Die Bhagavad Gita
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Erstes Kapitel<br />
Arjunas 17 Kummer<br />
Dhritaraschtra:<br />
Sage mir an, Sandschaya, was taten meine Söhne und die Söhne Pandu, als sie<br />
sich kampfbereit auf dem heiligen Felde von Kurukschetra versammelten?<br />
(In den folgenden Versen beschreibt Sandschaya, wie Duryodnaha sich angesichts<br />
der gegnerischen Pandava-Heeres an Drona, seinen Lehrer, wendet und ihm seine<br />
Befürchtung kundtut, die eigenen Scharen seien, obgleich größer an Zahl, die<br />
schwächeren von beiden, und er nennt die führenden Krieger beider Seiten bei Namen.<br />
<strong>Die</strong>s ist eine Art Verzeichnis, das sich in allen epischen Werken findet und nicht<br />
wörtlich übertragen zu werden braucht.<br />
Um Duryodhanas wankenden Mut zu festigen, stößt Bhisma, der Oberbefehlshaber,<br />
in sein Muschelhorn. Doch ist dies ein unüberlegtes Vorgehen, denn die feindlichen<br />
Führer stoßen ebenfalls in Erwiderung darauf in ihre Hörner, und der Lärm, der dadurch<br />
entsteht, ist viel mächtiger. Der davon ‚hallte wieder durch Himmel und Erde’,<br />
so wird berichtet.<br />
(Nun spricht Arjuna zu Krischna, seinem Freund und Wagenlenker.)<br />
Arjuna<br />
Krischna, Wandelloser,<br />
Halt den Wagen<br />
Dort, wo die Krieger<br />
Kampfesbegierig<br />
Trotzen dem Feinde.<br />
Zwischen den Heeren<br />
Lass mich sie ansehn,<br />
<strong>Die</strong> ich bekämpfe,<br />
Zahllos geschart jetzt<br />
Auf das Geheiß hin<br />
All ihrer Führer: des<br />
Blinden Dhritaraschtras<br />
Schmachvolle Söhne. -<br />
Sie sind mir Feind in dem<br />
Krieg, der da anhebt.<br />
Da fuhr Krischna, der Überwinder der Sinne, also gebeten von Arjuna, dem Bezwinger<br />
der Trägheit 18 , den prächtigen Wagen zu einer Stelle zwischen den Heeren von<br />
Bhisma, Drona und alle anderen Herrscher der Erde. Und er sagte: „Sieh' hin, mein<br />
Prinz, hier sind die sämtlichen Kurus.“<br />
17 sprich Ardschuna<br />
18 <strong>Die</strong> Tradition sagt, Arjuna habe völlig ohne Schlaf gelebt. Wir dürfen das dahin deuten, dass er über<br />
jede Form der Trägheit erhaben gewesen sei.<br />
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