Ansätze und Methoden der ökonomischen Evaluation - Bad Request
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Leitlinien zur ges<strong>und</strong>heits<strong>ökonomischen</strong> <strong>Evaluation</strong> 153<br />
Arbeitsplatzes (Friktionsperiode) zu bewerten. Kurzfristige Arbeitsausfälle sind vorsichtiger<br />
zu bewerten, da zum Teil die Aufgaben während <strong>der</strong> Erkrankung von an<strong>der</strong>en<br />
Mitarbeitern beziehungsweise nach <strong>der</strong> Behandlung von den Betroffenen selbst<br />
erledigt werden.<br />
Die Produktivitätsverluste sollen mit dem individuellen periodenbezogenen<br />
Einkommen <strong>der</strong> betroffenen Studienteilnehmer bewertet werden. Falls keine detaillierten<br />
Daten zur Verfügung stehen, kann eine erste grobe Schätzung anhand <strong>der</strong><br />
Daten des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes wie folgt vorgenommen werden:<br />
Produktivitätsverlust = Arbeitsunfähigkeitstage x<br />
Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit<br />
Zahl abhängig Erwerbstätiger x 365 Tage<br />
Bei den Arbeitsunfähigkeitstagen sind bei dieser Berechnungsmethode auch Sonn-<br />
<strong>und</strong> Feiertage zu berücksichtigen. Der durchschnittliche Produktivitätsverlust wird<br />
ebenso für selbständig Tätige verwendet.<br />
Je nach Perspektive können auch Transferzahlungen berücksichtigt werden, wobei<br />
allerdings die Gefahr <strong>der</strong> Mehrfachbewertung beachtet werden muß.<br />
8. Erhebung <strong>der</strong> Ergebnisparameter<br />
Die Eignung von Ergebnisparametern hängt sowohl von <strong>der</strong> Indikation als auch von<br />
<strong>der</strong> Fragestellung <strong>der</strong> <strong>ökonomischen</strong> <strong>Evaluation</strong> ab. Im Rahmen <strong>der</strong> dadurch vorgegebenen<br />
Bandbreite können sowohl mortalitäts- <strong>und</strong> morbiditätsbezogene Parameter<br />
als auch klinischer, nicht-intermediärer Status, lebensqualitätsbezogene Ergebnisse<br />
<strong>und</strong> ähnliche Parameter Verwendung finden. Die Wahl <strong>der</strong> Ergebnisparameter ist<br />
vorab zu treffen <strong>und</strong> zu begründen. Der Vergleich zwischen verschiedenen <strong>Evaluation</strong>sstudien<br />
wird erleichtert durch die Wahl von Ergebnisparametern, die in <strong>der</strong> Literatur<br />
validiert <strong>und</strong> geläufig sind. Dabei sollte auf die Empfehlungen <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Fachgesellschaft zurückgegriffen werden.<br />
9. Zeithorizont<br />
Die Wahl des Zeithorizonts hängt von dem Studiengegenstand ab <strong>und</strong> kann von wenigen<br />
Wochen bis zu mehreren Jahren bei chronischen Krankheiten reichen. In jedem<br />
Fall ist <strong>der</strong> gesamte Zeitraum zu wählen, in dem ein Einfluß einer Handlungsalternative<br />
auf den Ressourcenverbrauch, die Effektivität, den Nutzwert o<strong>der</strong> die Lebensqualität<br />
zu erwarten bzw. durch Daten belegt ist.