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dem Tisch dampft eine riesige Schüssel Spaghetti mit drei<br />
Saucen. Die lassen uns den schweisstreibenden vierstündigen<br />
Aufstieg von Curaglia am Lukmanierpass durch die Val Plattas<br />
glatt vergessen. Draussen tanzen die ersten Schneeflocken.<br />
Doch drinnen ist es gemütlich, in der «Hütte mit Weitblick»,<br />
so der Slogan für die auf über 2500 Meter Höhe<br />
thronende Camona da Medel, seit sie vor einigen Jahren anlässlich<br />
der letzten Erweiterung mit einem Panoramafenster<br />
ausgestattet worden ist. Besser als Kino ist das. «Hier funkeln<br />
die Sterne noch ohne störendes Licht», weist uns Hüttenwartin<br />
Barbara auf die grossartige Lage ihrer Hütte hin.<br />
Heute Abend funkeln leider keine Sterne für uns.<br />
Empfangen haben uns Barbara Fischer, die Sozialpädagogin,<br />
und Michael Ziefle, der Lehrer, beide der ehemaligen Frauen-<br />
Sektion des SAC Baldern zugehörig, mit einem frischen Tee.<br />
Sie führen die Hütte, dass es eine Freude ist. Aus ihrer Küche<br />
kommt vor allem Selbstgemachtes, vieles vollwertig wie eben<br />
gerade die Spaghetti, das Brot, an Sonntagen auch der Zopf,<br />
und natürlich die frischen Kuchen, die dem Besucher verführerisch<br />
«entgegenblinzeln». Kein Wunder, ist Barbara doch<br />
gelernte Konditorin, verrät sie, während sie einen Stapel Medelser<br />
Würste des Metzgers von Curaglia, über den ich rundum<br />
nur Gutes gehört habe, für ein Geschenk verziert.<br />
Einfach ist das Wirten hier oben allerdings nicht, denn fliessendes<br />
Wasser gibt es nur im Sommer, aus dem kleinen Lai<br />
Encarden, der zwanzig Minuten nördlich der Hütte und<br />
schon im angrenzenden Wildschutzgebiet Lavaz liegt. Im<br />
<strong>Winter</strong> müssen die beiden Schnee schmelzen.<br />
Wegen ihrer Lage und der potenziellen Lawinenhänge, die<br />
im Aufstieg von den steilen Flanken des Piz Ault drohen, ist<br />
die Hütte im Sommer weitaus mehr besucht. Im Juli und September<br />
finden hier beispielsweise auch gut besuchte Aquarellkurse<br />
statt. Das passt wunderbar zum sanften Hüttengroove,<br />
den Barbara und Michael pflegen.<br />
AUF DEN HÖCHSTEN GREINA-GIPFEL<br />
Nein, heute ist kein einladender Tag, um hohe Gipfel mit einem<br />
«fantastischen Panorama von der Bernina bis zur Monte<br />
Rosa» <strong>–</strong> so das Routenbuch <strong>–</strong> zu besteigen. Dennoch ruft<br />
Bergführer Beat Blum, der Berner Oberländer aus Saanen,<br />
Ein Jass in Ehren. Das gemütliche Nachmittagsprogramm nach getaner «Arbeit».<br />
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