Physikalische Grundlagen des menschlichen Herz-Kreislaufsystems
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Kapitel 5 Elektrische Phänomene der Muskelzelle<br />
Abb. 5,10 zeigt eine solche Ableitung zwischen dem linken Bein und dem rechten<br />
Arm. Die ersichtlichen Zacken und Wellen (Spannungshöhen) werden in der Medizin<br />
mit Buchstaben von P bis T bezeichnet.<br />
• P-Welle: Der erste Spannungsimpuls entsteht bei der Reizausbreitung in den<br />
Vorhöfen. Nachdem die gesamte Depolarisation der Vorhöfe beendet ist, ist die<br />
gemessene Spannung wiederum Null.<br />
• QRS- Komplex: Die QRS- Gruppe ist Ausdruck der Erregungsausbreitung über<br />
beide Kammern, entspricht also der Depolarisation der Kammern.<br />
• T-Welle: Die T Welle ist Ausdruck der Erregungsrückbildung, zeigt also den<br />
zeitlichen Spannungsverlauf bei der Repolarisation der Kammern an. Nach dem<br />
Ende einer T- Welle ist eine elektrische <strong>Herz</strong>aktion beendet und es beginnt nach<br />
einer bestimmten Pause die nächste. Diese elektrischen Phänomene sind Ursache<br />
für die mechanische Aktion <strong>des</strong> <strong>Herz</strong>ens.<br />
5.5.2 Entstehung <strong>des</strong> EKG<br />
Jene <strong>Grundlagen</strong>, die für das Entstehen der EKG Aufzeichnung verantwortlich sind,<br />
sollen hier noch einmal zusammengefaßt werden:<br />
• Das elektrische Feld <strong>des</strong> erregten <strong>Herz</strong>ens resultiert aus der Überlagerung vieler<br />
elementarer Feldkomponenten, die von den Einzelfasern ausgehen.<br />
• Jede erregt <strong>Herz</strong>muskelfaser wirkt als Dipol und bestimmt die Richtung und<br />
Stärke eines elementaren Dipolvektors.<br />
• Zahlreiche Einzeldipolvektoren summieren sich in jedem Zeitpunkt zu einem<br />
Summenvektor (vergl. die Bildung der Resultanten im Parallelogramm der Kräfte).<br />
Ein Großteil der Vektoren werden sich in ihrer Wirkung nach außen dabei<br />
auf- heben (zeitweise bis zu 90%).<br />
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