Die Bhagavad Gita
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Zweites Kapitel<br />
Yoga der Erkenntnis<br />
Sandschaya:<br />
Tränen entfielen seinen Augen, und sein Sinn war voll Gram und verwirrt von Mitleid.<br />
Und Sri Krischna sprach also zu ihm:<br />
Sri Krischna:<br />
Arjuna, ist diese Stunde der Schlacht der rechte Augenblick für Zweifel und Zögern?<br />
Stehen solche Dir an, Dir, der Erleuchtung sucht? Sogar der Tapfere, der nichts anderes<br />
erhofft als Ruhm oder den Himmel, würde ihrer nicht achten.<br />
Was soll diese Schwäche? Sie ist Deiner nicht würdig. Ist’s unbegründet, dass Du<br />
der Feinde-Vernichter genannt wirst? Wirf ab diese Feigheit, Arjuna, erhebe Dich!<br />
Arjuna:<br />
Bhisma und Drona sind Edle, Altehrwürdige, der höchsten Achtung wert. Wie darf ich<br />
sie kämpfend mit Pfeilen begrüßen? Wenn ich sie töte, wie könnt ich mich je meines<br />
Reichtums erfreuen und sämtlicher anderen Genüsse? Alles wäre in Blutschuld getaucht.<br />
Viel lieber schone ich ihrer und esse das Brot des Bettlers.<br />
Was das Schlimmre: Sieger sein in diesem Krieg oder Besiegter? Ich weiß es kaum.<br />
Sogar die Söhne Dhritaraschtras stehen in den Feindesreihen. Töte ich sie, wird keiner<br />
der unseren mehr leben wollen.<br />
Ist es wahres Mitleid, das ich empfinde oder nur Wahn? Es tastet mein Geist im Dunkel<br />
umher und kann nicht erkennen, was Pflicht von mir heischt. Krischna, ich flehe<br />
Dich an, sag mir offen und klar, was zu tun ist. Ich bin Dein Schüler und gebe mich in<br />
Deine Hand. Zeig mir den Weg.<br />
Nicht irdische Herrschaft,<br />
<strong>Die</strong> unumschränkte,<br />
Nein, auch der Thron nicht<br />
Der Götter im Himmel,<br />
Heilt meinen Gram,<br />
Der die Sinne mir lähmt.<br />
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