Ansätze und Methoden der ökonomischen Evaluation - Bad Request
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Leitlinien zur ges<strong>und</strong>heits<strong>ökonomischen</strong> <strong>Evaluation</strong> 145<br />
• Randomisierte klinische Studien werden als optimales Vehikel für ges<strong>und</strong>heitsökonomische<br />
<strong>Evaluation</strong>en gesehen, wobei man sich <strong>der</strong> Probleme des experimentellen<br />
Designs bewußt ist. Daher werden zusätzlich an<strong>der</strong>e Quellen wie Meta-<br />
Analysen o<strong>der</strong> modellhafte Überlegungen empfohlen.<br />
• Auch beim Zeithorizont herrscht implizit ein Konsens. Frankreich formuliert hier<br />
die Anfor<strong>der</strong>ungen sehr neutral. Es wird nur erwähnt, daß <strong>der</strong> gewählte Zeithorizont<br />
näher zu erläutern ist. Großbritannien <strong>und</strong> Italien stellen hier keine Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
(zumindest werden keine Angaben gemacht). Die deutschen <strong>und</strong> spanischen<br />
Empfehlungen weisen darauf hin, daß <strong>der</strong> Zeithorizont so gewählt sein<br />
muß, daß Effekte beobachtet werden können.<br />
• Bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Vergleichsparameter herrscht Übereinstimmung dahingehend,<br />
daß die am meisten angewendete Therapie eine mögliche Option sein<br />
kann. Die französischen Leitlinien sind hier am restriktivsten. Britische Empfehlungen<br />
for<strong>der</strong>n nur die Begründung für die Auswahl <strong>der</strong> betrachteten Alternativen.<br />
Deutschland <strong>und</strong> Spanien nennen als mögliche Vergleichsparameter auch den<br />
Vergleich mit „Nichts Tun“ <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> <strong>der</strong> effizientesten Alternative, wobei das spanische<br />
Arbeitspapier sich ohnehin nicht auf eine eindeutige Empfehlung einläßt.<br />
Die kanadischen Leitlinien verlangen den Vergleich mit dem führenden Präparat<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> kostengünstigsten Alternative.<br />
• Ressourcenverbräuche sind getrennt als Mengeneinheiten <strong>und</strong> als Kosten anzugeben.<br />
• Nahezu Übereinstimmung herrscht auch bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Perspektive. Mit<br />
Ausnahme Italiens empfehlen alle Leitlinien die gesellschaftliche Perspektive als<br />
die optimale. Italien favorisiert die Perspektive des Kostenträgers, also in diesem<br />
Fall die des Italienischen National Health Service.<br />
2.2 Unterschiede <strong>der</strong> vorliegenden Leitlinien<br />
Wie oben dargestellt, läßt sich bei dem Vergleich <strong>der</strong> international verfügbaren Leitlinien<br />
zur ges<strong>und</strong>heits<strong>ökonomischen</strong> <strong>Evaluation</strong> ein erhebliches Maß an Übereinstimmung<br />
feststellen. Gleichwohl sind auch einige Unterschiede bei verschiedenen Aspekten<br />
evident:<br />
• Die Leitlinien Frankreichs, Italiens <strong>und</strong> Englands beziehen sich ausdrücklich nur<br />
auf pharmakoökonomische Studien.<br />
• Die empfohlene Diskontrate ist nicht überall einheitlich. Während Deutschland,<br />
Italien, Frankreich <strong>und</strong> Kanada eine 5 %ige Rate empfehlen, weichen Großbritannien<br />
<strong>und</strong> Spanien mit einer Rate von 6 % hiervon ab.