Physikalische Grundlagen des menschlichen Herz-Kreislaufsystems
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Kapitel 5 Elektrische Phänomene der Muskelzelle<br />
Ist die Überleitung Sinus - AV - Knoten aus irgendeinem Grund gestört, so folgt das<br />
<strong>Herz</strong> dem Rhythmus von 40-50 Schlägen pro Minute, was bestenfalls für eine Blutversorgung<br />
bei Bettruhe ausreicht. Elektronische Schrittmacher werden implantiert,<br />
um als Ersatzrhythmus wieder Leistungsfähigkeit zu garantieren.<br />
Das anschließende His-Bündel, die Schenkel und ihre Endaufzweigung und die Purkinje-Fäden<br />
leiten die Erregung mit ca. 2 m/s weiter [15]. Das His-Bündel besitzt<br />
eine Eigenfrequenz von 20-30 pro Minute; je weiter man sich also vom Sinusknoten<br />
in Richtung der Reizausbreitung entfernt, <strong>des</strong>to geringer wird die Eigenfrequenz.<br />
5.4 Das <strong>Herz</strong> als Dipol<br />
An dem gesamten <strong>Herz</strong>en soll zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Depolarisationszustand<br />
wie in Abb. 5,8 herrschen. Ein elektrisches System mit einer<br />
derartigen Ladungsverteilung nennt man Dipol.<br />
Da bei jeglichen Messungen letzten En<strong>des</strong> die durch das Feld entstehende Potentialdifferenz<br />
gemessen wird, stellt sich die Frage nach der Größe und dem Aussehen<br />
<strong>des</strong> Potentials Φ, das ein derartiges Dipol in einem beliebigen Punkt P erzeugt.<br />
Durch mathematische Ableitung [z.B. 11, 6], bei der vorausgesetzt wird, daß der<br />
Abstand r diese Punktes P vom Dipolmittelpunkt groß gegenüber der Länge d <strong>des</strong><br />
Dipols ist, kann folgen<strong>des</strong> gezeigt werden:<br />
• Das Potential ist proportional dem elektrischen Dipolmoment M, das definiert ist<br />
als:<br />
M = q.d<br />
q = Betrag der entgegengesetzt gleich großen Ladungen<br />
<strong>des</strong> Dipols<br />
d = Abstand der Ladungen voneinander<br />
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