Die Bhagavad Gita

Die, deren Einsicht durch weltliche Wünsche verdunkelt ist, führen diesen und jenen
Kult oder Ritus ein und suchen Zuflucht bei vielerlei Gottheiten, je nach dem Drang
ihrer eingeborenen Natur. Welch eine Gottheit der Hingegebene wählt für seine Verehrung,
ist jedoch nicht von Belang. Hat er nur Glauben, so mache ich seinen Glauben
zum Felsenfesten. Ausgerüstet mit diesem Glauben, den er sich selbst gibt, betet
er dann jene Gottheit an und empfängt in seinem Glauben von ihr alles, was er
erbittet. In Wahrheit aber bin ich es, der einzige Geber.
Menschen von kleinem Fassungsvermögen beten nur um Vergängliches und Zerstörbares.
Wer Devas anbetet, wird zu den Devas gehen. Doch wer sich mir ergibt,
der kommt zu mir.
Dieses meint der Unweise: Ich der Nichtoffenbarte, werde zum Menschen. Sie kennen
mein Wesen nicht, Das Eins ist mit Brahman, übermenschlich und wandellos.
Im Schleier meiner Maya stets, zeige ich mich wenigen.
Wie sollte die Welt auch, verwirrt von Täuschung,
Je mich erkennen, den Ungeborenen, den Wandellosen?
Alle Wesen sind aus mir entstanden, Arjuna, die einstigen, die jetzigen und jene, die
kommen werden.
Alles, was lebt, wird, kaum geboren, irregeführt durch die Täuschung, diese Welt des
Scheins sei die Wahre.
Aus ihren Begierden und Hassgefühlen steigt diese Täuschung auf. Wer aber Gutes
wirkt, wes böses Karma erschöpft ist, wird frei von dieser Täuschung über die
Scheinwelt. Sie bleiben ihrer Erkenntnis uns Einsicht treu und leben in mir.
So mancher nimmt seine Zuflucht zu mir aus Angst vor Alter und Tod. So werden sie
mich nie erkennen, die wahre Natur ihrer Selbst und die Schöpferkraft, die alles
durchdringt.
Alle diese Zusammenhänge erkennend, begreifen sie die Natur der Scheinwelt, das
Selbst aller Lebewesen und das Wesen meiner Inkarnationen, der über allem Wirken
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