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6<br />

Holz|Oktober 2016<br />

Wolfgang Kühn<br />

Beim Festival Glatt&Verkehrt traf Eva Riebler den Autor,<br />

Herausgeber von DUM und den Wald-, Most- und Weinviertelanthologien<br />

der Literaturedition NÖ, Texter und Sänger<br />

Wolfgang Kühn und nahm seine neue CD zum Anlass, ein<br />

Interview über das Waldviertel, Drascheekeksi, das nächste<br />

Leben, DUM und Holz zu führen. Foto Eva Riebler-Übleis<br />

Lieber Wolfgang, Du hast soeben Deine vierte CD, „ka<br />

gmahde wiesn“, herausgegeben. Wurdest Du daher<br />

heuer zum ersten Mal bei Glatt&Verkehrt eingeladen?<br />

Nein, bereits 2004 spielten wir erstmals bei Glatt&Verkehrt<br />

in Spitz!<br />

Auch im tollen Ambiente des Schlosshofes Spitz wie<br />

heuer Erwin Steinhauer?<br />

Ja, auch die erste CD „Kalmuk“ präsentierten wir dort mit<br />

der Gruppe „Zur Wachauerin“. In weiterer Folge spannten<br />

uns die Veranstalter von Glatt&Verkehrt mit den „Strottern“<br />

zusammen. Wir arbeiteten dann ein gemeinsames<br />

Programm für 2005 aus. Einmal sangen die Strottern zu<br />

unseren Liedern und dann umgekehrt. Vor uns traten Otto<br />

Lechner und Josef Hader auf. Er las die Briefe von Thomas<br />

Bernhard. Die Stimmung in der Sandgrube 13 war großartig!<br />

Und weil unser gemeinsamer Auftritt so gut ankam, erschien<br />

dann 2006 die Live CD mit den Strottern!<br />

In den Texten von Dir und den von den Strottern sind ja<br />

Dialekt und Witz durchgängig. Wie siehst Du den Humor<br />

in Deinen Liedern?<br />

Ich arbeite gerne mit Pointen, aber sie kommen zumeist<br />

nicht an den Stellen vor, wo sie erwartet werden!<br />

Durchbrichst Du nicht nur gerne die Erwartungen, sondern<br />

auch die traditionellen Vorstellungen?<br />

Die Sprachspiele entstehen oft durch Ironie. Bei den „waldviertler<br />

stanzen“ hab ich mich sehr auf den Reim konzentriert<br />

und lange herumgefeilt! Z. B. „der Karl aus Gföhl, der<br />

is oft in Öl und d´Lotte, sei Frau, is a meistns blau.“<br />

Der zweite Waldviertel-Text ist positiver gestimmt! Z.B.<br />

heißt das Ende: „ka Mantl, ka Haubm, und Möwen statt<br />

Taubm.“<br />

Ja, ich entwerfe einen Sehnsuchtsort, denn das Waldviertel<br />

ist zwar wunderschön, aber leider wird oft gejammert,<br />

es sei zu kalt! Die ganze CD beinhaltet Lebensentwürfe, die<br />

nicht ganz aufgehen. Der Waldviertler entwirft ein Leben am<br />

Meer, weil ihm so kalt ist. Romeo und Julia, das klassische<br />

Liebespaar, beispielsweise sind verewigt im Lied „Drascheekeksimond“.<br />

Interview<br />

Hast Du beim Entwurf damals gerade Drascheekeksi<br />

gemampft? Bist Du ein Süßer?<br />

Ja, ich hab die hellen mal gesehen und da kam die Assoziation<br />

zum kaasigen Mond!<br />

Wie geht die Liebesgeschichte aus?<br />

Es wird auf das nächste Leben vertröstet! Nr. 7 auf der CD<br />

heißt auch so: „im nächstn lebm“. Es ist wieder ein nicht<br />

geglückter Lebensentwurf. Die meisten Leut` heben sich<br />

vieles für die Pension auf – das ist sozusagen ihr nächstes<br />

Leben – und zu dem kommen sie dann oft nicht mehr!<br />

Du hebst Dir nichts auf; denn du gehst als Texter und<br />

Sänger ja nie in Pension!<br />

Pension ist nicht geplant! Geht nicht!<br />

Ziehst Du Dich von der Zeitschrift DUM, bei der Du seit<br />

Anbeginn, seit einem 1/4 Jhdt. bist, irgendwann zurück?

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