08.12.2012 Aufrufe

Physikalische Grundlagen des menschlichen Herz-Kreislaufsystems

Physikalische Grundlagen des menschlichen Herz-Kreislaufsystems

Physikalische Grundlagen des menschlichen Herz-Kreislaufsystems

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5. Elektrische Phänomene der<br />

Muskelzelle<br />

Die <strong>Herz</strong>muskelfasern teilen sich funktionell in zwei Bereiche: 1. Arbeitsmuskulatur<br />

der Vorhöfe und der Kammern, welche die Hauptmasse <strong>des</strong> <strong>Herz</strong>ens ausmachen und<br />

die mechanische Pumparbeit verrichten. 2. Erregungsbildung und Leitungssystem,<br />

die besondere Dienste der <strong>Herz</strong>erregung erfüllen.<br />

Zum prinzipiellen Verständnis der elektrochemischen Prozesse, die letztlich für die<br />

Muskelkontraktion verantwortlich sind, werden vorerst die Vorgänge an einer einzelnen<br />

Skelettmuskelfaser betrachtet. Obwohl einige Unterschiede zur <strong>Herz</strong>muskulatur<br />

bestehen (s. Pkt.5.2), ist diese Vorgangsweise auch didaktisch zu rechtfertigen,<br />

da die Kontraktion der Skelettmuskulatur (Gehen, Laufen, Greifen,...) eher an die<br />

Erlebnisbereiche der Schüler anknüpft (s. Experimente in den Arbeitsvorlagen)<br />

5.1 Spannungsverlauf an Skelettmuskelzellen<br />

Im Ruhezustand besitzt eine Skelettmuskelzelle eine Potentialdifferenz von -90 mV<br />

zwischen dem Zellinneren und Zelläußeren. Diese Spannung entsteht durch den<br />

Aufbau eines Konzentrationsgefälles zwischen Kalium- und Natriumionen im Inneren<br />

und Äußeren der Zelle. Da nur die Potentialdifferenz interessiert, kann willkürlich<br />

das Zelläußere mit 0 mV festgelegt werden (Abb. 5,1 links). Dieser stabile Spannungszustand<br />

wird als Ruhepotential bezeichnet.<br />

Wirkt jedoch ein mechanischer, chemischer oder elektrischer Reiz auf die Zelle ein,<br />

kommt es zu einer Potentialänderung. Diese ist in der Hauptsache durch eine Permeabilitätsänderung<br />

der Zellmembran für Kationen und Anionen zu erklären. Die<br />

Potentialumkehr (Abb. 5,1 rechts) wird als Depolarisation bezeichnet, die Potentialdifferenz<br />

beträgt nun +30 mV. Dieser Zustand ist allerdings nicht stabil und es<br />

erfolgt nach kurzer Zeit die Repolarisation, d.h. das Ruhepotential wird wieder aufgebaut.<br />

62

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!