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Dass man Jungunternehmer des Kantons <strong>Graubünden</strong> werden kann, wusste der<br />
Prättigauer Ueli Stiffler (46) bis im Frühjahr 2015 nicht. <strong>2016</strong> ist ihm der<br />
Förderpreis zugesprochen worden, dank eines risikoreichen Unterfangens, in welches<br />
er sein ganzes Vermögen gesteckt hat. Nun ist er auf allen Kontinenten<br />
ein gefragter Mann. Wie es dazu kam, schilderte er in einem vierteiligen Blog in<br />
der «Südostschweiz».<br />
VON RENÉ CHATELAIN<br />
I<br />
m Herbst 2010 besuchte Ueli Stiffler im Auftrag einer<br />
Handelsfirma eine Natursteinmesse bei Bangalore (Indien).<br />
Wie es so ist an Messen: Es werden Kontakte geknüpft,<br />
Informationen ausgetauscht und unter vorgehaltener Hand<br />
wird über neue Innovationen berichtet. Eine dieser «Gerüchteinnovationen»<br />
ging ihm nicht mehr aus dem Kopf <strong>–</strong> er<br />
musste sich das mit eigenen Augen ansehen und suchte den<br />
Kontakt mit dem «Erfinder». Schon für den nächsten Tag erhielt<br />
er einen Besichtigungstermin, und Mister Avishan holte<br />
ihn an einem festgelegten Treffpunkt ab, rund drei Stunden<br />
vom Hotel entfernt. Von hier aus ging es nochmals beschwerliche<br />
eineinhalb Stunden, bis sie zur «Fabrik» gelangten <strong>–</strong> einer<br />
einfachen Holzhütte. Es quietschte und lärmte auf dem<br />
ganzen Gelände und es herrschte ein Chaos. Der Besitzer<br />
führte ihn in die eigentliche «Schatzkammer», einem Raum<br />
von etwa 200 Quadratmetern. Am Boden lagen ein Netz,<br />
verschiedenes Werkzeug, einige Kübel mit Harzen <strong>–</strong> und Stücke<br />
von seiner Steininnovation standen herum. Das Büro war<br />
ein wackliger Tisch unter einem Sonnenschirm. So erbärmlich<br />
das alles aussah, umso begeisterter war Stiffler von dem<br />
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