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Bilder: Jérôme Umminger<br />

Bei der Pogo Snowboards Sammet und März GbR wird jedes Einzelstück von Hand gefertigt (rechts). Die führt Geschäftsführer Martin Sammet<br />

gerne auch im betriebseigenen Ausstellungsraum vor (links).<br />

Jérôme<br />

Umminger<br />

14 w.<strong>news</strong> FEBRUAR 2011<br />

EXKLUSIV – die Löwensteiner Manufaktur Pogo baut Premium-Snowboards.<br />

Auch nach Kundenwunsch.<br />

Im Winter brennt die Hütte<br />

Schon 1983 – als das Snowboardfahren<br />

noch keine Trendsportart<br />

war – hatten sich Martin Sammet<br />

und sein damaliger Kommilitone<br />

Joachim März ins Boarden verliebt.<br />

Doch Boards gab es damals kaum<br />

zu kaufen und zudem war die<br />

”Kohle“ der beiden Studenten <strong>knapp</strong>.<br />

Deshalb bauten sie sich ihre<br />

”Schneesurfbretter“ einfach selbst.<br />

Heute verkaufen sie davon rund<br />

150 pro Jahr.<br />

Eine Erfolgsgeschichte<br />

Ihre Auslandssemester in den Alpen<br />

festigten die neu gewonnene Leidenschaft<br />

noch weiter. Und so<br />

schrieben die beiden angehenden<br />

Ingenieure auch ihre gemeinsame<br />

Diplomarbeit über die Snowboardfertigung.<br />

Einmal gefesselt vom<br />

”Carven“ auf weißem Pulverschnee<br />

ließ sie das Boarden auch nach der<br />

Hochschule nicht los. Direkt nach<br />

dem Studium gründeten sie 1987<br />

die Pogo Snowboards Sammet +<br />

März GbR. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte.<br />

Doch wo ist so eine<br />

Snowboardherstellung untergebracht?<br />

Fährt man am Firmensitz<br />

der Manufaktur im Löwensteiner<br />

Ortsteil Hößlinsülz vorbei, würde<br />

wohl niemand auf die Idee kommen,<br />

dass hier pro Jahr ein Umsatz<br />

von 600 000 Euro erwirtschaftet<br />

wird. Denn die Manufaktur befindet<br />

sich in einem ehemaligen Stall.<br />

Manufaktur im Stall<br />

Dort wo früher Kühe gemolken und<br />

Schweine gefüttert wurden, stehen<br />

heute tonnenschwere Pressen und<br />

anderes schweres Arbeitsgerät. Die<br />

Pressen haben sie als Konkursware<br />

aus dem Allgäu bekommen und<br />

wieder so richtig aufleben lassen.<br />

In der Szene sind die ”Pogo-Macher“<br />

vor allem für ihre Race- und ihre<br />

Freeride-Boards bekannt.<br />

Hergestellt <strong>werden</strong> die Boards in<br />

liebevoller Handarbeit in der sogenannten<br />

Sandwichbauweise. Deshalb<br />

sieht auch jedes Board ein wenig anders<br />

aus. Ganz abgesehen von den<br />

rund 40 individuellen Kundenwünschen,<br />

die jährlich bearbeitet <strong>werden</strong>.<br />

Verständlicherweise hat die<br />

Manufaktur ihr Hauptgeschäft in<br />

der kalten Jahreszeit. ”Im Winter<br />

brennt die Hütte“, sagt Sammet mit<br />

einem Schmunzeln. Dann kann es<br />

schon mal zu Wartezeiten von bis<br />

zu drei Wochen kommen. Denn bis<br />

nur ein einziges Board fertig ist,<br />

dauert es einen ganzen Arbeitstag.<br />

Premiumhersteller<br />

Und auch wenn ein Board von Pogo<br />

im Schnitt mit <strong>knapp</strong> 1000 Euro<br />

nicht gerade ein Schnäppchen ist,<br />

so hat der Preis doch seine Berechtigung.<br />

Denn hohe Qualität, lange<br />

Lebensdauer, hohe Performance<br />

und gute Fahreigenschaften haben<br />

bei Pogo oberste Priorität. ”Wir ver-<br />

kaufen nur Produkte, die wir auch<br />

selber fahren“, erklären die beiden<br />

Geschäftsführer stolz, die sich selbst<br />

als Premiumhersteller verstehen.<br />

Mittlerweile stellen die Beiden mit<br />

ihren vier <strong>Mitarbeiter</strong>n aber nicht<br />

nur Snowboards her. Seit zwei, drei<br />

Jahren tüfteln sie jetzt auch schon<br />

an Skiern herum. Die erste Kollektion<br />

erschien gerade jetzt im Winter.<br />

In den Sommermonaten haben<br />

sie sich auf Longboards (längliche<br />

Skateboards) spezialisiert. Im eigenen<br />

Longboardshop bieten sie im<br />

Gegensatz zu den Snowboards aber<br />

nicht nur eigene, sondern auch<br />

Longboards anderer Hersteller an.<br />

Allerdings <strong>werden</strong> nur die eigenen<br />

Longboards bald mit einer speziellen,<br />

von ihnen eigens entwickelten<br />

und patentierten Bremse ausgerüstet<br />

sein.<br />

Bei Neuentwicklungen sind die beiden<br />

Diplom-Ingenieure ohnehin<br />

vorne mit dabei und haben noch<br />

einige Ideen in der Hinterhand.<br />

Auch wenn sie in Kapuzen-Pulli,<br />

Baggy-Hose und Stiefel auf den ers -<br />

ten Blick nicht wie ”klassische“<br />

Ingenieure wirken. Sie sind eben<br />

waschechte Boarder. Durch und<br />

durch.<br />

www.pogo.biz<br />

KENNZAHLEN<br />

Gründung: 1987<br />

<strong>Mitarbeiter</strong>: 6<br />

Umsatz: 600 000 Euro/Jahr

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