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Physikalische Grundlagen des menschlichen Herz-Kreislaufsystems

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Elektrokardiogramm Lehrerinformation<br />

zur Autonomie fähig sind, ihre Eigenfrequenz liegt aber deutlich unter der <strong>des</strong> Sinusknoten.<br />

Bei der Ausbreitung und Rückbildung der Erregung <strong>des</strong> <strong>Herz</strong>ens entsteht ein elektrisches<br />

Feld eines schwingenden Dipols.<br />

Physikalisch gesehen liegt hier somit eine unregelmäßige, aber periodische Wechselspannung<br />

mit dauernd räumlicher Lageänderung der Pole vor. Man erhält zu jedem<br />

Zeitpunkt verschiedene Dipolmomentvektoren, die zu einem Summationsvektor<br />

resultieren. Berechnet man die Gesamtheit aller Dipolmomente zu einem beliebigen<br />

Zeitpunkt (wobei sich nach Schätzungen 90% der Einzelvektoren gegenseitig auslöschen),<br />

erhält man die gleiche Potentialverteilung wie bei einem einzigen Dipol mit<br />

entsprechendem Dipolmoment.<br />

Die verschiedenen Aktionspotentiale (also kurzfristige Spannungsänderungen) dieser<br />

einzelnen Teile <strong>des</strong> <strong>Herz</strong>ens liefern ein resultieren<strong>des</strong> Aktionspotential <strong>des</strong> <strong>Herz</strong>ens<br />

(siehe Schülerinformation). Die erste Welle, P-Zacke genannt, entspricht der Erregung<br />

in den Vorhöfen. Die Zeitspanne bis zur Q-Zacke entspricht der Weiterleitung<br />

<strong>des</strong> Impulses zu den Kammern. Die QRS-Zacke entspricht der Erregung der Kammern.<br />

Nach einiger Zeit werden die Kammern repolarisiert, dies ist in der T-Zacke<br />

sichtbar. Der QRS-Komplex ist <strong>des</strong>halb viel größer als die P-Zacke, weil die Masse<br />

der Kammer größer ist als die <strong>des</strong> Vorhofes.<br />

EKG - Aufnahme<br />

Vereinfacht nimmt man an, daß der menschliche Körper einen homogenen Leiter<br />

darstellt. Relativ zur Körperoberfläche ist die <strong>Herz</strong>zelle punktförmig klein. Daher<br />

fließt aus diesem Punkt ein kugelsymmetrischer Membranenstrom heraus. Dieser<br />

gelangt zur Körperoberfläche. Man registriert also bei einer EKG Aufnahme ein Gesamtpotential,<br />

das sich während <strong>des</strong> <strong>Herz</strong>schlages fortwährend nach Richtung und<br />

Ausmaß ändert. Unter Vereinfachung der Verhältnisse kann man sich diese z.B. von<br />

den Extremitäten abzuleitende Potentialschwankungen auf ein einfaches Dreiecksschema<br />

reduziert und projiziert vorstellen (siehe Schülerinformation). Diese Projektionen<br />

werden in der Medizin - abhängig davon, wo die Abgreifpunkte angebracht<br />

sind- als Ableitungen bezeichnet.<br />

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