Die Bhagavad Gita

Die Schau Gottes in seiner allumfassenden Gestalt
Arjuna:
In Deiner Gnade hast Du mich die Wahrheit über den Atman gelehrt. Deine Worte
sind geheimnisvoll und hehr. Mein Unwissen haben sie zerstreut.
Durch Dich, des Augen wie die Lotosblumen sind, habe ich von Ursprung und Vergehen
aller Kreatur und Deiner eigenen endlosen Herrlichkeit erfahren.
Oh, höchster Herr, Du bist, wie Du Dich selbst beschreibst; kein Zweifel ist in mir
mehr. Doch sehn’ ich mich danach, zu schauen Dein göttliches Wesen.
Wenn Du mich dessen wert erachtest, so offenbare mir, oh Meister aller Yogis, Deinen
wandellosen Atman.
Sri Krischna:
So siehe, oh Prinz, denn meine göttlichen Gestalten, die vielen Hunderttausende, an
Art, an Farbe und an Form verschieden.
Nehme wahr die Adityas, die Vasus, die Rudras, die Aswins und die Maruta 60 . Die
vielen Wunder nehme wahr, oh Spross der Bharata, die noch kein Mensch je geschaut.
Oh Überwinder der Trägheit, noch heute sollst Du das Weltalle mit allem Beseelten
und Unbeseelten als Eins in mir erfahren. Doch nicht mit Menschenaugen wirst Du
mich innerlich erfahren können. Darum eröffne ich Dir die Fähigkeit, meiner durch
Deine Innenschau gewahr zu werden.
Sandschya:
Dann, oh König, nachdem Sri Krischna, Meister aller Yogis, diese Worte gesprochen
hatte, offenbarte er Arjuna seine alle Phantasien übersteigende, allgöttliche Gestalt,
sprach aus unzähligen Mündern, blickte aus Myriaden von Augen, bot zahllose, an
Wundern überreiche Anblicke, mit Ornamenten göttlicher Natur geschmückt, himmliche
Waffen aller Arten schwingend, mit Blumenkränzen und mit paradiesischen Gewändern
angetan, gesalbt mit Düften überirdischer Wohlgerüche, voll von Enthüllungen,
hellstrahlend, grenzenlos, allgegenwärtig.
60 Verschiedene Stufen himmlischer Wesen
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