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Die Bhagavad Gita

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Manche ziehen alle ihre Sinne von der Beziehung zu Sinnenzielen zurück. <strong>Die</strong>sen<br />

sind das Gehör und die anderen Sinne das Opfer und die Selbstzucht das Opferfeuer.<br />

Andere gestatten ihren Gedanken und Sinnen ungehindert zu wandern und versuchen,<br />

Brahman in allen äußeren Sinnenzielen zu sehen. <strong>Die</strong>sen sind Klang und<br />

alle Sinnenziele das Opfer und die Sinnenfreuden das Opferfeuer.<br />

Manche entsagen aller Betätigung der Sinne und jeglicher Leistung der leiblichen<br />

Kraft. <strong>Die</strong>sen sind Tat und Leistung das Opfer, Übung der Selbstbeherrschung das<br />

am Erkennen seiner Selbst bzw. seiner inwendigen Energie und Gestaltungsgrund<br />

(Atman) das Opferfeuer.<br />

Dann gibt es solche, deren Andacht im Verzicht auf Sinnenziele und äußerem Besitz.<br />

Anderer Aufgabe ist Enthaltsamkeit und geistige Zucht; darin liegt ihre Art der Verehrung.<br />

Anderer Andacht vollzieht sich im Üben von Raja Yoga 39 .<br />

Andere, die um Vervollkommnung ernstlich bestrebt und Männer strenger Gelübde<br />

sind, erforschen und überdenken die Wahrheit der Heiligen Schriften. <strong>Die</strong>ses ist ihre<br />

Art der Verehrung.<br />

Andere mühen sich um die Beherrschung der lebenswichtigen Kräfte; also machen<br />

sie Atemübungen – Einatmen, Ausatmen, Halten des Atems. Andere kasteien ihr<br />

Fleisch durch Fasten, um die Sinnengier zu vermindern, und so erlangen sie Selbstbeherrschung.<br />

Sie alle haben erfasst, was andachtsvoll Darbringung heißt. <strong>Die</strong> Andacht tilgt ihre<br />

Sünden. Sie essen die Nahrung, die bei der Darbringung Segen empfing. So erlangen<br />

sie Unsterblichkeit und ruhen ewig in Brahman ()<br />

Wer Gott nicht anbetet, kann nirgends glücklich sein, selbst nicht auf dieser Welt.<br />

Was kann er dann von einer anderen erwarten?<br />

(Anmerkung: Wer bis hierher gelesen hat, mögen sich für den Leser neue Begrifflichkeiten<br />

eröffnet haben, die ihm bislang eher unbekannt. <strong>Die</strong> <strong>Bhagavad</strong> <strong>Gita</strong> stößt an.<br />

Ihr liegen der Erhalt der Menschengemeinschaft und die Vollziehung eines göttlichen<br />

Willens. <strong>Die</strong> Schöpfung des Universums vor Urzeiten und die menschliche sowie die<br />

biotopische Gemeinschaft aller Lebewesen auf unserem Planeten, deren Leben eigentlich<br />

durch zahlreiche Zusammenhänge erhalten sind, wie die Wärme und das<br />

Licht unserer Sonne, der Erdanziehungskraft und dem Erdmagnetfeld: <strong>Die</strong> <strong>Gita</strong> zielt<br />

auf inneres Verständnis universeller Zusammenhänge und dem persönlichen sowie<br />

den kollektiven Frieden durch Erkenntnis des menschlichen Bürgers… - Der menschliche<br />

Bürger wird hierin als Bewusstsein, Verstand und Vernunft verstanden, der mit<br />

seinen ihm durch die Evolution gegebenen Kräften sich um sein Seelenwohl zu<br />

kümmern habe und sie zur Kraft erkoren, die einst in Gang gesetzte Fortsetzung der<br />

Schöpfung an sich nicht zu zerstören durch Unbill, denn eher den Fortgang mittels<br />

seiner Gaben wie Vernunft und Verstand, Begreifen, Sozialität und Solidarität, sich<br />

Verstand und Vernunft zum Prinzip zu machen!)<br />

39 Vom Pfad des Raja Yoga sagt man, er habe acht Stufen:<br />

1. Übung sittlicher Tugenden (Yama)<br />

2. Gewöhnung an Reinheit, Genügsamkeit, Forschung, Enthaltsamkeit und Hingabe an Gott (Niyama)<br />

3. Haltung (Asana)<br />

4. Beherrschung lebenswichtiger Kräfte durch Atemübungen (Pranayama)<br />

5. Abziehen des Denkens von den Sinnenzielen (Prathiyara)<br />

6. Konzentration<br />

7. Meditation<br />

8. Versinken in das Bewusstsein Gottes (Kontemplation)<br />

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