Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
TEAM SAURER<br />
Dirk bei seinem ständigen K(r)ampf mit den Reißverschlüssen.<br />
Plastik und radelten etwas enttäuscht weiter. Zu<br />
dumm <strong>–</strong> hätten wir noch zwanzig Minuten länger<br />
gewartet, dann hätten wir uns die Maskerade<br />
sparen können: die Wolkendecke riss auf, und<br />
die Sonne brannte kräftig auf uns nieder, so dass<br />
wir in der Regenkleidung schon bald im eigenen<br />
Saft siedeten. Verschwitzt wie wir jetzt waren,<br />
wäre es aber auch gefährlich gewesen, die Sachen<br />
auszuziehen. Eine Erkältung wäre vorprogrammiert.<br />
Nach 73 Kilometern auf der B 73 dann ein hoch<br />
willkommener Anblick: die Wingst!<br />
Wir kurbelten zur Jugendherberge, stellten die<br />
Fahrräder ab und bemühten uns, schnell einzuchecken.<br />
Ich stellte bei dieser Gelegenheit erst<br />
mal fest, dass ich meinen JH-Ausweis zu Hause<br />
vergessen hatte. Glücklicherweise war das weder<br />
hier noch in den anderen Jugendherbergen<br />
ein Problem.<br />
Wir bekamen ein kleines Zwei-Bett-Zimmer mit<br />
Dusche und Toilette direkt gegenüber. Das Zimmer<br />
wurde erst mal verwüstet, danach waren wir<br />
sehr froh, duschen zu können.<br />
Warum das Zimmer verwüstet wurde? Ganz einfach:<br />
in Jugendherbergszimmern ist meistens<br />
nicht viel Platz, um etwas abzulegen. Da wir jedoch<br />
nur das Nötigste mit uns führten, mussten<br />
wir stets alles aus unseren Fahrradtaschen auspacken<br />
<strong>–</strong> zumal die Taschen nicht wie ein Kof-<br />
fer dazu geeignet waren, Dinge<br />
darin zu lagern.<br />
So wurde dann also allabendlich<br />
unser komplettes Reisegepäck<br />
einmal quer durch das Zimmer<br />
verteilt. Ein kleiner Rest Ordnung<br />
blieb lediglich dadurch<br />
bestehen, dass sämtliche Sachen<br />
zusätzlich in Tüten verpackt<br />
waren (alter Radtour-Trick: im<br />
Falle eines Wolkenbruchs bleibt<br />
der Inhalt der Packtaschen trokken).<br />
Nachdem wir uns nun ein<br />
bisschen berappelt hatten, setzten<br />
wir uns abermals auf die<br />
Räder, um zum lokalen Tante-Emma-Laden zu<br />
fahren. Dumm gelaufen: Tante Emma hatte<br />
Montag nachmittags Kaffeekränzchen, und ihr<br />
Laden war deshalb geschlossen. Also keine Getränke<br />
und Knabberkram für den Abend.<br />
Kurzerhand entschlossen wir uns, in der Jugendherberge<br />
zu Abend zu essen. Es gab lauwarme<br />
Nudeln mit Hack. Die schmeckten gut (abgesehen<br />
von der etwas dürftigen Temperatur), sorgten<br />
allerdings nicht dafür, die aufständischen<br />
Burger vom Mittagessen zu besänftigen.<br />
Ein entsprechendes Aroma <strong>–</strong> hervorgerufen nicht<br />
zuletzt auch durch unsere feuchte Kleidung nach<br />
dem Regenguss <strong>–</strong> hing in unserem Zimmer.<br />
Für den Abend planten wir nicht mehr viel. Nach<br />
diesem ersten Tag waren wir doch relativ geschafft.<br />
So latschten wir nur noch zum Imbiss<br />
auf der gegenüber liegenden Straßenseite, wo<br />
Dirk sich ein Weißbier gönnte. Ich entschied<br />
mich für Scotch-Cola, bekam aber Cola mit<br />
Bourbon.<br />
Naja, auch gut, dafür waren die Getränke hier<br />
billig.<br />
Wir gingen relativ zeitig in die Falle, und ich<br />
schlief wie ein Stein.<br />
SO EIN MIST!