Ansätze und Methoden der ökonomischen Evaluation - Bad Request
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Län<strong>der</strong>bericht Nie<strong>der</strong>lande 59<br />
krebsscreeningprogramm einzurichten (Banta et al. 1995). Vielmehr wurden Studienvorschläge<br />
bezüglich des Designs übernommen, welche <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Kosteneffektivität<br />
dienten (Elsinga & Rutten 1997, Heuvel van den et al. 1997). Als nach einiger<br />
Laufzeit des Screeningsprogramms höhere Kosten als erwartet zu beobachten<br />
waren, wurden an <strong>der</strong> Universität Rotterdam die Kostentreiber identifiziert <strong>und</strong> Vorschläge<br />
zur Kostenreduktion unterbreitet. Diese Vorschläge wurden daraufhin umgesetzt<br />
<strong>und</strong> seitdem entsprechen die Kosten des Screeningsprogramms ziemlich genau<br />
den in <strong>der</strong> Studie vorhergesagten (Maas van <strong>der</strong> 1998, persönliche Mitteilung).<br />
6.1.2 Pharmazeutische Produkte<br />
Der ZFR wurde mit <strong>der</strong> Frage konfrontiert, ob Simavastatine, ein Medikament zur<br />
Senkung des Cholesterinspiegels, in den Leistungskatalog <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />
aufgenommen werden soll. Anhand <strong>der</strong> Ergebnisse einer <strong>ökonomischen</strong> <strong>Evaluation</strong>sstudie<br />
beschloß <strong>der</strong> ZFR, daß die Kosten von Simavastatine von den Krankenkassen<br />
nur für Patienten getragen werden sollen, die einen Cholesterinspiegel von<br />
6,5 bis 8,0 mmol/l besitzen (Elsinga & Rutten, 1997).<br />
6.1.3 Medizinische <strong>Methoden</strong><br />
Um die Entscheidungsfindung zu unterstützen, ob In Vitro Fertilisation (IVF) in das<br />
Leistungspaket <strong>der</strong> Krankenversicherungen aufgenommen werden soll, wurde 1986<br />
eine prospektive Kosteneffektivitätsstudie zu IVF begonnen. Die Studienergebnisse<br />
spielten bei <strong>der</strong> Entscheidung, ob IVF in das nie<strong>der</strong>ländische Ges<strong>und</strong>heitssystem<br />
eingeführt werden soll, keine Rolle. Sie wurden jedoch bei <strong>der</strong> Implementation dieser<br />
neuen Technik berücksichtigt (Heuvel van den et al. 1997).<br />
Ein an<strong>der</strong>es Beispiel dafür, daß eine ökonomische <strong>Evaluation</strong> keinen großen Einfluß<br />
auf die Entscheidungsträger im Ges<strong>und</strong>heitssystem ausgeübt hat, ist die Technologie<br />
<strong>der</strong> Lungentransplantation. Ihre Kosten werden in den Nie<strong>der</strong>landen durch die<br />
Krankenkassen weiterhin getragen, obwohl gezeigt werden konnte, daß die Kosten-<br />
Effektivitätsratio für diese Technologie sehr hoch ist (Enckevort PJ van et al. 1998).<br />
Laut Prof. Paul van <strong>der</strong> Maas besitzen ökonomische <strong>Evaluation</strong>sstudien bisher einen<br />
höheren Einfluß auf Entscheidung im Bereich <strong>der</strong> Prävention als in den übrigen Fel<strong>der</strong>n<br />
des nie<strong>der</strong>ländischen Ges<strong>und</strong>heitswesens. Hierfür können folgende Gründe<br />
ausgemacht werden:<br />
• Präventionstechnologien können vielfach auf das bestehende Ges<strong>und</strong>heitssystem<br />
aufgesattelt werden. Dagegen müssen an<strong>der</strong>e Ges<strong>und</strong>heitstechnologien oftmals<br />
stärker in das bestehende Ges<strong>und</strong>heitssystem integriert werden. Das be-