Gespräch über eine Glücksradaktion zu<br />
Nach Absprache mit dem Anstaltsarzt der JVA-Hamborn<br />
bietet die AIDS-Hilfe Duisburg/Kreis Wesel e.V. seit 2006<br />
in der Zweiganstalt Dinslaken eine HIV- und Hepatitissprechstunde<br />
an und seit 2007 in der Haftanstalt Hamborn.<br />
Ziel der Sprechstunde ist es, in einem geschützten Rahmen<br />
Fragen an den Mitarbeiter der AIDS-Hilfe stellen zu<br />
können, die bei einer Informationsveranstaltung im größeren<br />
Rahmen durch Scham, gesellschaftliche Tabuisierung<br />
bzw. Sanktionsgefahr von Seiten der Anstalten nicht<br />
thematisiert werden (Needlesharing [das gemeinsame<br />
Benutzen von Spritzen], Drogenkonsum, Mann-Männliche<br />
Sexualität sowie die Thematik „Frauen die Sex mit<br />
Frauen haben“). Die Sprechstunde wird durch Plakate<br />
und den neu erstellten Flyer beworben und Interessierte<br />
können sich durch einen Antrag an den Sozialdienst für<br />
die Sprechstunde anmelden.<br />
5.3.4.4 Frauengruppe<br />
In der Haftanstalt Dinslaken wurde alle zwei Wochen ein<br />
Gruppenangebot für die inhaftierten Frauen durchgeführt.<br />
Neben den Themen HIV und Hepatitiden (Behandlung,<br />
Übertragungswegen sowie Behandlungsmöglichkeiten)<br />
wurden unter anderem „Hilfe zur Selbsthilfe“ sowie psychosoziale<br />
Aspekte angesprochen. Das Gruppenangebot<br />
wurde sehr gut angenommen. Die Kapazität von maximal<br />
10 Teilnehmerinnen war durchgängig erreicht worden.<br />
62 Zielgruppenspezifische Prävention