Die Bhagavad Gita
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<strong>Die</strong> meisten Menschen verehren die Götter 34 , weil sie für alles weltliche Streben Gelingen<br />
brauchen. <strong>Die</strong>se Art äußeren Erfolges ist rasch erlang hier auf Erden.<br />
Vier Kasten habe ich aufgestellt, die den verschienen Arten von Guna und Karma<br />
entsprechen. Ich bin ihr Stifter. Trotzdem musst Du Dir klar sein, dass ich jenseits<br />
von Handeln und wandellos bin. Handeln befleckt mich nicht; denn mich verlangt<br />
nicht nach Früchten des Handelns 35 . Wer nun mein Wesen in diesem Sinne erfasst,<br />
kann nie mehr zum Knechte seiner eigenen Tätigkeit werden. Weil sie dies wussten,<br />
konnten jene, die einst nach Erlösung suchten, sich gefahrlos in Taten einlassen. So<br />
musst auch Du nun Dein Werk im Geist jener frühen Seher vollenden.<br />
Was ist Tun, was ist Nichttun? Selbst der Weise rätselt über solche Fragen. Deshalb<br />
will ich Dir sagen, was Tun ist. Wenn Du dies weißt, bist Du frei von jeglicher Unreinheit.<br />
Du musst lernen, welcherart Arbeit zu tun, welcherart Arbeit zu meiden ist, und<br />
wie der Zustand gelassenen Freiseins vom Werke erlangt wird: Das wahre Wesen<br />
des Wirkens ist schwer zu erfassen.<br />
Wer das Nichttun im Tun sieht und das Tun im Nichttun, der, wahrlich, ist weise.<br />
Selbst wenn er mit Tun sich einlässt, so bleibt er doch ausgewogen im Ruhezustand<br />
seiner Selbst (Atman).<br />
<strong>Die</strong> Seher sagen<br />
Mit Recht, der sei weise,<br />
Der tut ohne Zweck, ohne Gier<br />
Nach den Früchten des Tuns.<br />
Sein Tun fällt von ihm ab,<br />
Seine Kette zerbricht, zerschmilzt<br />
In der Glut des Mich-Erkennens.<br />
Er wendet das Antlitz weg von den Früchten:<br />
Er braucht sie nicht.<br />
Sein Selbst (der Atman) ist ihm genug.<br />
Er tut und ist jenseits der Tat.<br />
34 <strong>Die</strong> Götter sind, wie ich mehrfach anmahne, nichts anderes als bildhafte Ordnungsgrößen in den<br />
psychischen und persönlichen Vorgängen und in diesem Fall ggf. in ihnen selbst: <strong>Die</strong> damalige Hinduistische<br />
Gemeinschaft von vor über 2000 Jahrtausenden glaubte an Götter. ()<br />
Trotz der inwendigen psychischen und gesellschaftlichen Verkehrung zu der damaligen Zeit, ist die<br />
<strong>Gita</strong> im Gehalt unabwendbar, da sie die in einer Gesellschaft lebenden Menschen zur Einkehr und<br />
emotionalen Stabilität aufruft. Mehr noch: Anmahnt, dass wenn die Menschengemeinschaft durch<br />
Mangel an Verständnis, Erziehung und Bildung durch die Summe von Menschen, die sich sozial davon<br />
entfernen, wie uns jeglicher soziale Gewaltakt von Mensch gegen Mensch bekundet!<br />
35 Synonym zum späteren ZEN-BUDDHISMUS<br />
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