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Haselünne – Amsterdam

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WIR STINKEN<br />

BACK ON THE ROAD 2004<br />

figen Ambientes passen wollte.<br />

In der Ecke des Raumes war eine Art Holzkasten<br />

eingezogen, der von der Decke bis zum<br />

Fußboden reichte. In seiner kurzen Wand befand<br />

sich eine Tür, hinter der die Toilette untergebracht<br />

war. In der langen Wand war eine Duschkabine<br />

eingelassen.<br />

Es war eine abenteuerliche Mischung von Stilelementen<br />

in diesem etwas muffigen Ambiente.<br />

Das Zimmer war allerdings trotz seiner<br />

Verwohntheit augenscheinlich sauber.<br />

Da es inzwischen wieder trocken war, fuhren wir<br />

ins Stadtzentrum, das an diesem Sonntag öde und<br />

wie ausgestorben wirkte. Allerdings fanden wir ein Bierfest, wo ein bisschen was los war. Lange<br />

blieben wir nicht, denn der vorige Tag musste<br />

noch im Reisetagebuch festgehalten werden.<br />

Außerdem hatten wir uns inzwischen entschieden,<br />

am Abend ins Kino zu gehen.<br />

Vorher starteten wir aber noch die „Operation<br />

Bullshit“: auf dem Weg zwischen Hotel und Innenstadt<br />

hatten wir eine stillgelegte Spinnerei<br />

entdeckt. Schnell waren wir durch eine Lücke<br />

im Zaun auf das Gelände gelangt und durch eine<br />

der zahlreichen offenen Türen in das weitläufige<br />

Gebäude, so dass wir uns jetzt in aller Ruhe<br />

umsehen konnten.<br />

Das Gebäude war größtenteils hell und besaß<br />

mehrere Etagen. Wir fanden teilweise Ecken mit<br />

Unmengen an Taubenkot, der vermutlich der Luft<br />

dieses muffige Aroma gab, das uns auch bei unseren<br />

Expeditionen in das stillgelegte Kraftwerk<br />

Nippoldstraße im Freihafen aufgefallen war.<br />

Wir sahen uns in aller Ruhe um und wunderten<br />

uns, wie schnell ein Gebäude, das nicht mehr<br />

genutzt wird, herunterkommt. Den gefundenen<br />

Spuren zu Folge war die Spinnerei im Oktober<br />

2000 stillgelegt worden.<br />

Drei Ansichten der „Operation Bullshit“.<br />

Schließlich verließen wir diesen tristen Ort und<br />

fuhren zum Kino. Auch in diesem schien in den<br />

50er Jahren die Zeit stehen geblieben zu sein,<br />

und so war es nur passend, dass wir mit „Der<br />

Wixxer“ eine Parodie auf die deutschen Edgar-<br />

Wallace-Filme sahen. Wir haben uns königlich<br />

amüsiert.<br />

Insgesamt muss ich aber feststellen, dass ich selten<br />

eine so triste Stadt wie Nordhorn gesehen<br />

habe, und ich war froh, als es am nächsten Tag<br />

wieder auf die Straße ging.

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