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Ansätze und Methoden der ökonomischen Evaluation - Bad Request

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Übertragung ökonomischer <strong>Evaluation</strong>sstudien<br />

heitsschweregrad <strong>der</strong> Patienten ist. Bei Kosten-Nutzwert o<strong>der</strong> Kosten-Nutzen-<br />

Studien dagegen kann die Auswirkung des Schweregrads <strong>der</strong> Krankheit auf die Effektseite<br />

sowohl positiv als auch negativ sein. Bewirkt z.B. die Technologie unabhängig<br />

vom Schweregrad vollständige Genesung, so kann ein Fall mit höherem Schweregrad<br />

zu einem größeren Effekt führen.<br />

2.3.3 Faktoren, welche die Inzidenz <strong>und</strong> Prävalenz von Krankheiten<br />

beeinflussen können<br />

Die Inzidenz <strong>und</strong> Prävalenz von Krankheiten wird durch unterschiedliche Faktoren<br />

determiniert, von denen die wichtigsten im folgenden kurz aufgeführt werden. Falls<br />

sich einer dieser Faktoren in dem Zeitrahmen, <strong>der</strong> <strong>der</strong> betrachteten Studie zugr<strong>und</strong>e<br />

gelegt wurde, in Deutschland an<strong>der</strong>s entwickelt als im Studienland, so kann dies<br />

Auswirkungen auf die Übertragbarkeit <strong>der</strong> Studienresultate haben (siehe Inzidenz<br />

<strong>und</strong> Prävalenz <strong>der</strong> Krankheit / von Komorbidität). Als Beispiel soll <strong>der</strong> Faktor „Lebensstil“<br />

dienen: Ein Screeningprogramm für Lungenkrebs, dessen Zielpopulation die<br />

erwachsene Bevölkerung ist <strong>und</strong> das 10 Jahre dauern soll, wird im Studienland evaluiert.<br />

Dabei wird von einer konstanten Rauchprävalenz ausgegangen. Die Inzidenz<br />

<strong>und</strong> Prävalenz von Lungenkrebs sowie die Rauchprävalenz des Studienlands ist in<br />

etwa vergleichbar mit <strong>der</strong> Deutschlands. Falls die Rauchprävalenz in Deutschland<br />

ebenfalls in den nächsten 10 Jahren konstant bleibt, hat das Rauchverhalten keinen<br />

negativen Effekt auf die Übertragbarkeit <strong>der</strong> Studienresultate. Sinkt dagegen die<br />

Rauchprävalenz aufgr<strong>und</strong> von Maßnahmen gegen das Rauchen, so wird sich die<br />

Inzidenz <strong>und</strong> Prävalenz von Lungenkrebs ebenfalls vermin<strong>der</strong>n, was eine Erhöhung<br />

<strong>der</strong> KER des Screnningprogramms in Deutschland zur Folge hätte.<br />

a) Lebensstil<br />

Auf viele Erkrankungs- <strong>und</strong> Komplikationsrisiken sowie Ges<strong>und</strong>ungswahrscheinlichkeiten<br />

übt <strong>der</strong> Lebensstil einen großen Effekt aus. Vor allem das Tabakrauchen, die<br />

Ernährung, <strong>der</strong> Alkoholkonsum <strong>und</strong> die physische Aktivität spielen hier eine Rolle<br />

(Doll, 1996). So haben z.B. gegenwärtige männliche Raucher ein 10 fach höheres<br />

Risiko, an Kehlkopfkrebs zu erkranken als Nichtraucher (USDHHS, 1989).<br />

b) Umwelteinflüsse<br />

Erkrankungs- <strong>und</strong> Komplikationsrisiken bzw. relative Ges<strong>und</strong>ungschancen können<br />

von Umwelteinflüssen abhängen. Als Beispiel können Hautkrebs <strong>und</strong> Sonneneinstrahlung<br />

(Doll, 1996), Kropfbildung <strong>und</strong> Jodmangel, Autodichte <strong>und</strong> Verletzungen<br />

infolge von Autounfällen genannt werden.

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