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return Ausgabe 03-2016

Schwerpunktthema: Zukunft managen Gezielter Blick auf das Geschäft von morgen

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MENSCH & UNTERNEHMEN<br />

MENSCH & UNTERNEHMEN<br />

MUSTERTEXT<br />

Verlorene Innovationskraft?<br />

<strong>return</strong> kontrovers: Diskurs und Debatte<br />

Den offenen Meinungsaustausch wünschen sich die Medienmacher<br />

dieses Magazins für Unternehmensführung und<br />

Sanierung unter dem Titel „<strong>return</strong> kontrovers“. Diskurs und<br />

Debatte drehen sich jeweils um strittige Fragen mit aktuellem<br />

Bezug. Leser-Wünsche sind willkommen.<br />

Die Redaktion übernimmt dabei sachlich-fachlich die Einführung<br />

ins Thema, hier nachfolgend beginnend unter der<br />

Zwischenüberschrift „Gutachter sehen KMU nur noch im<br />

Mittelmaß“ und sammelt darüber hinaus diverse Stimmen<br />

und kontroverse Stellungnahmen in vielfältiger Form. In<br />

diesem Fall der „Standpunkt“ auf der gegenüberliegenden<br />

Seite und das Pro & Kontra auf den Seiten 32 und 33. Weitere<br />

Meinungsformen sind denkbar – erlaubt ist alles, was der<br />

Aufklärung, Orientierung und Meinungsbildung dient. Anregungen<br />

und Leserbriefe an: redaktion@<strong>return</strong>-online.de<br />

Standpunkt<br />

Helmut Ahr,<br />

Mitglied des Vorstands der Managementberatung<br />

Horváth & Partners<br />

Pro & Kontra<br />

Dietmar Harhoff,<br />

Direktor am Max-Planck-Institut für Innovation<br />

und Wettbewerb<br />

versus<br />

Nikolaus Franke,<br />

Professor der Wirtschaftsuniversität Wien<br />

Gutachter sehen KMU<br />

nur noch im Mittelmaß<br />

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gelten als starkes<br />

Rückgrat der deutschen Wirtschaft. In Begründungen wird<br />

vor allem auf die große Bedeutung für Beschäftigung und für<br />

Innovationen hingewiesen. Nach dem jüngsten Gutachten<br />

der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI)<br />

zeigen sich KMU in ihrer „Innovationsleistung jedoch heterogen“,<br />

in „Innovationsintensität und Innovationsausgaben<br />

im internationalen Vergleich gering“ und erreichen in „Patentintensität“<br />

und „Umsatzanteil mit neuen Produkten“ im<br />

europäischen Vergleich nur einen Platz im Mittelfeld. Die<br />

„am weitesten verbreiteten“ Hemmnisse: zu hohe Innovationskosten<br />

und zu hohe wirtschaftliche Risiken gefolgt von<br />

Fachkräfte-Mangel und fehlenden internen Finanzierungsquellen.<br />

Verbesserte Förderung und<br />

Wagniskapital-Bedingungen<br />

Die EFI-Gutachter beraten die Bundesregierung wissenschaftlich<br />

zu Fragen der Forschungs- und Innovationspolitik.<br />

In ihrem Gutachten weisen sie unter „Kernthemen<br />

<strong>2016</strong>“ darauf hin, dass in anderen Ländern neben direkten<br />

Förderungen auch steuerliche FuE-Förderungen bestehen.<br />

Dort sei der Anteil der aus staatlichen Quellen finanzierten<br />

FuE-<strong>Ausgabe</strong>n von KMU „wesentlich höher als in Deutschland“,<br />

wo es keine steuerlichen Anreize dafür gebe. Die Expertenkommission<br />

empfiehlt unter anderem, die bisherigen<br />

Instrumente um steuerliche Vorteile für KMU-Belange im<br />

FuE-Bereich zu ergänzen. Deutschland müsse zudem „Anstrengungen<br />

unternehmen, um dem Rückgang der Gründungsraten<br />

entgegenzuwirken“ – auch durch Gründer aus<br />

dem Ausland. Die private Finanzierung von Unternehmensgründungen<br />

müsse erleichtert werden. Die Bedingungen für<br />

Wagniskapital und damit die Finanzierungsmöglichkeit für<br />

innovative Unternehmen seien zu verbessern. KMU-Förderprogramme<br />

müssten „nach aktuellen wissenschaftlichen<br />

Standards evaluiert werden“.<br />

Rückläufige Aktivitäten,<br />

Defizite in der Robotik<br />

Auch das vorliegende „Gutachten zu Forschung, Innovation<br />

und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands“ konstatiert<br />

wie schon jenes aus dem Vorjahr, dass die „Innovations-<br />

und Forschungsaktivitäten in den letzten zehn Jahren<br />

rückläufig gewesen“ seien. In ihrer Untersuchung beleuchten<br />

die Wissenschaftler wieder die aktuelle Rolle von Digitalisierung<br />

und Vernetzung, diesmal insbesondere der Robotik<br />

als Schlüsseltechnologie. Ergebnis: Deutschland sei im internationalen<br />

Vergleich beim industriellen Roboter-Einsatz<br />

derzeit zwar „noch gut aufgestellt“, bei der schnell wachsenden<br />

Service-Robotik gebe es „aber Defizite“ in Forschung<br />

und Innovation. Die Experten raten der Bundesregierung<br />

zur Entwicklung einer „expliziten Roboterstrategie“ und zu<br />

einer Aufwertung des Themas an Hochschulen und in der<br />

Aus- und Fortbildung. ~<br />

„Systematische Steuerung<br />

der Innovationsarbeit“<br />

Standpunkt<br />

„Aus meiner Sicht läuft der Mittelstand in der D-A-CH-Region Gefahr, seine bislang überragende Innovationskraft<br />

peu à peu einzubüßen. Viele Mittelständler sind exzellent darin, in bestehenden Geschäftsmodellen innovative Produkte<br />

zu entwickeln. Mit der Digitalisierung entstehen aber zunehmend radikale, disruptive Innovationen, die das Potenzial<br />

haben, Märkte gänzlich neu zu ordnen. Unternehmen müssen die Fähigkeit entwickeln, derartige Innovationen<br />

entweder selbst hervorzubringen oder diese frühzeitig zu erkennen und darauf strategisch zu reagieren. Verbesserungspotenzial<br />

sehe ich insbesondere in der systematischen Steuerung der Innovationsarbeit.“<br />

Helmut Ahr, Mitglied des Vorstands der Managementberatung Horváth & Partners, ist unter anderem für Innovation<br />

zuständig und berät im Schwerpunkt in strategischer und operativer Unternehmenssteuerung.<br />

Foto: Horváth & Partners<br />

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