Haselünne – Amsterdam

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TEAM SAURER Tag 1: Montag, 5. Juli 2004 Etappe: Hamburg (Neugraben) – Buxtehude – Stade – Wingst Distanz: 79,04 Kilometer Fahrzeit: 3 Std. 53 Min. Geschwindigkeit: Ø 20,35 km/h Geschwindigkeit: max. 35,3 km/h Erste Etappe der Tour. Um 0700 hrs. war Aufstehen angesagt. Letzte Vorbereitungen bei Dirk, während ich mich bemühte meinen Kladderadatsch wieder in die türkis-gelb-lilafarbenen Packtaschen im Eduscho- Chic des Jahres 1993 zu stopfen. Zum Frühstück gab es Brötchen, Müsli und Erdbeeren, und während wir auf Herrn Poost vom Norderstedter Anzeiger warteten, der uns noch interviewen wollte, erhielten wir von Bjørn die Reisedeko für unsere Drahtesel: eine endlos lange Ratte, die mit reichlich Wäscheschnur an Team Saurer vor dem Start zu einem neuen Abenteuer. - Er steht nicht, Herr General! - Wer steht nicht? - Der Schwanz vom Führer, Herr General. Und das Fräulein Eva, die wird auch nicht feucht. Dirks Querholm befestigt wurde und ein mintfarbenes Chamäleon für meine obere Fahrradstange. Dazu gab es Blechsonnenblumen für die Packtaschen. Um es mal vorweg zu nehmen: die Sonnenblumen sind doch eher zur Dekoration von Blumentöpfen und ähnlichem geeignet. Sie haben die Radtour nicht überstanden. Aber unseren zwei Plüschkameraden (getauft auf die Namen Sammy und Iggy) machte die Tour großen Spaß! Nachdem dann Herr Poost telefonisch abgesagt hatte (er musste als Zeuge bei einem Autounfall aussagen), schwangen wir uns auf die Räder und rollten langsam durch die vertrauten Gefilde nach Ohlsdorf zur S- Bahn. So hatten wir sowohl den U- Bahn-Ersatzverkehr auf der U1 als auch den Straßenverkehr in Hamburg umgangen, und als wir in Neugraben ausstie- SO EIN MIST!
gen, waren es nur noch einige hundert Meter bis zur Stadtgrenze – die große weite Welt lag wieder einmal vor uns! Das Abenteuer konnte beginnen. Naja, zunächst war die Strecke nicht wirklich abenteuerlich. Wir folgten der B 73 in Richtung Cuxhaven, freuten uns, dass zur Abwechslung mal die Sonne schien. Auf dem weitgehend gut ausgebauten Radweg kamen wir schnell voran. Gegen Mittag hatten wir Stade erreicht und kehrten zu unserer ersten Tour-Mahlzeit bei Burger King ein. Das sollten wir wenig später zutiefst bedauern! Doch zunächst fielen wir noch über das Warenhaus auf der anderen Straßenseite her, und Dirk nahm den fortwährenden Kampf mit den Reisverschlüssen seiner Tchibo-Radtaschen (Jahrgang 1999) auf. Außerdem war es spätestens jetzt Zeit, den ersten Sauren zu trinken. Wir hatten orangefarbene Jägermeister-Regenhüte auf, die Bjørn mit Miniflaschen versehen hatte. Wir bemühten uns, diese Wegzehrung am ersten Tag zur verbrauchen. Zwar waren die Hüte lustig anzusehen, doch die breite Krempe erzeugte bei Gegenwind einen erstaunlichen Windwiderstand. Sie wirkte wie ein Segel. Während der folgenden Tage floss der Saure dann aus der Fanta-PET-Flasche, in die wir ihn umgefüllt hatten. Warum wir Banausen den Sauren aus einer Fanta-Flasche aus Plastik tranken? Dafür gab es zwei gute Gründe: 1. PET ist leichter als Glas. 2. Bad Salzungen. Diese Anekdote entnehme man bitte dem Bericht über unsere München-Tour. So gab es denn auch diesmal wieder Regularien, nach denen wir die Zuteilung des Sauren an uns selbst vornahmen: - bei allen vollen hundert Kilometern auf dem Kilometerzähler. - bei jeder 42 auf dem Kilometerzähler. - bei jeder Schnapszahl auf dem Kilometerzähler. - bei jeder Landesgrenze, die wir überfuhren. WIR STINKEN BACK ON THE ROAD 2004 Naja, und immer dann, wenn wir sonst noch einen Grund sahen. Im Gegensatz zu unserer Tour fünf Jahre früher tranken wir den Sauren diesmal meistens „live“ dort, wo der Grund dafür anfiel. Wir standen also auf dem Parkplatz des Warenhauses und tranken den Sauren aus den Miniflaschen – und der schmeckte irgendwie muffig. Auch das war uns nicht ganz neu. Manchmal (und für uns völlig unerklärlich) hatte der Saure eine muffige Note. Warum das so ist, konnten wir allerdings während der Tour ergründen. Nach 40 Kilometern fing Dirk langsam an, mit seiner Kondition zu kämpfen. Schließlich erreichten wir Hechthausen, ein Kaff an der B 73. Wir trafen dort gerade noch rechtzeitig ein, bevor es anfing zu regnen. So stellten wir uns denn am Straßenrand unter und warteten ab. Inzwischen begann sich die Mahlzeit von Burger King mit heftigster innerer Verwesung zu rächen, so dass wir schon bald wussten, was unser Tourmotto sein würde: „Wir stinken!“ Von den Burgern erholte sich unser Verdauungssystem bis Amsterdam nicht wieder, und wir machten unserem neu entdeckten Motto alle Ehre. Hatten wir 1999 eine Spur der Verwüstung hinterlassen, so war es dieses Mal eine Wolke üblen Geruchs. Wir standen also unter dem Dach dieser Blockhütte am Straßenrand von Hechthausen, und es wollte und wollte nicht aufhören zu regnen. Schließlich nahmen wir unser Schicksal hin, wickelten uns in unsere Regenklamotten aus
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