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MOTORRAD Classic 01_02/2017

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kein englischer Rennstall mehr leisten können. Honda jedoch<br />

musste alles auch noch nach Europa fliegen lassen!<br />

So empfangen die Briten die Japaner auf der Insel Man<br />

eher kühl, die Fachjournalisten berichten überrascht, als sie<br />

die Maschinen real vor sich sehen. Über Jahre hinweg hatten<br />

die Japaner das Image, jegliche Technik in allen Details zu fotografieren<br />

und zu kopieren. Aber Hondas 125er-Zweizylinder<br />

zeichnen sich 1959 durch Eigenständigkeit und solide Werkmannsarbeit<br />

aus. Unter Teamchef Tim Hunt und Cheftechniker<br />

Kawashima beweisen die drei Piloten Taniguchi, Suzuki und<br />

Tanaka die große Zuverlässigkeit ihrer Hondas. Mit den Plätzen<br />

sechs, sieben und acht gewinnen sie den Teampreis und<br />

viel Anerkennung. Diesem ersten Meilenstein ließ Soichiro<br />

Honda in den nächsten Jahren noch viele weitere folgen, die<br />

seinen Namen und seine Marke zum Faszinierendsten im Motorrad<br />

Grand Prix-Sport machen sollten.<br />

Von diesem Erfolg ermuntert, zieht es mit Suzuki im Jahr<br />

1960 und Yamaha 1961 zwei japanische Honda-Konkurrenten<br />

zur Isle of Man und damit auf die Bühne des Motorrad-Grand<br />

Prix-Sports. Im Gegensatz zu Honda und deren Viertaktmonanz<br />

Sachsenring 1966, Start zum<br />

Rennen der Achtelliterklasse:<br />

#181 Bill Ivy/Yamaha (ganz rechts),<br />

#145 Frank Perris/Suzuki, dahinter<br />

verdeckt, #154 Phil Read/Yamaha,<br />

#177 Luigi Taveri/Honda,<br />

#178 Ralph Bryans/Honda,<br />

#144 Hugh Anderson/Suzuki,<br />

#147 Heinz Rosner/MZ<br />

Siege bei der Tourist Trophy auf der Insel Man ließen<br />

Generationen von Rennfahrern zu Legenden werden<br />

und die britische Motorradindustrie weit über das eigene<br />

Land hinaus weltweit eine Vorrangstellung erobern.<br />

„The most gruelling Circuit in the World“ entwickelte seit den<br />

Anfangsjahren des Rennsports eine magische, ja mythische<br />

Anziehungskraft. Selbst Weltmeister adelte erst ein TT-Sieg zu<br />

den Größten aller Zeiten!<br />

Soichiro Honda besuchte 1954 erstmals die Insel Man. Dort<br />

sollte die Premiere seines Rennengagements stattfinden, so<br />

sein Plan. Vorerst noch bestaunte er besonders die deutschen<br />

und italienischen Rennmaschinen von NSU und Gilera, die<br />

„dreimal so schnell waren, wie die unseren“. Kein Wunder,<br />

denn in Japan gab es zu dieser Zeit keine einzige asphaltierte<br />

Rennstrecke. Dennoch tritt das Honda-Werk – wie geplant –<br />

1959 bei der TT mit einem japanischen Fahrerteam in der<br />

125er-Klasse an. Der Aufwand ist gewaltig: Fünf Renn- und<br />

mehrere Trainingsmaschinen, Ersatzteile, eine autarke Werkstattausrüstung,<br />

Fahrer, Techniker und Betreuer allein für ein<br />

Rennen zur Insel Man zu schicken, das hätte sich schon damals<br />

www.motorrad-classic.de <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 1+2/2<strong>01</strong>7 107

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