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Der Betriebsleiter 1-2/2017

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INTRALOGISTIK<br />

dern auch das Distributionszentrum in den<br />

USA. Um diesen Dreh- und Angelpunkt der<br />

Logistik an die steigenden Anforderungen<br />

des immer komplexeren Materialflusses anzupassen,<br />

entschied sich Kaeser dazu, den<br />

Standort mithilfe von Viastore auf das moderne<br />

SAP EWM mit HANA umzustellen.<br />

In das System eingebunden sind u. a. ein<br />

Hochregallager, 19 Lagerlifte, ein Kleinteilelager,<br />

das fahrerlose Transportsystem,<br />

die Fördertechnik, 6 Kleinteilpackplätze, 11<br />

Palettenpackplätze sowie ein Pufferlager<br />

zur schnelleren Beladung der täglich bis zu<br />

100 Lkw. Ein großer Vorteil von SAP EWM<br />

ist, dass die Steuerung dieser unterlagerten<br />

Systeme direkt an die Lagerverwaltung und<br />

das Materialfluss-System angebunden werden<br />

kann. EWM ist vom Materialflussrechner<br />

her darauf ausgelegt, direkt an die Technik<br />

anzukoppeln. Zudem ermöglicht die<br />

02 Das Produktions- und Logistikzentrum<br />

von Gemü: Die Liefertermintreue hat sich<br />

dank viastore deutlich erhöht, und die<br />

Fehlerquote zeigt eine klare Tendenz nach<br />

unten<br />

Die intelligente Vernetzung der Prozesse und Warenströme in<br />

Lager und Produktion sorgt für erhebliche Wettbewerbsvorteile<br />

sionierte Aufträge für den Versand zwischenzulagern.<br />

Durch diese Konsolidierung<br />

wird verhindert, dass zu viele<br />

Einzelsendungen verschickt werden. Auch<br />

in der Montagehalle steht ein solches Puffer-System<br />

– der Produktions-Commissioner.<br />

Dort werden die kommissionierten<br />

Aufträge zur Montageversorgung zwischengespeichert.<br />

<strong>Der</strong> Produktions-Commissioner<br />

ist ebenfalls komplett in die Behälterfördertechnik<br />

integriert.<br />

Das Warehouse-Management-System<br />

Viadat verwaltet und steuert den gesamten<br />

Materialfluss – vom Wareneingang der Komponenten<br />

über Lagerung, Auslagerung und<br />

Versorgung der Produktion bis zur Kommissionierung<br />

und zum Versand. Viadat regelt<br />

auch die Pufferung der Montageversorgung,<br />

die Konsolidierung der Aufträge sowie den<br />

Druck von Lieferscheinen und Adressetiketten.<br />

Die notwendigen Daten holt sich die<br />

Software vom ERP-System, an das sie über<br />

eine Standardschnittstelle angebunden ist.<br />

Duchlaufzeiten deutlich<br />

reduziert<br />

Die Auslagerung der Montageaufträge aus<br />

dem Produktions-Commissioner erfolgt<br />

über zehn parallel angeordnete Gefällerollenbahnen.<br />

Ein Milkrun-System übernimmt<br />

die Behälter von der Fördertechnik. Die<br />

Montageplätze werden nach dem Kanban-<br />

Prinzip versorgt. Dieses System wird ebenfalls<br />

von Viadat gemanagt.<br />

Durch die Logistik-Lösung von Viastore<br />

wurden die Durchlaufzeiten deutlich reduziert:<br />

Standardprodukte erreichen jeden<br />

Standort in Europa innerhalb von 48 Stunden<br />

– ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Die<br />

Liefertermintreue hat sich deutlich erhöht,<br />

und die Fehlerquote zeigt eine klare Tendenz<br />

nach unten.<br />

Software erhöht Leistungsfähigkeit<br />

der Supply Chain<br />

Auch in der Anbindung und im Management<br />

von Technologien und Prozessen in<br />

den Standard-Softwarelösungen von SAP<br />

verfügt Viastore über umfangreiches Knowhow.<br />

Welche enormen Auswirkungen der<br />

Einsatz intelligenter Software auf die Leistungsfähigkeit<br />

der Supply Chain hat, zeigt<br />

das Beispiel Kaeser Kompressoren: <strong>Der</strong><br />

weltweit führende Kompressorenhersteller<br />

und Druckluftsystemanbieter beliefert von<br />

seinem Distributionszentrum in Coburg aus<br />

nicht nur Händler und Kunden in ganz Europa<br />

mit Produkten und Ersatzteilen, son-<br />

Architektur des neuen Systems eine deutlich<br />

schnellere Kommunikation.<br />

Mit der Software SAP PCo (Plant Connectivity)<br />

wurde eine integrierte Standardplattform<br />

geschaffen, die die Hardware-Steuerungen<br />

in das EWM-System integriert. Früher<br />

wurden die Lagerlifte zum Beispiel über<br />

ein SAP-Add-on von Viastore gesteuert, heute<br />

ist das komplett in SAP EWM integriert.<br />

Dennoch waren noch einige individuelle<br />

Anpassungen notwendig: Ein wesentlicher<br />

Fokus von Viastore lag auf der Programmierung<br />

der User-Interfaces, also der Bildschirm-Dialoge<br />

für die Mitarbeiter an den<br />

Kommissionier- oder Packstationen. Prozesssicherheit<br />

war dabei ein wesentliches<br />

Kriterium. <strong>Der</strong> User hat nur die Eingabeund<br />

Kommunikationsmöglichkeiten, die er<br />

tatsächlich braucht. Das reduziert die Möglichkeiten,<br />

Fehler zu machen, erheblich.<br />

Viastore stellte zudem die gesamte Unternehmenssoftware<br />

von Kaeser auf SAP HA-<br />

NA um – erst das Customer Relationship<br />

Management, dann das SAP BI, danach die<br />

Absatz-, Distributions- und Produktionsplanung<br />

in SAP APO und schließlich das<br />

Warehouse-Management. Die größte Herausforderung<br />

beim Update des Warehouse-<br />

Management-Systems war, dass alle Arbeiten<br />

im laufenden Betrieb erfolgen mussten.<br />

Die Anlage läuft in Auftragsspitzenzeiten<br />

von 5 bis 24 Uhr. Das reduzierte die Zeiten<br />

zum Testen der Software enorm. Die Aufgabe<br />

von viastore lag bei der Umstellung auf<br />

HANA unter anderem darin, das Update<br />

von SAP EWM 7.1 auf 9.1 durchzuführen<br />

und anschließend die Kompatibilität zu<br />

kontrollieren. Gleichzeitig wurden neue<br />

Features zur Optimierung der Anlage beim<br />

Update implementiert.<br />

03 Das Distributionszentrum von Kaeser<br />

Kompressoren: Nach der Umstellung auf SAP<br />

EWM und HANA ist die Zahl der Picks pro Tag<br />

um 40 Prozent gestiegen<br />

Prozesse beschleunigt<br />

Durch die Anbindung der unterlagerten<br />

Steuerungen muss das System viele Telegramme<br />

verarbeiten – perfekt für HANA.<br />

Dadurch verkürzen sich die Reaktionszeiten<br />

des Systems, die Prozesse im Distributionslager<br />

sind im Vergleich zur alten Lösung mit<br />

SAP LES heute deutlich schneller: Angelieferte<br />

Waren werden 20 Prozent schneller bearbeitet,<br />

40 Prozent mehr Picks können gezählt<br />

werden, der Packvorgang ist um 50<br />

Prozent schneller, Lageraktivitäten und Auswertungen<br />

erfolgen 20 Mal so schnell. <strong>Der</strong><br />

Ausstoß des Distributionszentrums ist heute<br />

viel höher, das Unternehmen kann in jedem<br />

Bereich schneller arbeiten. Kaeser und viastore<br />

waren dabei Vorreiter: Es war eines der<br />

ersten SAP-Projekte dieser Art weltweit.<br />

www.viastore.com<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/<strong>2017</strong> 29

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