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MOTORRAD Classic 01_02/2017

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SZENE I<br />

Métisse 8V Mark 5 Café Racer<br />

Twin. „Ich möchte Métisse nicht zu schnell<br />

in die Zukunft führen. Erst mal soll ein Bezug<br />

zur Vergangenheit gewahrt bleiben,<br />

deshalb luftgekühlt, aber für die Zukunft<br />

können wir auf leistungsstärkere wassergekühlte<br />

Motoren umschwenken, die Basis<br />

dafür ist da“, sagt Gerry.<br />

Um die Kühlung des Twins zu optimieren,<br />

verlegte Lisi den Nockenwellenantrieb<br />

auf die rechte Seite des Motors und schuf<br />

so einen Spalt zwischen den Zylindern,<br />

durch den kühlende Luft strömen kann.<br />

Die Steuerung der beiden 37-Millimeter-<br />

Einlass- und der beiden 32-Millimeter-Auslassventile<br />

übernehmen zwei Nockenwellen,<br />

die wiederum von der Kurbelwelle<br />

zunächst über Zahnräder, eine kurze Kette<br />

und wiederum ein Zahnrad angetrieben<br />

werden. In den beiden 42-Millimeter-<br />

Drosselklappen kommen Einspritzdüsen<br />

vom Ford Mondeo zum Einsatz, die Kraftübertragung<br />

übernehmen eine Bonneville-<br />

Kupplung und ein Triumph-Fünfganggetriebe.<br />

Der erste Métisse-8V-Motor war<br />

Ende 2008 fertig und sorgte beim ersten<br />

Prüfstandslauf für eine positive Überraschung.<br />

„Ein Volltreffer“, schwärmt Lisi.<br />

Doch es war noch ein Prototyp, mit Sandguss-Kurbelgehäuse<br />

und vielen aus dem<br />

Vollen gefrästen Teilen.<br />

Inzwischen können Kunden zwischen<br />

den beiden fertigen Serienmodellen Café<br />

Racer und Street Scrambler zum Preis von<br />

je 25 000 Pfund (plus Steuer) wählen, oder<br />

die Halbschalen-Version des Café Racers<br />

ordern, für 1000 Pfund Aufpreis. Alle Modelle<br />

tragen den wuchtig wirkenden, dennoch<br />

recht kompakten Métisse-Motor im<br />

brandneuen, vernickelten Doppelschleifenrahmen.<br />

Vorn dämpft eine nicht einstellbare<br />

41-Milli meter-Gabel von Ceriani, die<br />

voll einstellbaren Öhlins-Federbeine stützen<br />

die Schwinge hinten ab, welche beim<br />

Café Racer 20 Millimeter länger ausfällt<br />

als bei der Scrambler. Die Alu-Speichenräder,<br />

vorn im 19-Zoll-, hinten im 17-Zoll-<br />

Format, sind mit mächtigen 320-Millimeter-Scheiben<br />

vorn und einer 220er-<br />

100 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 1+2/2<strong>01</strong>7<br />

Scheibe hinten bestückt, in die Zange genommen<br />

von Brembo-Sätteln. Das sollte<br />

mehr als genügen, um die 181 Kilogramm<br />

leichte Métisse (mit Öl, aber leerem 18-Liter-Alutank)<br />

zu bändigen.<br />

Nachdem ich bereits 2<strong>01</strong>1 als erster<br />

externer Tester das Privileg hatte, den damaligen<br />

Prototyp der Scrambler zu fahren,<br />

bin ich heute umso gespannter, wie sich<br />

der Café Racer präsentiert und ob er sich<br />

seines Preises von 25 000 Pfund würdig<br />

erweist. Einmal im 750 Millimeter hohen<br />

Sattel sitzend wird schnell klar, dass jeder<br />

Fahrer mit weniger als meinen 1,80 Meter<br />

Körpergröße Schwierigkeiten haben dürfte,<br />

die recht tief unter der oberen Gabelbrücke<br />

montierten Lenkerstummel zu erreichen,<br />

auch wenn er sich noch so sehr<br />

über den enorm langen Tank streckt. Die<br />

Scrambler bietet dem Piloten eine sinnvoller<br />

erscheinende, angenehmere Sitzposition<br />

und Fahrhaltung. Man könnte die<br />

Verhältnisse beim Café Racer kurz und<br />

knapp so beschreiben: üppiges Platzanwww.motorrad-classic.de

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