Physikalische Grundlagen des menschlichen Herz-Kreislaufsystems
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Kapitel 3 <strong>Physikalische</strong>n <strong>Grundlagen</strong> <strong>des</strong> Gefäßsystems<br />
3.1.1 Prinzipieller Aufbau eines Gefäßes<br />
Eine Arterie besteht im Prinzip aus 3 Schichten, die aus elastischen oder kollagenen<br />
Fasern aufgebaut werden. Sehr wichtig ist dabei, daß diese Fasern ein rein passives<br />
Verhalten zeigen, also nur dann expandieren, wenn eine Kraft auf sie ausgeübt wird.<br />
Die diese Schichten umschließenden Muskelfasern hingegen verfügen über kontraktile<br />
Elemente, die sie über hormonelle oder nervale Reize befähigen, aktiv zu kontrahieren.<br />
Sie können also völlig unabhängig vom Blutdruck den Gefäßquerschnitt verändern.<br />
Die Venen unterscheiden sich in ihrem prinzipiellen Aufbau nur durch die Schichtdicken<br />
bzw. deren Verhältnissen zueinander.<br />
3.2 Hämodynamische Gesetzmäßigkeiten<br />
In grober Annäherung läßt sich das Ohmsche Gesetzt der Hämodynamik analog dem<br />
Ohmschen Gesetzt für Gleichstromkreise formulieren.<br />
Es lautet entsprechend:<br />
Δ p = R.V'<br />
Δ p = mittlere Druckdiffernz zischen Rohranfang und -ende; diese<br />
entspricht der elektrischen Spannung U = Potentialdifferenz<br />
V'= Volumen pro Zeit, das sich aus der über den Querschnitt gemittelten<br />
linearen Strömungsgeschwindigkeit (v') und der Fläche <strong>des</strong> Querschnitts<br />
ergibt (V'= v'.r2 .π); V' entspricht der Stromstärke I, also Ladung pro Zeit<br />
R = Hämodynamischer Widerstand; entspricht dem elektrischen Widerstand<br />
Nach dem Kontinuitätsprinzip ergibt sich, daß das Stromzeitvolumen V' in einem<br />
System bestehend aus verschieden weiten Röhren konstant ist. Wenn durch die<br />
Wand der Röhren keine Flüssigkeit ein- oder austritt, die Stromstärke also gleich<br />
bleibt, verhält sich die Geschwindigkeit umgekehrt proportional dem Querschnitt der<br />
hintereinander gelegenen Teilabschnitte; in engen Röhren ist die Strömung daher<br />
schneller.<br />
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